Zu sehr früher Stunde waren 45 Mädchen und Jungen der Albert-Weisgerber-Grundschule in die Stadtbücherei St. Ingbert gekommen, um eine spannende Lesung mit einem der besten deutschen Bilderbuchkünstler zu erleben.
Die Begegnung mit Jens Rassmus aus Kiel kam durch Vermittlung des Friedrich-Boedecker-Kreises Saarland zustande und passte vorzüglich zum Jahresmotto „Wortreich und bildschön“, unter dem das aktuelle Lesungsangebot des Verbands steht. Die Klassen 2.1 und 3.2 waren gemeinsam mit ihren Lehrerinnen Heike Lukas-Obländer und Kathrin Imrag der Einladung der Bibliothek gefolgt und wurden vom Verfasser zunächst über seine Person informiert und in seine doppelte „Berufung“ als Autor und vor allem Illustrator eingeführt.
Dann gingen die Lichter aus und Jens Rassmus stellte sein aktuelles Werk „Ein Pflaster für den Zackenbarsch“ vor. Er zeichnete dazu die Figuren auf einem Flip-Chart, zeigte per Beamer die Illustrationen aus dem Buch und las eine spannende Passage über eine Silvesterfeier bei der Krakenfamilie vor, bei der mit Meergraskroketten und Quallensalat, Polypenchips und Planktonwürze nicht gespart wurde. Die sich im Verlauf der Party ergebenden Tentakelverknotungen und vor Aufregung ausgestoßenen Tintenwolken erforderten schließlich sogar den Einsatz des Doktorfischs. Glücklicherweise musste der Sägefisch nicht eingreifen. Turbulent und fantasievoll ging es in den Texten zu, die Grundschüler folgten sehr aufmerksam und gingen lebhaft mit, als Rassmus zur Ukulele griff und gemeinsam mit den Kindern das zum Buch passende Lied sang.
Der folgende Band mit dem Titel „Party im Walfischbauch“ konnte eindrucksvoll belegen, dass Jens Rassmus die Ideen für seine liebenswerten Geschichten nicht ausgehen. Ohne Ende wollten die jungen Zuhörer dem weiter folgen, was der Erzähler und Illustrator Spannendes vom Meeresgrund zu berichten hat, und sich in seinen schönen Bildern verlieren. Eine zarte Liebesgeschichte zwischen Mondfisch und Seestern setzte dann den Schlusspunkt unter eine sehr vergnügliche Lesematinee. (Text: Jürgen Bost)