Etwa 25 St. Ingberter Künstler waren der Einladung des Projektteams für die Baumwollspinnerei gefolgt und haben ihre Ideen und Gedanken für eine Ausgestaltung des Kunst- und Kulturraumes diskutiert und geteilt.
Die Projektpläne sind vom Stadtrat freigegeben, Fördergeld- und Bauantrag sind in Vorbereitung, das Projekt liegt perfekt im Zeitplan. Nun geht es darum, die konkreten Anforderungen und Ideen möglichst vieler Bürger zu berücksichtigen. Den Anfang machten die St. Ingberter Künstler, denn das neue Rathaus wird „eine einzigartige Kombination aus Kunst- und Kulturpräsentation mit Verwaltungsaufgaben erfüllen“, so Projektcontrollerin Heike Hartinger. Im Herzen des alten Industriebaus werden auf drei Etagen jeweils 300 m2 Fläche für Wechselausstellungen im Erdgeschoss und für das Albert-Weisgerber-Museum im 1. und 2. Stock genutzt werden. „Diese insgesamt 900 m2 sind etwa ein Drittel der Gesamtfläche“, erläuterte Architekt Marc Weisgerber. Rund um diesen kulturellen Kern werden die Büroräume angeordnet. Darüber hinaus sind weitere Veranstaltungs- und Multifunktionsräume sowie ein Orchesterraum im Gebäude zu finden. Der etwa 200 Personen fassende Kultursaal kann flexibel für verschiedenste Veranstaltungen z. B. der St. Ingberter Schulen, Konzerte usw., genutzt werden. Im Foyer, den Fluren, im Untergeschoss und auch in den Büros ergeben sich unzählige Möglichkeiten, Kunst und Kultur niederschwellig für die Bürger, aber auch für Gäste der Stadt, zugänglich zu machen. Sogar die Parkplätze und Freiräume rund um das Gebäude laden in der Planung zu kulturellem Leben ein, wie Landschaftsarchitekt Luca Kist hervorhob.
Rathaus als Haus der lebendigen Kunst
Um von der Erfahrung der anwesenden Künstler zu profitieren, stellte das Projektteam den Künstlern in kleinen Arbeitsgruppen diese Fragen: Was sollte man aus Ihrer Erfahrung in Hinblick auf Ausstellungen auf alle Fälle beachten? Was darf bei der öffentlichen Kommunikation zu Ausstellungen und kulturellen Veranstaltungen nicht vergessen werden? Wodurch könnte Ihrer Meinung nach die Anzahl der Besucher des Museums dauerhaft erhöht werden? Die Liste der Antworten reichte von Kulturvermittlung für Kinder und Senioren, über Werkräume, Museumsshop und -café bis hin zu unterschiedlichsten Veranstaltungsformaten, verschiedene Informationskanäle sowie Kooperationen mit Hochschulen, Kunstvereinigungen usw. „Es sind unglaublich viele Ideen zusammengekommen, vielen Dank dafür. Wir sind froh, dass Sie ihre Gedanken mit uns teilen und damit dazu beitragen, dass das neue Rathaus ein offenes Haus für alle Bürger wird“, freute sich Heike Hartinger über die kreativen Beiträge der Künstler. Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer unterstrich: „Neben dem Albert-Weisgerber-Museum soll unser Rathaus ein Haus der lebendigen Kunst sein. Mit Ihren Ideen halten Sie Kunst und Kultur in St. Ingbert lebendig und geben sie an die nächste Generation weiter.“
Die Ergebnisse der angeregten Gespräche werden am Tag der offenen Tür des Rathauses am Samstag, 24. Februar 2024 von 9 bis 15 Uhr, im Kuppelsaal ausgestellt und können von weiteren Künstlern und natürlich allen Bürgern angeschaut und ergänzt werden. Weitere Beteiligungsformate mit anderen Bürgergruppen sind in Planung.