30 Jahre sind in unserer schnelllebigen Gesellschaft eine lange Zeit. Besonders, wenn es sich um eine Kulturveranstaltung handelt. Dieses Jubiläum darf das Internationale Jazzfestival St. Ingbert in diesem Jahr feiern. Vier Tage lang, vom 14. bis 17. April, stehen wieder Künstler aus dem In- und Ausland auf der Bühne der Stadthalle.
Zum Auftakt am Donnerstag, 14. April, kommt das achtköpfige Jazzensemble Baden- Württemberg unter Leitung von Thomas Siffling in die Ingobertusstadt. Der hat sich nach der erfolgreichen „Edition 13“ etwas programmatisch völlig Neues einfallen lassen und sich mit dem Programm „The DOORS – without words“ einer musikalischen Legende gewidmet. Für die Arrangements konnte übrigens der international renommierte und auch in St. Ingbert bekannte Berliner Arrangeur Nicolai Thärichen gewonnen werden.
Dass musikalische Größen auch talentierte Kinder haben können, beweist anschließend die Sängerin China Moses. Als Tochter der legendären Dee Dee Brigdewater ist sie mit Musik groß geworden und selbst zu einem Star des Jazz gewachsen. Sie verkörpert Jazz und Soul wie kaum eine andere Künstlerin der jüngeren Jazz-Szene. Die Mission, den Jazz „souliger“ und den Soul „jazziger“ zu machen, setzt Moses nun mit ihrem brandaktuellen Programm „Breaking Point“ fort, in dem erstmals ein Großteil an Eigenkompositionen enthalten ist. Die CD “Breaking Point” ist übrigens aktuell im Februar 2016 erschienen.
Jazz und großes Kino verbindet der Freitag, 15. April. Bereits um 19 Uhr leitet das Jugend Jazz Orchester Saar zusammen mit dem polnischen Musiker Pjotr Wojtasik und seiner Band den Abend ein. Anschließend betritt der Gitarrist Howard Alden mit seinem Trio die Bühne. Alden hat für Woody Allens 1999 entstandenen Film „Sweet and Lowdown“ zum einen Kompositionen beigesteuert, zum anderen den Soundtrack selbst interpretiert. In St. Ingbert wird man Alden mit seinem Trio und Auszügen aus der Filmmusik hören und im Anschluss den Streifen über einen fiktiven Jazzmusiker der 40er-Jahre auf der Leinwand genießen können.
Der Festivalsamstag, 16. April, steht ganz unter dem Motto „Jazz de France“. Zum Auftakt erleben die Zuhörer mit Brady Winterstein ein Trio, das sich ganz der Manouche-Musik in der Tradition Django Reinhardts verschrieben hat. Der heute mit 21 Jahren noch recht junge Brady ist ein überaus talentierter Gitarrist, der das Herz des Trios zusammenhält. Zusammen mit seinem sechs Jahre älteren Bruder Hono (Rhythmusgitarre) und Xavier Nick (Kontrabass) verspricht das Trio ein turbulentes Musikerlebnis. Es begeistert seine Zuhörer u. a. mit Swing à la Django Reinhardt – rasant, melodisch und zum Mitswingen.
Anschließend dürfen die Jazzfreunde in St. Ingbert mit Jacky Terrasson einen der ganz großen Stars aus Frankreich begrüßen, der in seiner Heimat stets für ausverkaufte Hallen sorgt. Kein Wunder, dass die französische Wochenzeitschrift „Télérama“ Jacky Terrrason als „Pianist des Glücks“ bezeichnet hat. Mit seiner Improvisationslust, Lebensfreude und Spontaneität gelingt es diesem außerordentlichen Jazz-Interpreten und Komponisten immer wieder, sein Publikum in den Bann zu ziehen. Terrassons ausgereifter Stil inspiriert sich an den größten Pianisten aus Vergangenheit und Gegenwart. Dennoch hat er seine ganz eigene Interpretationsweise gefunden: subtil, basierend auf brillanter Technik und Ausdruck einer immer wieder beeindruckenden Dynamik und unerschöpflicher Kreativität. Terrasson hat es von Beginn seiner Karriere an als Herausforderung gesehen, Jazz-Standards neu zu arrangieren. Der Franzose sondiert hier nicht nur neue Klänge, Grooves, Beats und Vibes, sondern präsentiert sich als Vokalist. Und er zeigt verspielte Lust am Experiment, wenn er etwa Jazzballaden mit der Musik von Michael Jackson kombiniert.
Der bekannteste Star des Festivals besucht am Sonntag, 17. April ab 18 Uhr St. Ingbert. Am 16. Mai wird Billy Cobham 72 Jahre alt. Bereits vor zwei Jahren war er beim 28. Internationalen Jazzfestival St. Ingbert zu Gast. Die Resonanz des Publikums war so groß und die Wünsche nach einem Wiedersehen so zahlreich, dass Billy Cobham auch 2016 der Stargast des Festivals sein wird. Zumal er mit “Terra del Fuego” ein neues Programm vorstellen kann.
Mit seiner aktuellen, hochrangig und international besetzten Band – Jean-Marie Ecay (Gitarre), Michael Mondesir (Bass), Steve Hamilton (Keyboard) und Camelia Ben Naceur (Keyboards) – kommt Billy Cobham zum Festival nach St. Ingbert und zeigt die neuesten Ideen und Arrangements.
Karten für die Abende des 30. Internationalen Jazzfestivals St. Ingbert am Donnerstag 14., Freitag, 15. und Samstag, 16. April kosten in Kategorie 1 30 €, in Kategorie 2 25 € und in Kategorie 3 20 €. Ermäßigt jeweils fünf Euro weniger.
Beim Konzert mit Billy Cobham am Sonntag, 17. April, gibt es einen Aufschlag von 5 Euro pro Karte.
Erhältlich sind die Karten bei allen Reservix-Vorverkaufsstellen, im Internet unter www.reservix.de.
Weitere Infos unter www.experience-jazz.de
Das gesamte Programm des Festivals:
30. Internationales Jazzfestival St. Ingbert 2016
Tag 1 Donnerstag, 14. April 2016
Gegenwart & Vergangenheit
20:00 Uhr Jazzensemble Baden Württemberg
– Doors without words
21:30 Uhr China Moses & Band
Crazy Blues
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Tag 2 Freitag, 15. April 2016
Jazz & großes Kino
19:00 Uhr Jugend Jazz Orchester Saar feat.
Pjotr Wojtasik & Band
20:30 Uhr Howard Alden, Helmut Nieberle &
Stephan Holstein
The Music from Woody Allen’s Movie
„Sweet and Lowdown“
22:00 Uhr Filmvorführung “Sweet and Lowdown” – USA 1999
in Zusammenarbeit mit der
Kinowerkstatt St. Ingbert
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Tag 3 Samstag, 16. April 2016
Jazz de France
20:00 Uhr Brady Winterstein Trio
21:30 Uhr Jacky Terrasson Trio
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Tag 4 Sonntag, 17 April 2016
Ein Abend mit Stars
18:00 Uhr Billy Cobham Band
Änderungen vorbehalten! (PM: Stadt)