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Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 30. Mai – 2. Juni 2014

„Deutsche Lebensläufe: Rainer Werner Fassbinder der Rastlose“ (60 Minuten) (Freitag, 30. Mai, 19 Uhr; Montag, 2. Juni, 19 Uhr)
„Angst essen Seele auf“ (Freitag, 30. Mai, 20 Uhr; Montag, 2. Juni, 20 Uhr)
„12 Years a Slave“ (Sonntag, 1. Juni, 20 Uhr)

3 x Fassbinder: Doku und Film + Fahrt zur Fassbinder-Ausstellung!

Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt an diesem Wochenende, Freitag ,den 30. Mai, um 20 Uhr, sowie am Montag, den 2. Juni, um 20 Uhr Rainer Werner Fassbinders „Angst essen Seele auf“ in 35 mm (Spielfilm, Deutschland 1974, 89 Min., Regie, Drehbuch: Rainer Werner Fassbinder, Kamera: Jürgen Jürges, Musik: Rainer Werner Fassbinder, Darsteller: Brigitte Mira (Emmi), El Hedi Ben Salem (Ali), Barbara Valentin (Barbara, Wirtin), Irm Hermann (Krista), Rainer Werner Fassbinder (Eugen, ihr Mann), Walter Sedlmayr (Angermayer, Lebensmittelhändler), Liselotte Eder (Frau Münchmeyer), Marquard Bohm (Gruber, Sohn des Hausbesitzers), Hark Bohm (Arzt). „Angst essen Seele auf“ lief 1974, also genau vor 40 Jahren, als deutscher Wettbewerbsbeitrag beim Internationalen Filmfestival von Cannes und erhielt dort den Preis der ökumenischen Jury und den Fipresci-Preis.

Bereits um 19 Uhr, jeweils am Freitag und Montag ist die Dokumentation „Deutsche Lebensläufe: Rainer Werner Fassbinder – der Rastlose“ (60 Minuten) von Dagmar Wittmers zu sehen: In seinen Filme spielt er meist Aussenseiter. Er war eine Ausnahmerscheinung als Filmemacher, provozierend. Seine Wahrheiten sind meist unbequem. Als Rainer Werner Fassbinder 1982 im Alter von 37 Jahren starb, hatte er 42 Spielfilme gedreht und war als Autor, Bühnenregisseur und Schauspieler aktiv gewesen. Aus dem Abstand von beinahe einem Vierteljahrhundert betrachtet der Dokumentarfilm Fassbinders Werk und Lebensgeschichte. Seine Filme erscheinen als Chronik der Geschichte der Bundesrepublik und haben wenig von ihrer fesselnden Einmaligkeit eingebüßt. Als roter Faden dienen der Dokumentation Selbstaussagen Fassbinders aus verschiedenen Fernsehauftritten.

„Angst esen Seele auf“, die Geschichte: In einer Kneipe lernt die Witwe Emmi den 20 Jahre jüngeren Marokkaner Ali kennen. Aus der zufälligen Begegnung entwickelt sich eine Liebesgeschichte. Ali zieht zu ihr, sie heiraten. Doch der Verbindung zwischen der 60-jährigen Putzfrau und dem Gastarbeiter begegnet Emmis Umfeld mit Vorurteilen und Feindseligkeit. Eine Situation, die zur Belastungsprobe für die Beziehung des ungleichen Paars wird.
„Das großartige Melodram zählt zu Fassbinders erfolgreichsten Werken und reflektiert eindringlich und ungeschminkt das Dilemma einer unkonventionellen Liebesbeziehung.“ (arte)
„Angst essen Seele auf“ erinnert nicht nur in formaler Hinsicht an die großen Melodramen des von Fassbinder verehrten Douglas Sirk, hier insbesondere an „All That Heaven Allows“. Gezeigt wird der Konflikt zwischen einer Amour fou, einer großen, unkonventionellen Liebe, und der gesellschaftlichen Umgebung. Nicht nur, dass Emmi als wahrhaft „unwürdige Greisin“ nach dem Tod ihres Mannes ein zweites Glück anstrebt – ein jüngerer Mann, noch dazu ein „Gastarbeiter“, muss es sein. Das soziale Umfeld ist schockiert und die Reaktionen sind eindeutig: Ablehnung, Hass, Verachtung.
„Der Film zeigt eine Realität und eine Möglichkeit. Wenn die Geschichte von Emmi und Ali noch weiter ginge, würde es schwieriger werden. Denn: dass die Geschichte läuft, liegt ja daran, dass der Druck von außen auf diese beiden Leute, die sich ja lieben, dass der so stark ist, dass der einen Zusammenhalt gibt. Wenn das umschlägt, so im letzten Drittel des Films, wenn die Welt drum herum das anfängt zu akzeptieren oder nicht mehr so dagegen ist, da fängt es dann dafür an, im Innenverhältnis zu kriseln.“ (Rainer Werner Fassbinder)
Die Kinowerkstatt St. Ingbert lädt alle Filminteressierten zum Besuch der Ausstellung „Fassbinder – JETZT“ ins Frankfurter Filmmuseum ein und hat für Samstag, den 31. Mai 2014, eine Fahrt nach Frankfurt organisiert. Der Unkostenbeitrag beträgt 27.- € und beinhaltet neben der Bahnfahrt nach Frankfurt und zurück eine fachkundige Führung durch die Fassbinder-Ausstellung und den Eintritt in die Dauerausstellung des Filmmuseums (Kombiticket). Interessierte können sich noch anmelden in der Kinowerkstatt an der Kinokasse vor den Vorführungen oder im Büro unter der Telefonnummer 06894/36821 von Montag bis Freitag von 08.00 bis 13.00 Uhr.

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„12 Years a Slave“ – bester Film 2013!

Noch einmal für alle, die ihn bisher versäumt haben, läuft am Sonntag, den 1. Juni, um 20 Uhr noch einmal „12 Years a Slave“ (USA 2013 – 134 min.) Regie: Steve McQueen – Drehbuch: Steve McQueen, John Ridley – Produktion: Dede Gardner, Anthony Katagas, Brad Pitt – Kamera: Sean Bobbitt – Schnitt: Joe Walker – Verleih: Tobis Film – FSK: ab 12 Jahren – Besetzung: Brad Pitt, Benedict Cumberbatch, Michael Fassbender, Paul Giamatti, Scoot McNairy, Paul Dano, Marcus Lyle Brown, Sarah Paulson, Chiwetel Ejiofor, Garret Dillahunt, Taran Killam, Michael Kenneth Williams, Tom Proctor, Quvenzhané Wallis, Bryan Batt – bester Film 2013!
„Zum Sklaven ist man nicht geboren, zum Sklaven wird man gemacht.“ – das zeigt Steve McQueen in seinem Oscar-prämierten Meisterwerk in dem er die wahre Geschichte eines freien Afro-Amerikaners erzählt, der in New York entführt und als Sklave in die Südstaaten verkauft wurde.

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