Programm der Kinowerkstatt vom 17. – 20. Februar 2017

„Paula“ (Freitag, 17. Februar, 18 Uhr; Samstag, 18. Februar, 18 Uhr; Sonntag, 19. Februar, 20 Uhr)
„Eat That Question – Frank Zappa“ (Freitag, 17. Februar, 20:15 Uhr; Samstag, 18. Februar, 20:15 Uhr; Montag, 20. Februar, 20 Uhr)
„Mustang“ (Montag, 20. Februar, 18 Uhr)

„Paula Modersohn-Becker“

Die Kinowerkstatt zeigt den Kinofilm „Paula“ (Deutschland, Frankreich 2016), Regie: Christian Schwochow, mit Carla Juri, Albrecht Abraham Schuch, Roxane Duran, u.a. über Paula Modersohn-Becker, eine der bedeutendsten Malerinnen des deutschen Expressionismus. Während ihrer kurzen Karriere Anfang des 20. Jahrhunderts schuf sie 750 Gemälde und 1.000 Zeichnungen. „Paula“ ist zu sehen am Freitag, den 17. Februar, um 18 Uhr; am Samstag, den 18. Februar, um 18 Uhr und am Sonntag, den 19. Februar, um 20 Uhr.

Worpswede, 1897. Schon bei ihrer ersten Begegnung spüren die 21-jährige Paula Becker und der elf Jahre ältere Otto Modersohn eine besondere Verbindung. Aus ihrer gemeinsamen Leidenschaft für die Malerei wird die große Liebe. Als sie heiraten, führen sie eine Ehe fernab von gängigen Mustern ihrer Zeit. Eine Beziehung in satten Farben, reich an Konturen und mit Spuren von Kämpfen. So wie die Gemälde der jungen Frau, die mutig nach dem Leben greift und die als Paula Modersohn-Becker in die Kunstgeschichte eingehen wird. Gegen alle Widerstände lebt sie ihre Vision von künstlerischer Selbstverwirklichung und ihre romantische Vorstellung von Ehe und Liebe.

—————————–

„Eat That Question – Frank Zappa“

Die Kinowerkstatt zeigt „Eat That Question – Frank Zappa“ (Deutschland/Frankreich 2016) von Thorsten Schütte, mit: Steve Allen, Angel, Chuck Ash, Arthur Barrow, Adrian Belew, Theodore Bikel, am Freitag, den 17. Februar und am Samstag, den 18. Februar, jeweils um 20:15 Uhr und am Montag, den 20. Februar, um 20 Uhr.
Wer war der Mann mit dem markanten Bart, der als Musikgenie und provokanter Oberfreak in die Rockgeschichte einging? Thorsten Schütte porträtiert die Ikone in ihren eigenen Worten.
Außer für Kaffee und Zigaretten hatte Zappa kein Faible für Drogen, auch seinen Mitspielern untersagte er den Konsum bei der Arbeit. So verrückt Zappa und die „Mothers of Invention“ wirkten, so diszipliniert waren sie in Wahrheit. Ihm ging es um die Musik und die Freiheit des Ausdrucks. Parolen wie »Love, Peace and Happiness« waren Ziele seines Spotts, nicht weniger als Bigotterie und Beschränktheit des »Establishments«.
Dem Komponisten, Sänger, Gitarristen und Gesellschaftskritiker (sowie brillanten Selbstdarsteller), der 1993 im Alter von nur 52 Jahren starb, aber ein gigantisches, ungeheuer vielfältiges Werk hinterlassen hat, nähert sich der erfahrene Musikdokumentarist Thorsten Schütte ausschließlich anhand von Archivmaterial und in Zappas eigenen Worten. In achtjähriger Arbeit und mit Unterstützung von Zappas Familie hat er Bekanntes und Entlegenes zusammengetragen, Interviews und Fernsehauftritte, Konzertaufnahmen und privates Material.
Ein solches Unterfangen lebt von der Montage, und Schütte und sein Editor Willibald Wonneberger haben wunderbare Arbeit geleistet. Sie bringen das Material zum Sprechen auch über das Gesprochene hinaus, spiegeln die ganze Bandbreite von Zappas Schaffen. Zwischen populärer und »ernster« Musik existiert da keine Grenze.
„Die unerhörte Wandlungsfähigkeit spiegelt »Eat That Question« in spannungsvoller Kombinatorik, die einen eigenen, reizvollen Rhythmus findet. Annähernd chronologisch entsteht ein vielschichtiges Porträt, von einem skurrilen frühen TV-Auftritt (noch ohne Bart, dafür mit Anzug und Krawatte) über seine beständigen Kämpfe gegen Zensur bis hin zur Anerkennung als Komponist und zu einem seiner letzten Interviews, bereits im Angesicht des Todes – ein bewegendes Dokument. Nicht nur dem Künstler, auch dem Menschen Zappa ist man am Ende nähergekommen…“ (epdFilm)

————————–

Freiheitsdrang in „Mustang“

„Mustang“, (Frankreich, Deutschland, Türkei 2015) Regie: Deniz Gamze Ergüven, Musik: Warren Ellis, Darsteller: Günes Sensoy, Doga Zeynep Doguslu, Tugba Sunguroglu, Elit Iscan, Ilayda Akdogan, Ayberk Pekcan, mit 4 Césars ausgezeichnet, nominiert für den Oscar 2016 als bester fremdsprachigen Film, läuft am Montag, den 20. Februar, um 18 Uhr in der Kinowerkstatt.
In einem türkischen Dorf in der östlichen Türkei an der Küste des Schwarzen Meeres wachsen Lale und ihre vier älteren Schwestern nach dem Tod ihrer Eltern im Haus ihrer Großmutter und ihres Onkels auf. Es sind neugierige und lebenslustige Heranwachsende, alle gehen noch zur Schule. Einmal toben sie ausgelassen am Strand mit gleichaltrigen Jungen. Für Großmutter und Onkel ist diese Nähe zu den Jungen schamlos und unsittlich. Sie erhalten Hausarrest.
Doch sie verlassen das Haus trotz vergitterter Fenster und verriegelter Türen immer wieder, haben erste Freunde und widersetzen sich den Androhungen des Onkels. Für eine nach der anderen werden Hochzeiten arrangiert, bei der ihre Jungfräulichkeit gewährleistet sein und der Brautpreis stimmen muss. Als die jüngste Schwester Nur – noch ein Kind – verheiratet werden soll, verbarrikadiert sie sich mit ihrer Schwester Lale vor den ankommenden Hochzeitsgästen. Phantasie und aufgeweckte Raffinesse eröffnen Lale den Weg in eine Zukunft, die Frauen gesellschaftliche Teilhabe und eigene Entscheidungen ermöglichen. „Mustang“ setzt der erstarrten Tradition einen überzeugenden weiblichen Freiheitsdrang entgegen.

Neueste Artikel

Ähnlche Artikel

Cookie Consent mit Real Cookie Banner