Website-Icon Wir sind St. Ingbert

Programm Kinowerkstatt St. Ingbert vom 16. – 19. Mai 2014

„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (Freitag, 16. Mai, 19 Uhr; Samstag, 17. Mai, 20 Uhr; Sonntag, 18. Mai, 20 Uhr; Montag, 19. Mai, 20 Uhr)

„Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ – Tagträume im Blockbuster-Format!

Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt am Freitag, den 16. Mai, um 19 Uhr, am Samstag, den 17. Mai, am Sonntag, den 18. Mai, sowie am Montag, den 19. Mai, jeweils um 20 Uhr „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ (The Secret Life of Walter Mitty) – USA 2013 – 115 Minuten, FSK: ab 6 Jahre von Regie: Ben Stiller, Darsteller: Sean Penn, Ben Stiller, Adam Scott, Kristen Wiig, Shirley MacLaine, Kathryn Hahn, Patton Oswalt, Terence Bernie Hines, Joey Slotnick, Adrian Martinez, Jonathan C. Daly, Barbara Vincent, Ólafur Darri Ólafsson, Liz Mikel, Paul Fitzgerald.

Ben Stillers „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ nimmt sich sehr erfolgreich das naive, lebendige Kino des klassischen Hollywood zum Vorbild.
„Es gibt bei dem Film, von Anfang an, einen Narzissmusverdacht: Ben Stiller, einer der erfolgreichsten Comedians seiner Generation, möchte endlich ein ernsthafter, schwergewichtiger Regisseur werden, schnappt sich dafür die Remake-Rechte des Klassikers „The Secret Life of Walter Mitty“ (1947) und übernimmt zu allem Überfluss auch noch die Hauptrolle eines Mannes, der endlich einmal seine Träume ausleben möchte. Mit dem ersten Mitty-Film, in dem es unter anderem um Pulp-Magazine und Nazispione ging, hat der neue Film dabei nicht viel zu tun. Stiller übernimmt lediglich einige Aspekte der Titelfigur: Auch sein Walter Mitty ist ein Nobody, der sich ob seines wenig aufregenden Lebens in Tagträume flüchtet – und der dann urplötzlich in eine wilde Geschichte gerät, neben der die Träume alt aussehen.
… Stillers Film ist zwar – wie, nebenbei bemerkt, immer noch erstaunlich viele Filme, gerade in Hollywood – auf klassischem 35-mm-Film gedreht, aber schon die Tagträume, in die sich Mitty flüchtet, haben nicht nur Blockbuster-Format, sie sind auch mit allen digitalen Wassern gewaschen. Doch muss man dem Film aus solchen Inkonsequenzen tatsächlich einen Strick drehen? Ist es nicht gerade eine der großen Stärken der populären Kunst, dass sie in der Lage ist, Widersprüche in sich aufzunehmen, ohne dass man ihr gleich auch noch zumuten müsste, sie analytisch durchzuarbeiten?

Damit ich es los bin: Für mich ist „Walter Mitty“ einer der schönsten Hollywoodfilme der letzten Jahre. Das beginnt schon damit, dass Stiller ein verdammt guter Komödienregisseur auch dann ist, wenn er sich von dem Genre zu emanzipieren versucht, das seine bisherige Karriere geprägt hat. Das sieht man zum Beispiel, wenn der bis dahin dynamisch von Attraktion zu Attraktion eilende Film in einer seiner schönsten Szenen komplett zum Stillstand kommt, in einer isländischen Bar, in der Stillers Mitty mit einem volltrunkenen, übergewichtigen Helikopterpiloten (taucht sicher bald in einer Apatow-Produktion auf: Ólafur Darri Ólafsson) konfrontiert wird, der den Amerikaner so lange belästigt, bis der mit ihm gemeinsam die Karaokebühne betritt und ein Lied über Liebeskummer singt.“ (Lukas Foerster, filmzentrale.de)

Die mobile Version verlassen