Im Rahmen einer Solidaritätsaktion übergab eine Delegation der Stadt St. Ingbert vom 21.-23.09.2020 der Gemeinde Chios 100 Doppelbetten, um den lokalen Zivil- und Katastrophenschutz zu stärken.
Diese freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Insel Chios (Nord-Ägäis) und der saarländischen Stadt St. Ingbert ist durch das DGV-Netzwerk entstanden und besteht seit 2017. Seitdem erfolgten gegenseitige Delegationsbesuche und ein kontinuierlicher Wissensaustausch im Bereich Abfallwirtschaft, Straßenbau und Tourismusentwicklung. Auf eine Weiterführung und Intensivierung dieser konstruktiven Zusammenarbeit haben sich mittlerweile auch die neugewählten Bürgermeister der beiden Gemeinden geeinigt.
Ein Zeichen dieser guten Zusammenarbeit ist nun die Übergabe der 100 Doppelbetten durch St. Ingbert an Chios, deren Transport von der DGV unterstützt wurde. Bei dieser Gelegenheit haben beide Gemeinden in einem Arbeitstreffen einen gemeinsamen „Strategie-Aktions-Plan“ erarbeitet, um in den kommenden drei Jahren weitere Projekte zielgerichtet umzusetzen. Geplant sind themenbasierte Austauschprogramme im Bildungs- und Jugendbereich, insbesondere sollen auch die beiden Universitäten (HTW Saar und Ägäis-Universität) Forschungsprojekte realisieren. Ein weiterer Bereich der Zusammenarbeit sind Best Practices und der Know-how-Transfer bei der wirksamen Abfallbehandlung, wobei die strukturelle Abfallvermeidung, die Sensibilisierung der Bürger und das effiziente Stoffstrommanagement im Vordergrund stehen. Ein zentraler Punkt wird auch die gemeinsame Entwicklung von nachhaltigen Tourismuskonzepten sein. Der Aufbau und die Instandhaltung von zertifizierten Wander- und Fahrradwegen sowie die Stärkung von Elektromobilität und Klimaschutz werden hier die Schwerpunkte darstellen.
Ein zukünftiger Anknüpfungspunkt der Zusammenarbeit könnte nicht zuletzt das Biosphärenreservat um St. Ingbert sein. Auf Chios selbst existieren u.a. die sehr bekannten Mastiha-Dörfer, die für eine Kooperation mit dem Biosphärenreservat in Frage kommen könnten.
Die Vertreter beider Gemeinden haben bei dem Arbeitstreffen die Bedeutung der gemeinsamen Zusammenarbeit und die Förderung des gegenseitigen Verständnisses hervorgehoben. Das ist ein Weg, um europäische Solidarität zu fördern.
Die DGV freut sich über diese hervorragende Zusammenarbeit und wird beide Gemeinden auch in Zukunft unterstützen und bei der Umsetzung kommunaler Projekte begleiten.
Text: Christian Unfug Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung