Am St. Ingberter „Treff im Gässje“ wurde ein neuer Foodsharing-Schrank eingerichtet. Diesen befüllen die Ehrenämtler von Foodsharing täglich mit übrig gebliebenen Lebensmitteln. Jedermann kann sich hier bedienen. Bau und Pflege dieser Station sind ein Gemeinschaftsprojekt, das vorbildlicher nicht sein könnte.
„Als wir mit der Idee an die Caritas als Betreiber des „Treff im Gässje“ herangetreten sind, waren die sofort Feuer und Flamme“, erzählten die „Foodsharer“ Christine Scholl und Nadja Morsch. Der Leiter des Caritaszentrums Saarpfalz, Andreas Heinz, suchte gleich nach Unterstützern für den Bau eines „Fairteilers“ und wurde beim Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) fündig, der im Frühjahr letzten Jahres die 72-Stunden-Aktion organisierte. Die Kinder der Pfarrei Heiliger Ingobertus haben 72 Stunden lang das Fundament für die Station gebaut. „Das hat total viel Spaß gemacht und war gar nicht so schwer“, berichtete der 12-jährige Joshua Viehl, eines der Baukinder. Er und seine Schwester Josi haben neben Sandschleppen und Graben auch in der Küche für die Verpflegung der Gruppe gesorgt: „Man hat sich wie ein echter Bauarbeiter gefühlt. Es war super!“, strahlte sie. Gruppenleiterin Kerstin Moses bestätigte: „Alle Kinder waren total engagiert und hatten viel Spaß!“
Aber mit dem Fundament war es noch nicht getan. „Unsere Besucher und Mitarbeiter haben dann gemeinsam die Wände der Station errichtet. Eine tolle Gemeinschaftsarbeit!“, lobte Andreas Heinz. Bestückt werden die Fächer nun regelmäßig durch die Mitarbeiter von Foodsharing. „Der Fairteiler ist seit einigen Monaten in Betrieb und wird sehr gut angenommen“, erzählte Christine Scholl. Die Leute kommen in Kontakt, der Schrank ist leicht erreichbar, die Hemmschwelle, sich zu bedienen, ist sehr niedrig, wie Andreas Heinz betonte. Vor allem müssen sich die Nutzer nicht wie bei anderen Hilfsangeboten anmelden, sondern können einfach kommen und schauen, was sie brauchen.
Wertschätzung und Teilhabe
„Hier stehen nicht nur Lebensmittel, sondern auch Blumen. Das zeigt, dass die Menschen hier am sozialen Leben teilhaben. Ein tolles Projekt, an dem viele Hände mitgearbeitet haben!“, unterstrich Bettina Altesleben, Staatsekretärin im saarländischen Ministerium für Arbeit, Soziales, Frauen und Gesundheit. Ortsvorsteherin Irene Kaiser wies auf einen weiteren Pluspunkt hin: „Neben dem sozialen Aspekt dieses Projektes ist auch wichtig, dass die Lebensmittel mit dem Fairteiler wertgeschätzt werden. Es macht mich glücklich, dass wir diesen und andere Fairteiler in St. Ingbert haben!“ Auch für die noch fehlende Kühlung des Fairteilers ziehen alle Akteure bei der Suche nach einer Lösung und deren Finanzierung an einem Strang. Das Projekt beweist: Zusammen ist man stark und kann über seine Grenzen hinauswachsen!