Unfall an der Wiegestation sorgte für Verkehrschaos in St. Ingbert

Bei Eintreffen der Polizei an der Unfallörtlichkeit konnte festgestellt werden, dass ein Sattelschlepper mit Auflieger, welcher die BAB 6 aus Fahrtrichtung Mannheim kommend in Fahrtrichtung Saarbrücken befahren hatte, scheinbar ungebremst über die mittlere Fahrspur in die Wiegestation eingefahren war. Nach ca. 150m wurden die Betonbegrenzungen der Wiegestation durch den LKW durchbrochen und sowohl nach links auf die Mittelleitplanke, als auch quer über beide Richtungsfahrbahnen Saarbrücken geschoben.

Anschließend wurde auch die Mittelleitplanke durchbrochen, sodass der LKW entgegen der Fahrtrichtung auf der linken Fahrspur der BAB 6 Fahrtrichtung Mannheim in Unfallendstellung zum Stehen kam. Durch das Gespann, an welchem mehrere Achsen gebrochen und die Fahrerkabine massiv eingedrückt waren, wurden beide Fahrspuren der Richtungsfahrbahn Mannheim blockiert. Darüber hinaus war einer der beiden Tanks der Zugmaschine derart stark beschädigt worden, dass ca. 600 l Dieselkraftstoff austraten.

Beim Durchbrechen der Mittelleitplanke wurde die gesamte Stromversorgung der Wiegestation beschädigt. Die Betonbegrenzungen (Betonsegmente) der Wiegestation wurden so verschoben, dass ein Befahren der Richtungsfahrbahn SB nicht mehr möglich war.

Auf Grund der enormen Beschädigungen am LKW und der Wiegestation sowie der Mittelschutzplanken wurden in der Folge verkehrsregelnde Maßnahmen durch die eingesetzten Beamten sowie die entsprechend informierte SAM 6 Rohrbach erforderlich. Durch die Ableitung des Verkehrs in Richtung Saarbrücken an der AS St. Ingbert-West bildeten sich zudem entsprechende Rückstaus sowohl auf der BAB 6 als auch auf der Umleitungsstrecke (L108). Auch der Verkehr aus Richtung Saarbrücken war bis in die Nachmittagsstunden durch die einspurige Verkehrsführung entsprechend beeinträchtigt, was ebenfalls zu längeren Rückstaus mit Verzögerungen von bis zu 60 Minuten führte.

Die Fahrbahnen konnten wegen der bis dahin andauernden Aufräum- und Bergungsarbeiten erst um 21:07 Uhr wieder vollständig frei gegeben werden.

Die Ermittlungen hinsichtlich der Unfallursache dauern derzeit noch an. Diesbezüglich liegen lediglich die Erkenntnisse vor, dass der LKW nahezu ungebremst in die Wiegestation eingefahren war.

Im Rahmen der durchgeführten Ermittlungen vor Ort ergaben sich darüber hinaus Ungereimtheiten bezüglich der Fahrerkarte des LKW-Fahrers. Bei diesem, einem 60-Jahre alten Mann südosteuropäischer Herkunft, der in Bayern wohnt, wurde daraufhin sowohl der Führerschein als auch seine Fahrerkarte beschlagnahmt.

In den kommenden Tagen erfolgt auch eine Sichtung des Videomaterials der Wiegestation.

Ersten Schätzungen zu Folge beläuft sich der entstandene Schaden auf über 150.000€

UnfallFoto: Frank Leyendecker
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