Programm der Kinowerkstatt St. Ingbert vom 8. – 13. Dezember 2017

„Dalida“ (Freitag, 8. Dezember, 18+20 Uhr; Samstag, 9. Dezember, 20 Uhr)
„Willkommen im Hotel Mama“ (Sonntag, 10. Dezember, 11 Uhr; Montag, 11. Dezember, 20 Uhr)
„Simpel“ (Montag, 11. Dezember, 18 Uhr)
„Von Menschen und Göttern“ (Mittwoch, 13. Dezember, 16 Uhr!)

„Dalida“ – ein großer Film !

„Dalida, eigentlich Iolanda Cristina Gigliotti (* 17. Januar 1933 in Kairo; † 3. Mai 1987 in Paris), war eine französische Sängerin und Schauspielerin italienischer Abstammung. Sie fand international Beachtung mit Titeln wie Bambino (1956) und Ciao, ciao Bambina (1959) und verkaufte etwa 150 Millionen Schallplatten weltweit.
Für ihre zahlreichen Hits erhielt Dalida eine Silberne Schallplatte, elf Goldene Schallplatten und sechs Platin-Schallplatten.“ (Wikipedia)
„Lisa Azuelos hat mit ihrem Biopic „Dalida“ das ultimative Popmusikmelodram gedreht: einen Film über die Ausschließlichkeit der Liebe.“ (Lukas Foerster, perlentaucher.de) „Dalida“ (Frankreich 2016) Regie: Lisa Azuelos – Darsteller: Sveva Alviti, Riccardo Scamarcio, Jean-Paul Rouve, Nicolas Duvauchelle, Alessandro Borghi, Valentina Carli – Laufzeit: 124 Minuten ist zu sehen am Freitag, den 8. Dezember, um 18 und 20 Uhr und am Samstag, den 9. Dezember, um 20 Uhr.
Und weiter: “ Wenn man sich „Dalida“ ansehen will (und es gibt, gleich vorweg, viele gute Gründe, das zu tun), dann sollte man sich dafür entscheiden, zumindest für die Dauer des Films an die Popmusik zu glauben. Und zwar, das kommt erschwerend hinzu: an Popmusik in ihrer banalen, sentimentalen, uncoolen Spielart. An tränenseligen Mainstreampop, an mechanisch erzeugte, dick aufgetragene Gefühle, an Tränen, die in Strömen fließen, weil sie in Strömen fließen sollen. ..Wenn man zu all dem bereit ist, dann kann man an „Dalida“ seine helle Freude haben. Denn Lisa Azuelos‘ Biopic über das Leben der italienischstämmigen, in Ägypten geborenen Sängerin, die in den 1960er Jahren von ihrer französischen Wahlheimat aus mit ihrer Musik die Welt eroberte, ist Pop mit Haut und Haaren. Das beginnt damit, dass er die Texte der großzügig über den Film verteilten Dalida-Songs, darunter „Il venait d’avoir 18 ans“, eines der schönsten Dalida-Lieder, beim Nennwert nimmt und sie eins zu eins auf den Lebenslauf der Porträtierten überträgt: Dalida ein geradezu exemplarisch tragisches Popstarleben, in dem die glitzernden Oberflächen von den seelenzerfetzenden Abgründen nicht zu trennen sind – bevor sie sich 1987 selbst das Leben nahm, hatten gleich drei ihrer Liebhaber (ob nun mehr oder weniger ihretwegen) Selbstmord begangen.“ (Lukas Foerster, perlentaucher.de)

