Die hohe Zahl der Besucher der St. Ingberter Friedhöfe an Allerheiligen und Allerseelen hat gezeigt, dass die Friedhofskultur in St. Ingbert nach wie vor einen hohen Stellenwert hat. Dies nimmt die CDU St. Ingbert zum Anlass, ihre Vorstellungen zu einer würdigen Bestattungs- und Erinnerungskultur für St. Ingbert zu präsentieren. Trotz der vielen neuen Trends betrachten viele Menschen eine traditionelle Bestattung nach wie vor als wünschenswert, sei es als Erd- oder Feuerbestattung. Eine traditionelle Bestattung an einem festgelegten Ort bietet die Möglichkeit, dass es viele Jahre lang einen festen Ort gibt, an dem die Familie und die Freunde ihre Trauer zeigen können.
„Der Grabstein oder eine Plakette erzählen die Geschichte des Verstorbenen, der ja sein Leben in St. Ingbert verbracht hat“ so der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Pascal Rambaud. Um diese „Kultur der Erinnerung“ zu festigen, müssen auch künftig solche Bestattungen zu einem fairen Preis ermöglicht werden. Dazu bieten sich neben den traditionellen Gräbern Urnengräber an, die entweder als Stelen oder als Gemeinschaftsgräber angeboten werden sollten. Die Stelen sollten auch nach der Vorstellung der Ortsräte in allen Stadtteilen angeboten werden.
Die Gemeinschaftsgräber in frei gewordenen historischen Grabstätten würden zudem die historisch wertvollen Grabanlagen auf dem Alten Friedhof dauerhaft erhalten. Wünschenswert sind allerdings auch Rasengräber, bei denen die Angehörigen von jeder Grabpflege befreit sind. Kritisch sieht die CDU anonyme Bestattungen. Auch wenn dies eine zu respektierende Entscheidung des Betroffenen sei, haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass der Wunsch nach einer anonymen Bestattung häufig daher rührt, dass die Kinder oder Angehörigen weggezogen sind und keiner mehr da ist, der das Grab pflegt. Überhaupt ist die Grabpflege, so Gespräche mit Angehörigen, eine der größten Sorgen der St. Ingberter. Hier verweist die CDU auf die Möglichkeit der Grabpflege durch die Stadtgärtnerei oder private Unternehmen. Bei den privaten Unternehmen sollte jedoch darauf geachtet werden, dass bei einer Geschäftsaufgabe die Kontinuität gewährleistet ist.
Die Aufgabe der Stadt sei es, so die CDU weiter, die Friedhöfe in einem sauberen und würdigen Zustand zu halten. Oberbürgermeister Hans Wagner hat vorgeschlagen, die klammen städtischen Kassen nicht nur mit der Erhöhung der Grundsteuer B, sondern auch mit einer Erhöhung der Friedhofsgebühren zu füllen. „Wenn Wagner die Gebühren erhöhen möchte, dann muss er auch darlegen, welche Verbesserungen die Bürger hierfür erwarten dürfen“, so die CDU.