Wissenschaftsforum: „Wie haften Bakterien? Neueste Erkenntnisse aus der biophysikalischen Forschung“

Im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe bietet der MINT Campus Alte Schmelz e.V. am Donnerstag, 20. März 2025 ab 19:30 Uhr, einen Vortrag zu dem Thema „Wie haften Bakterien? Neueste Erkenntnisse aus der biophysikalischen Forschung“ an. Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Veranstaltung findet „hybrid“ statt. Vor Ort referiert Prof. Dr. Karin Jacobs, Universität des Saarlandes, Experimentalphysik, im SFTZ-Gebäude des MINT-Campus in der Alten Schmelz, Saarbrücker Str. 38e, 66386 St. Ingbert.

Foto des Gebäudes SFTZ siehe: www.Mintcampus.de/SFTZ

Online können Sie teilnehmen unter: https://t1p.de/Wissenschaftsforum

Bakterien kommen an nahezu allen Orten der Welt vor, sie sind widerstands- und anpassungsfähig. Wir interessieren uns insbesondere für „Krankenhauskeime“ wie den Staphylococcus aureus und seine „Verwandten“. Ein Bakterium alleine ist oft harmlos. Haftet es jedoch beispielsweise an einem Katheter, bildet es den Grundstein zur Haftung weiterer Bakterien und zur Bildung eines Biofilms, auf den unser Körper mit einer Entzündung reagiert. Aus unserer biophysikalischen Sicht ist es also sinnvoll, sich um diesen ersten Schritt der Biofilmbildung zu kümmern:

Wie haften Bakterien? Gibt es Oberflächen, die sie nicht „mögen“? Was genau vermittelt die Haftung? Eine Technik, die uns diese Einblicke gewährt, ist die „Einzelzell-Kraftspektroskopie“, eine mit der Rasterkraftmikroskopie (atomic force microscopy, AFM) verwandte Technologie.

Zur Referentin:

Karin Jacobs studierte Physik an der Universität Konstanz, wo sie 1997 auch ihre Promotion im Bereich Stabilität und Dynamik flüssiger Polymerfilme abschloss. Anschließend nahm sie eine Postdocstelle am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Berlin an (damals Berlin-Adlershof, jetzt Potsdam). Ab 1999 arbeitete sie als Hochschulassistentin an der Universität Ulm, Abteilung Angewandte Physik, und wechselte dann im Jahr 2001 als Projektleiterin zur Bayer AG nach Leverkusen. 2003 folgte sie einem Ruf an die Universität des Saarlandes, nachdem sie zuvor Rufe an die Universität Cambridge und an die TU München abgelehnt hatte. Längere Auslandsaufenthalte führten sie nach Israel und Australien.

Karin Jacobs forscht an Haftungs- und Benetzungsphänomenen auf der Mikro- und Nanometerskala. Dabei interessiert sie sich auch für interdisziplinäre Fragestell­un­gen, bei denen Themen aus der Biologie, Pharmazie und Medizin eine Rolle spielen. Für ihre Forschung wurde sie mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Über Transfer­projekte finden ihr Know-how und ihre Messtechniken auch Eingang in die Industrie.

Darüber hinaus hat Karin Jacobs das Projekt „Lab in a Box“ initiiert, das Jugendlichen interessante Experimente zu grundlegenden physikalischen Phänomenen ermöglicht (www.labinabox.de).

Von 2016 bis 2022 war sie Mitglied des Wissenschaftsrats, einem der wichtigsten wissenschaftspolitischen Beratungsgremien in Deutschland. Seit 2022 ist sie Vizepräsidentin der Deutschen Forschungsgemeinschaft.

Neueste Artikel

Ähnlche Artikel

Cookie Consent mit Real Cookie Banner