Mit der „Lebacher Erklärung“ kann man ein Bekenntnis gegen Fremdenfeindlichkeit ablegen.
Gegenseitigen Respekt und gelebte Solidarität – das sind die Kernpunkte der Lebacher Erklärung. Ein Papier, das auf dem 1. Integrationsgipfel des Saarlandes verfasst wurde, legt ein klares Bekenntnis ab gegen Fremdenfeindlichkeit und für Solidarität mit politisch Verfolgten. „Menschen, die vor Krieg, Zerstörung und Verfolgung Zuflucht in unserem Land suchen und bei uns leben möchten, sind im Saarland herzlich willkommen.“
Bürgerinnen und Bürger des Saarlandes sind aufgerufen, in großer Zahl die Lebacher Erklärung ebenfalls zu unterschreiben. Die Möglichkeit dazu besteht bis Mitte Oktober im St. Ingberter Rathaus.
Die Lebacher Erklärung spricht klare Worte: „Gewalt und Extremismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus – ganz egal, aus welcher Ecke sie kommen – haben in unserem Land keinen Platz und werden in keinem Fall geduldet. Wir treten Menschen mit Migrationshintergrund mit Dank, Respekt und Anerkennung gegenüber; sie haben unser Land nach dem Zweiten Weltkrieg mit aufgebaut und somit einen wichtigen Grundstein für unseren Wohlstand gelegt. … Wir erkennen die Vielfalt und den kulturellen Reichtum in unserem Land als Bereicherung an und unterstützen die Aufklärung und Information gegen Diskriminierung, Klischees und Vorurteile innerhalb unserer Einrichtungen und Organisationen – aber auch darüber hinaus. Wir möchten Alternativen für all diejenigen in der Gesellschaft aufzeigen, die für sich keine Perspektive sehen und dadurch für demokratiefeindliche Entwicklungen empfänglich werden.“
Ein Buch, in dem jeder die Lebacher Erklärung unterschreiben kann, liegt im Foyer des Rathauses aus. Oberbürgermeister Hans Wagner war der erste St. Ingberter Bürger, der seine Unterschrift in das Buch setzte. Er nahm die Lebacher Erklärung entgegen von der Homburger Beigeordneten Christine Becker. Zuvor lag das Buch im Homburger Rathaus aus.
Oberbürgermeister Hans Wagner ruft die St. Ingberterinnen und St. Ingberter auf, die Lebacher Erklärung zu unterzeichnen: „Ich erlebe jeden Tag, wie engagiert Menschen in unserer Stadt ehrenamtlich oder im Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit zeigen, dass St. Ingbert aufgeschlossen und vorurteilsfrei auf Flüchtlinge zugeht. Dass in einer großen Welle der Solidarität Menschen geholfen wird, die bei uns Zuflucht suchen. Dass wir das Gespräch suchen mit Flüchtlingen, um ihnen den Eindruck zu vermitteln, dass sie hier willkommen und gut aufgenommen sind. Wir St. Ingberter können die Lebacher Erklärung aus voller Überzeugung unterschreiben. Denn wir leben sie schon lange.“
Bild: Oberbürgermeister Hans Wagner setzte als erster St. Ingberter seine Unterschrift unter die „Lebacher Erklärung“. Von der Homburger Beigeordneten Christine Becker übernahm er das Buch, in das sich möglichst viele St. Ingberter in den kommenden zwei Wochen eintragen sollten.
(PM: Stadt St. Ingbert)