„Wir sind jung. Wir sind stark.“ (Freitag, 13. Februar, 19 Uhr; Samstag, 14. Februar, 20 Uhr; Sonntag, 15. Februar, 20 Uhr)
„Citizenfour“ (Freitag, 13. Dezember, 21:30 Uhr; Montag, 16. Februar, 20 Uhr)
„Kiriku und die Männer und Frauen“ (Sonntag, 15. Februar, 16 Uhr)
„Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ (OmU) (Sonntag, 15. Februar, 18 Uhr)
„Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ (dt. Fass.) (Montag, 16. Februar, 18 Uhr)
„Wir sind jung. Wir sind stark.“
Mit den dramatischen Ereignissen um die Zentrale Aufnahmestelle für Asylbewerber in Rostock im Jahre 1992, die als erschreckendes Exempel für Ausländerfeindlichkeit in die Geschichte der Bundesrepublik eingingen, hat Burhan Qurbani ein spannendes und leider immer noch hochaktuelles Thema ausgewählt: Sein Film „Wir sind jung, wir sind stark“ ist ein Gesellschaftsdrama in drei sich nebeneinander entfaltenden fiktiven Episoden über den finalen Tag der dramatischen Ausschreitungen am Asylantenheim im Stadtteil Lichtenhagen. „Wir sind jung, wir sind stark“ (Deutschland 2014) Regie: Burhan Qurbani mit Devid Striesow, Jonas Nay, Trang Le Hong, Joel Basman, Saskia Rosendahl, Thorsten Merten, Paul Gäbler, David Schütter, Jakob Bieber, Swantje Kohlhof, Mai Duong Kieu, Aaron Le, Larissa Fuchs, Axel Pape, Katrin Kaspar läuft jetzt in der Kinowerkstatt am Freitag, den 13. Februar, um 19 Uhr, am Samstag, den 14. Februar, um 18 Uhr, am Sonntag, den 15. Februar, um 20 Uhr.
Der 24. August 1992 sollte als einer der denkwürdigsten Tage der Nachkriegszeit in die deutsche Geschichte eingehen. Rechtsextremisten belagern ein Wohnheim für Asylbewerber und Flüchtlinge in Rostock-Lichtenhagen. Sie werfen mit Steinen und Molotow-Cocktails, bis das sogenannte „Sonnenblumenhaus“ brennt. Regisseur Burhan Qurbani verfilmte die wahre Geschichte und erzählt aus verschiedenen Blickwinkeln, wie es zu der Tragödie kommen konnte.
Sein Film konzentriert sich dabei auf drei Figuren: Da ist einmal die Vietnamesin Lien, die in der Hochhaussiedlung lebt, in der sich der Mob am Ende des Tages versammeln wird. Dann ist da der Lokalpolitiker Martin, der vergeblich versucht Lösungen zu finden für das Problem der überfüllten Asylbewerberunterkünfte und der gewaltsamen Proteste. Und da ist Martins erwachsener Sohn Stefan, der täglich mit seiner Clique in der heruntergekommenen Siedlung abhängt und die Zeit totschlägt.
„“Wir sind jung. Wir sind stark.“ ist ein Thriller, dessen gesellschaftspolitischer Sprengstoff Zeitdokument und Fingerzeig zugleich ist. Der beste deutsche Film seit langem.“ (Deutschlandradio Kultur)
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Citizenfour
„Citizenfour“ – der Film über Edward Snowdon (USA 2014 – 114 Min.) Regie: Laura Poitras – Produktion: Mathilde Bonnefoy, David Menschel, Laura Poitras, Jeff Skoll, Steven Soderbergh, Diane Weyermann, Dirk Wilutzky, Sara Bernstein, Brenda Coughlin, Kirsten Johnson, Sheila Nevins, Tom Quinn, Katy Scoggin – Kamera: Kirsten Johnson, Trevor Paglen, Laura Poitras, Katy Scoggin – Schnitt: Mathilde Bonnefoy – Darsteller: Edward Snowden, Jacob Appelbaum, Julian Assange, William Binney, Glenn Greenwald, Ewen MacAskill, Lindsay Mills, Jeremy Scahill, Barack Obama läuft am Freitag, den 13. Dezember, um 21:45 Uhr und am Montag, den 16. Februar, um 20 Uhr in der Kinowerkstatt, Pfarrgasse 49.
Laura Poitras präsentiert in „Citizenfour“ erstaunliches Bildmaterial aus dem Sommer 2013: Aufzeichnungen jener Gespräche, die Edward Snowden mit Glenn Greenwald in seinem Hongkonger Exil führte.
