Schulweg mit dem Rad – zu gefährlich

„Man kann die Kinder nicht mehr mit dem Rad zur Schule fahren lassen.“ So kommentiert die Mutter eines Schülers des Leibniz-Gymnasiums die Situation am neuen gemeinsamen Schulstandort Koelle-Karmann-Straße/Albert-Weisgerber-Allee (bisher hatte das Gymnasium zwei Standorte, die im Herbst zusammengelegt wurden). Um den fast 800 Schülerinnen und Schülern einen gefahrloseren Schulweg zu gewährleisten, schaffte die Stadt in einem ersten Maßnahmenpaket unter anderem zwischen Seyen-Anlage und Annastraße den bisherigen Radweg zugunsten des Gehwegs ab, so dass der Radverkehr in diesem Bereich zusammen mit dem KFZ-Verkehr auf der Straße geführt wird. Allerdings müssen die Radler ab der Annastraße für 700 Meter wieder auf den benutzungspflichtigen Radweg fahren. Das bedeutet, dass der bergauf fahrende Radverkehr zweimal die Fahrbahn zu queren hat. Bergabfahrende hingegen müssen für ein kurzes Stück auf den Bürgersteig und danach wieder in den fließenden KFZ-Verkehr einscheren. Das bringt in beiden Fällen zusätzliche Unfallgefahren mit sich.  Zudem steht der bisherige Radweg im Bereich der Schule nicht den Fußgängern zur Verfügung, sondern wird ohne erkennbare Gegenmaßnahmen der Stadt als Kurzzeitparkplatz missbraucht.

Die Ortsgruppe St. Ingbert des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) fordert seit langem eine Entschärfung der Situation. In der gesamten Albert-Weisgerber-Allee müsste eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h angeordnet werden. Den Radverkehr sollte man nach Meinung des ADFC durchgängig auf der Straße führen und so weit wie möglich entsprechend markieren (Radfahrstreifen oder Schutzstreifen). Wirkungsvolle Maßnahmen müssten das hier besonders verbreitete Parken auf Geh- und Radwegen verhindern, seien es verschärfte Kontrollen  oder auch – wenn es nicht anders geht – das Aufstellen von Pollern. Harald Heinrich vom ADFC St. Ingbert: „Rad fahren und zu Fuß gehen müssen als nachhaltige und gesunde Möglichkeiten des Schulwegs gefördert werden; die bisherigen Maßnahmen der Stadtverwaltung bewirken leider das Gegenteil.“

Foto: ADFC
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