Website-Icon Wir sind St. Ingbert

Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 24. – 28. Oktober 2014

„Diplomatie“ (Freitag, 24. Oktober, 19 Uhr; Sonntag, 26. Oktober, 20 Uhr; Montag, 27. Oktober, 20 Uhr)
„Paris, Texas“ (Samstag, 25. Oktober, 20 Uhr)
„Shirley – Der Maler Edward Hopper in 13 Bildern“ (Montag, 27. Oktober, 18 Uhr)
„Die Herbstzeitlosen“ (Dienstag, 28. Oktober, 16 Uhr)

Brennt Paris?

Die Kinowerkstatt zeigt am Wochenende „Diplomatie“ – den neuen Film von Volker Schlöndorff. „Brennt Paris“ – das ist die zentrale Frage, um die es in Schlöndorffs Film „Diplomatie“ geht. (Deutschland / Frankreich 2014 – 84 min. – Regie: Volker Schlöndorff – Drehbuch: Cyril Gely, Volker Schlöndorff – Produktion: Marc de Bayser, Frank Le Wita – Kamera: Michel Amathieu – Schnitt: Virginie Bruant – Musik: Jörg Lemberg , Darsteller: Niels Arestrup, André Dussollier, Robert Stadlober, Burghart Klaußner, Lucas Prisor, Paula Beer, Thomas Arnold, Jean-Marc Roulot, Johannes Klaußner, Charlie Nelson, Tristan Robin, Stefan Wilkening.

Hitler wollte die französische Hauptstadt zerstören, aber der deutsche Stadtkommandant widersetzte sich. Volker Schlöndorff stellt sich in seinem neuen Film „Diplomatie“ vor, wie es dazu kam.
Hitler habe die Schönheit von Paris immer bewundert, heißt es, und er träumte davon, dass Berlin einmal genauso schön würde, nur größer. Aber im Sommer 1944 war ein Großteil Berlins nur noch ein rauchendes Trümmerfeld, und die Alliierten standen kurz davor, Paris von der deutschen Besatzung zu befreien. Das konnte aus Sicht des Führers nur eines bedeuten: Bevor er die französische Hauptstadt aus den Händen gibt, lässt er sie lieber ausradieren. Louvre, Notre Dame, Eiffelturm – alles sollte brennen, nichts sollte bleiben.

Der entsprechende Führerbefehl vom 23. August 1944 ist überliefert, aber es ist nicht ganz klar, warum er nicht befolgt wurde. Dietrich von Choltitz, der kommandierende General von Groß-Paris, kapitulierte stattdessen am 25. August, und Paris blieb so schön, wie es heute noch ist. Aber wer oder was hat Choltitz dazu bewogen?

————————————————————–

Film und Malerei

In dem Film „Shirley – Der Maler Edward Hopper in 13 Bildern“ (Österreich 2013, Regie, Buch: Gustav Deutsch, Darsteller: Stephanie Cumming, Christoph Bach, Florentin Groll, Elfriede Irrall, Tom Hanslmaier, Länge: 93 Minutenvon.) – zu sehen, am Montag, den 27. Oktober, um 18 Uhr erweckt Regisseur Gustav Deutsch noch einmal 13 Gemälde von Edward Hopper ganz erstaunlich echt zum Leben. Gleichzeitig wirft Shirley, die uns durch den Film begleitet, einen melancholischen Blick auf die amerikanische Geschichte. Faszinierend, ungewöhnlich, sehr sehenswert.

—————————————————————-

„Paris, Texas“ wird 30!

Die Kinowerkstatt zeigt zum 30. Geburtstag am Samstag, den 25. Oktober, um 20 Uhr „Paris, Texas“ (BR Deutschl./Frankreich/Großbritannien 1984) ab 6 Jahren• 148 min. Regie: Wim Wenders, mit Harry Dean Stanton, Nastassja Kinski, Dean Stockwell, Aurore Clément, Hunter Carson, Socorro Valdez, Bernhard Wicki u. a., Musik: Ry Cooder, Kamera: Robby Müller, Schnitt: Peter Przygodda.
„Paris, Texas“ – der Film, der dem deutschen Autorenfilmer Wim Wenders vor genau 30 Jahren die Goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes einbrachte und ihn endgültig als Regisseur von internationalem Rang etablierte – beginnt mit einem der klassischsten Motive des Westerns: Aus der unendlichen Weite der zerklüfteten texanischen Wüste kristallisiert sich ein einsamer Wanderer (Travis), der zurückkehrt in die Zivilisation.
…Travis (Harry Dean Stanton) wird sprach- und erinnerungslos in der texanischen Wüste aufgefunden. Sein Bruder Walt holt ihn zu sich nach Kalifornien, wo er und seine Frau Anne Travis’ siebenjährigen Sohn Hunter als Pflegekind aufgenommen haben. Bald macht sich Travis mit Hunter auf die Suche nach seiner verschwundenen Frau (Nastassja Kinski) und seiner Vergangenheit…