Enthüllungen über die Datensammelwut der NSA (und, wie sich schnell herausstellte, zahlreicher europäischer Geheimdienste) waren letztes Jahr in allen Schlagzeilen. Zwar ging (und geht) es darum, dass wir alle nicht wissen, wer wo welche Daten sammelt (und nun immer stets das Schlimmste annehmen) – aber gleichzeitig ging es eben auch darum, dass da ein einzelner Mensch, der Whistleblower Edward Snowden, in einem Hotelzimmer in Hongkong saß … und dann saß er in einem Flugzeug nach Moskau, und dann saß er im Transitbereich des Moskauer Flughafens fest, und dann wähnte man ihn schon in einem weiteren Flugzeug in Richtung Südamerika, und dann blieb er doch in Russland. Vielleicht ist das sogar eine der erstaunlicheren Aspekte der NSA-Affäre!
Das Kino, das sonst fast immer zu spät kommt, wenn irgendwo etwas Interessantes passiert, war diesmal von Anfang an mit dabei. Das Ergebnis heißt „Citizenfour“ und ist ein nüchterner, dem großen Thema zum Trotz kleinformatiger, bescheidener Film geworden. „Citizenfour“ hat die Ambition, Details der außergewöhnlichen kommunikativen Situation aufzuzeigen, in der Snowden agierte. Wenn die ersten Enthüllungen öffentlich werden, bleibt er noch in der Isolation der Anonymität, im Fernsehen verfolgt er die Reaktion von Medien und Politik und plant mehr oder weniger in Echtzeit die nächsten Schritte. Sobald die Identität des whistle blowers aufgedeckt ist und die weltweite mediale Aufmerksamkeit auf den im Hotelzimmer Eingeigelten umgelenkt wird, bricht sich nicht nur bei Snowden endgültig eine Nervosität Bahn, er verläßt Hongkong, die Filmemacherin war schon vorher abgereist. „Schließlich folgt doch noch ein Wiedersehen mit Snowden, erst in einem aufgrund des jetzt endgültig allgegenwärtigen Überwachungsverdachts fast nur noch über handschriftliche Notizen geführten Gespräch. Kurz vor Schluss die ergreifendste Einstellung des Films: Snowden und seine inzwischen aus Amerika nachgereiste Freundin gemeinsam in ihrer russischen Wohnung, bei den Abendessensvorbereitungen. Poitras filmt durchs Fenster, bleibt selbst außen vor. Edward Snowdens Leben geht nicht länger uns alle an, gehört ihm wieder selbst. Gleich muss man hinzufügen: Zumindest soweit gehört es ihm selbst, wie das unter den gegenwärtigen Umständen möglich ist.“ (Lukas Foerster, filmzentrale.de)
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„Die Abenteuer des Rabbi Jacob“
Die Filme der diesjährigen französischen Filmtage werden auf vielfachen Wunsch wiederholt: An diesem Wochenende läuft „Die Abenteuer des Rabbi Jacob“ mit Louis de Funès als Victor Buntspecht, der unfreiwillig zum Rabbi wird. (Frankreich, 1973, 95
Minuten) Am Sonntag, den 15. Februar, um 18 Uhr ist „Rabbi Jacob“ in der französischen Fassung mit deutschen Untertiteln (OmU) zu sehen am Montag, den 16. Februar, um 18 Uhr in der deutschen Fassung.
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Im Sonntagsfamilienkino: “ Kiriku und die Männer und Frauen“
Am Sonntag, den 15. Februar, um 16 Uhr ist der neue Film um Kiriku, diesmal „Kiriku und die Männer und Frauen“ (Frankreich, 2012) Regie: Michel Ocelot (BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren, FSK: o.A.) zu sehen.
Kiriku ist ein besonderes Kind. Obwohl erst wenige alt, ist er schon mutig, klug und hilfsbereit – und so selbstständig, dass er nicht einmal die Hilfe seiner Mutter braucht. Nun erzählt Kirikus Großvater fünf neue Geschichten aus dem Leben seines außergewöhnlichen Enkels. Darin „geht es darum, wie Kiriku erst einer mürrischen Nachbarin, einem Jungen mit blauer Haut und schließlich dem Dorfältesten hilft. Oder wie er erfährt, wie wichtig das Erzählen ist und welche beruhigende Wirkung Musik haben kann.“
Wie bereits in den früheren Filmen „Kiriku und die Zauberin“ und „Kiriku und die wilden Tiere“ basieren die Abenteuer, in denen der winzige, aber furchtlose Kiriku clever und tapfer sein Dorf vor natürlichen und übernatürlichen Feinden beschützt, auf senegalesischen Fabeln.
Die bezaubernde Animation macht diesen Film zu einer absoluten Freude für die ganze Familie – abgerundet durch den Soundtrack des Superstars Angélique Kidjo.