Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 21. – 24. August 2015

„Escape Plan“ Innenhof Gefängnis (Freitag, 21. August, 20:30 Uhr)
„Offside“ (Samstag, 22. August, 18 Uhr; Montag, 24. August, 18 Uhr)
„Hitchcock“ (Samstag, 22. August, 20 Uhr)
„Salz der Erde“ (Sonntag, 23. August, 20 Uhr)
„Taxi Teheran“ (Montag, 24. Augsut, 20 Uhr)

kinowerkstattFreiluftkino am Gefängnis

 

Zu einem besonderen Freiluftkinoereignis laden Kinowerkstatt und WSSI – St. Ingbert am Freitag, den 21. August, um 20:30 Uhr in den Innenhof des ehemaligen Gefängnisses (Alte Bahnhofstrasse) ein. Es läuft der Gefängnis-Thriller „Escape Plan“ (USA 2013) Regie: Mikael Håfström mit Arnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone – die beiden Helden des 80er Actionkinos zusammen in einem Film!

Aus 14 Gefängnissen ist Breslin (Sylvester Stallone) bereits ausgebrochen, hat damit seiner Firma für Sicherheitstechnik hohe Profite verschafft. Für einen lukrativsten Auftrag lässt er sich ohne Kontakt zu seinen Mitarbeitern in ein neues Hightech-Gefängnis an geheimem Standort einschleusen, dessen Ausbruchssicherheit er für die CIA überprüfen soll. Dort wird Breslin schnell klar, dass er in eine perfide Falle getappt ist. Nun muss er mit hochkarätigen Kriminellen zusammenarbeiten, um wieder ein Leben in Freiheit führen zu können…

 

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„Offside – Frauen im Abseits“

 

Im Jahre 2006 bekam der iranische Regisseur Jafar Panahi für seine Komödie „Offside“ einen silbernen Bären. Im Iran verboten, läuft „Offside“ am Samstag, den 22. August, um 18 Uhr und am Montag, den 24. August, ebenfalls um 18 Uhr in der Kinowerkstatt St. Ingbert.

Er spielt am Rande des entscheidenden Fußballländerspiels der iranischen Nationalmannschaft zur Qualifikation zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 gegen den Bahrain in der iranischen Hauptstadt Teheran. In der kurzweiligen Komödie wird gezeigt, wie sich einige Frauen und Mädchen als Jungen verkleiden, um verbotenerweise ins Stadion zu gelangen. Im Iran ist es Frauen und Mädchen verboten, im Fußballstadion einem Fußballspiel beizuwohnen.

Der Unterhaltungswert ist großartig dank schlagfertigen Dialogen, unglaublicher, selten gesehener Stadion-Atmosphäre (trotz vermutlich geringem Budget und Repressionen!), mit unzähligen witzigen Situationen und einer origineller Geschichte. Gleichzeitig erfährt man viel über die iranische Gesellschaft, wie sich die Leute mit dem Regime arrangieren oder eben nicht.

 

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Regisseur als Taxifahrer

 

Ein mutiges Werk der Menschlichkeit als Kontrapunkt zur Repression des Mullah-Systems im Iran hat Jafar Panahi mit „Taxi  Teheran“ geschaffen, zurecht mit dem Goldenen Bären 2015 ausgezeichnet. „Taxi Teheran“ läuft noch einmal am Montag, den 24. August, um 20 Uhr.

„Ich muss unter allen Umständen weiter Filme machen, um der Kunst Respekt zu erweisen und mich lebendig zu fühlen“, sagt Jafar Panahi, für zwanzig Jahre mit Berufsverbot belegt. Aus der Not eine Tugend machend, spielt er in seinem neuesten, mit denkbar begrenzten Mitteln gedrehten Film sich selbst als Taxifahrer. Dabei jongliert Panahi geschickt mit den Grenzen von Dokumentarfilm und Fiktion. Es dauert eine Weile, bis klar wird, dass die Zufallsbegegnungen, die Panahi als Taxifahrer macht, sorgfältig inszeniert sind, genauso wie die Kameraaufnahmen, die längst nicht nur von der im Taxi fest installierten Digitalkamera stammen. Unter dem entspannten Plauderton, den Panahi mit seinen Fahrgästen anschlägt, dringt immer wieder die gesellschaftliche und politische Realität im Iran durch. Themen wie Zensur, Sharia und staatliche Repressalien werden angesprochen. Das Resultat ist ein ebenso eleganter wie mutiger Ritt auf der Rasierklinge, ein virtuoser Film über die Möglichkeiten und Unmöglichkeiten des Filmemachens im Iran.

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