Schon mit dieser Eröffnung setzt Wenders eine Referenz an John Fords Western-Meilenstein „The Searchers“ (deutscher Verleihtitel: „Der schwarze Falke“), in dem John Wayne als gebrochener Cowboy Ethan Edwards auf ganz ähnliche Weise seinen ersten Auf(t)ritt hat. In „The Searchers“ begibt sich Edwards auf die (jahrelange) Suche nach seiner von Indianern verschleppten Nichte (pikanterweise nicht, um sie zu retten, sondern um sie zu töten – von den „Rothäuten“ missbraucht und somit „unrein“, empfindet der zwiespältige „Held“ von „The Searchers“ seine Nichte als Schandfleck für die Familienehre). Diese Suche ist natürlich eigentlich eine Suche nach sich selbst, getrieben von der leisen, verzweifelten und niemals wirklich ausgesprochenen Hoffnung auf Sühne und Vergebung für eigene, vergangene Fehler.
„Paris, Texas“ ist…ein europäischer Western als filmisches Edward Hopper-Gemälde. Großartig!“ – so der Filmkritiker Thomson Martin.

————————————————————

Seniorenkino am Dienstag

Die Kinowerkstatt und der Seniorenbeirat laden am Dienstag, den 28. Oktober in die Pfarrgasse 49, ein. Dort läuft der Film „Die Herbstzeitlosen“ (Spielfilm, Schweiz, 2006, ARTE / SSR, 86 Min.Regie: Bettina Oberli, Drehbuch: Sabine Pochhammer, Bettina Oberli, Kamera: Stéphane Kuthy, Musik: Luk Zimmermann, Schnitt: Mike Schaerer, Produktion: Catpics Coproductions AG, Produzent: Alfi Sinniger, mit: Lilian Naef (Vreni Jost), Stephanie Glaser (Martha Jost), Hanspeter Müller-Drossaart (Dorfpfarrer Walter Jost), Heidi Maria Glössner (Lisi Bigler), Manfred Liechti (Fritz Bieri), Annemarie Düringer (Frieda Eggenschwyler), Monika Niggeler (Shirley Bigler), Monica Gubser (Hanni Bieri).
„Die Herbstzeitlosen“ ist eine Komödie um vier ältere Damen, die mit einer Dessous-Boutique das verschlafene Dorfleben im schweizerischen Ort Trub auf Trab bringen:
Die 80-jährige Martha hat nach dem Tod ihres Mannes allen Lebensmut verloren. Um sie aus ihrer Lethargie zu reißen, überreden die Freundinnen die ehemalige Schneiderin, sich einen Traum zu erfüllen und im ehemaligen Lebensmittelladen ihres Mannes eine Boutique für selbst entworfene Dessous zu eröffnen. Das sorgt in dem kleinen Emmentaler Dorf für einige Aufregung.
Hauptdarstellerin Stephanie Glaser erhielt eine Nominierung für den Schweizer Filmpreis 2007.
„Diese charmante und mit Witz unterhaltende Komödie aus der Schweiz punktet mit vier Hauptdarstellerinnen unter Führung von Stephanie Glaser, die eine zeitgemäße Botschaft fröhlich verkünden: Es ist nie zu spät, seine Wünsche in die Wirklichkeit umzusetzen. Nicht mit 66, sondern gar erst mit 80 fängt das Leben an für diese „Kalender Girls“. (kino.de)

Und das „Lexikon des Internationalen Films“ schreibt: „Eine lebensbejahende, mit einer Reihe Schweizer Altstars besetzte Mundart-Komödie, die geschickt die Chiffren und die holzschnittartig-schwülstige Dramaturgie des gängigen Heimatfilms umschifft und zu einem charmanten Plädoyer für Würde und Lebensfreude im Alter wird.“ Arte tv

Dieses kleine Juwel im Kinoalltag garantiert unbeschwertes Vergnügen. (Abendzeitung, 29. März 2007)

Die mobile Version verlassen