Fast schon zur Tradition geworden ist der Neujahrsempfang der St. Ingberter ADFC-Ortsgruppe. Dieses Mal konnte Ursula Hubertus, die Sprecherin der Ortsgruppe, etwa 30 Gäste in der Altenbegegnungsstätte an der Stadthalle begrüßen, unter ihnen den Beigeordneten der Mittelstadt, Adam Schmitt, sowie Vertreter von CDU, SPD, UCD und den Grünen.
„RadVielfalt“ war das Motto; vom Klapprad über das E-bike bis zum Tandem konnten die Gäste die verschiedensten Räder nicht nur bestaunen, sondern auch Probe fahren. Was nicht „live“ vor Ort war, stellte Dieter Tomm in einer durchlaufenden Computerpräsentation vor: Von der Draisine bis zum „Bonanza“-Rad …
Joachim Hase vom Landesvorstand stellte in seinem Grußwort die Vorzüge einer ADFC-Mitgliedschaft in den Vordergrund seiner Ausführungen: von Rat und Tat rund ums Rad in der Selbsthilfewerkstatt über kostenlose Rechtschutzversicherung bis hin zu Tipps und Hilfe bei der Neuanschaffung.
Die Ortsgruppe konnte auf ein sehr aktives und erfolgreiches ADFC-Jahr zurückblicken. Sehr gut angenommen wird ein neuer offener Radelstammtisch, der immer am ersten Donnerstag eines jeden Monats stattfindet (19 Uhr, Gasthaus Eisler). Mehrere Radtouren zwischen 25 und 90 km bot die Ortsgruppe an. Ursula Hubertus verwies aber auch auf die politische Arbeit des ADFC: So erarbeitete die Ortsgruppe anlässlich der Kommunalwahlen im letzten Jahr „Wahlprüfsteine“, also Fragen an alle Parteien zu radverkehrspolitischen Positionen. Der Zustand der St. Ingberter Radwege bleibe, so die Sprecherin, beklagenswert schlecht, für Radwege eingestellte Mittel seien mehrfach zweckentfremdet worden. Hier werde der ADFC am Ball bleiben.
Das musste Alexander Haas bestätigen. Der Lehrer am Leibniz-Gymnasium hatte mit Unterstützung des örtlichen ADFC ein Schulprojekt geleitet, das er beim Neujahrsempfang vorstellte. 18 Schülerinnen und Schüler nahmen die St. Ingberter Radwege als „nachhaltige Schulwege“ unter die Lupe. Ergebnis: Mit dem Rad zur Schule zu fahren ist nicht ungefährlich … und es könnte ungefährlicher sein …
Beigeordneter Adam Schmitt nahm die zugespielten Bälle gekonnt auf und versprach seitens der Stadt, den ADFC an anstehenden Neuplanungen – so etwa in der Achse Ensheimer Straße – Fußgängerzone – zu beteiligen. Die Einladung der ADFC-Ortsgruppe zu einer verkehrspolitischen Radtour für Mandatsträger und Mitarbeiter der Stadtverwaltung nahm er ebenso an wie die anwesenden Vertreter der Parteien.
Den Ausblick übernahm Dr. Werner Ried. Neben den Tourenplänen – als „Highlight“ eine mehrtägige Fahrt durch Frankreich vom Atlantik zum Mittelmeer – stellte er ein eigenes Konzept für den „Kaiserradweg“ entlang der alten Kaiserstraße von St. Ingbert nach Homburg und zum Bahnhof St. Ingbert als „Tor zur Biosphäre Bliesgau“ vor.