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„Willkommen im Hotel Mama“

Im Rahmen des „Jour fixe“ des Films in französischer Sprache am 2. Sonntag jeden Monats zeigt die Kinowerkstatt am Sonntag, den 10. Dezember 2017, um 11.00 Uhr (Wiederholung am Montag, den 11. Dezember, um 20 Uhr) „Retour chez ma mère“ (O.m.U.) /„Willkommen im Hotel Mama“ (2016), Réalisation: Éric Lavaine, avec Josiane Balasko, Alexandra Lamy…
Tochter Stéphanie und Mutter Jacqueline im Clash der Generationen: Die ersten Bilder sehen noch so aus, als könnte es hier um südfranzösisches Savoir-vivre gehen, im roten Flitzer mit wehenden Haaren und flatterndem Schal über Serpentinen zum Champagner. Aber nein, es ist die letzte Fahrt im Auto, bevor es zurüchgegeben werden muss. Von Job, Mann und Wohnung getrennt, bleibt Stéphanie anscheinend nichts anderes übrig, als zu ihrer Mutter zurückzuziehen, wobei der Empfang im Hotel Mama nicht sonderlich herzlich ausfällt. Über das schwierige Verhältnis zwischen Kindern und Eltern gab es schon eine Reihe ganz flotter französischer Komödien. Auch hier sind die Kräfteverhältnisse der Kindheit aus den Fugen geraten. Ihren Unwillen über Angewohnheiten und Lebensweisen kaschieren alle Beteiligten halbherzig mit guten Ratschlägen. Aber warum, um Himmels willen, sollte eine verwitwete ältere Dame ihr neues Liebesglück zum silberhaarigen Nachbarn vor ihren längst erwachsenen Kindern verbergen wollen ? …

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Weiter: „Simpel“

Für alle, die ihn verpasst haben läuft „Simpel“ (BRD 2017) von Markus Goller weiter: „Nicht irgendwo in Iowa, sondern in Niedersachsen spielt Frederick Lau, der raue Nachtschwärmer aus „Victoria“, Johnny Depp. Und David Kross gibt den jungen Leonardo DiCaprio. Alles nur quasi, denn dieser Film, der jetzt in den deutschen Kinos angelaufen ist, ist kein Remake von „Gilbert Grape“.
Markus Goller („Friendship“, „Frau Ella“) inszeniert „Simpel“ als einen zutiefst emotionalen und dabei umwerfend komischen Feelgood-Film. Das Drehbuch schrieb er gemeinsam mit Dirk Ahner und anhand der Romanvorlage von Marie-Aude Murai.
Seit Ben (Frederick Lau) denken kann, sind er und sein Bruder Barnabas ein Herz und eine Seele. Barnabas, „Simpel“ genannt (David Kross), ist 22 Jahre alt, aber geistig auf dem Stand eines Kindes. Als ihre Mutter unerwartet stirbt, soll Simpel in ein Heim eingewiesen werden.
Als es dazu kommen soll, tickt Simpel aus. Nun türmen Ben und Simpel gemeinsam vor der Einweisung. Der Film wird zum Roadmovie, der die beiden Brüder nach Hamburg bringt…
„Der Film schafft anrührende Szenen, führt die wechselseitige Abhängigkeit von Familienmitgliedern vor, birgt komische und tragikomische Momente. Wenn man so will, erzählt dieser Film auch davon, dass Ben – wie alle Menschen, die sich im Leben um einen nicht ganz selbstständig lebensfähigen Angehörigen kümmern – mindestens so viel Abhängigkeit von seinem Pflegling entwickelt wie umgekehrt.“ (Marc Reichwein in DIE WELT)

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Eine wahre Geschichte.

„Von Menschen und Göttern“ erzählt der Film, der in der Vorweihnachtsszeit am Mittwoch, den 13. Dezember, um 16 Uhr im Seniorenkino in der Kinowerkstatt läuft. (Frankreich 2010 – 122 min., Regie: Xavier Beauvois – Drehbuch: Xavier Beauvois, Etienne Comar, ab 12 Jahre – Besetzung: Lambert Wilson, Michael Londsdale, Olivier Rabourdin, Philippe Laudenbach, Jacques Herlin, Loïc Pichon, Xavier Maly, Jean-Marie Frin)
„Von Menschen und Göttern“, an realen Ereignissen orientiert, zeigt das Leben von acht betagten Mönchen in einem Kloster im algerischen Gebirge in den 1990er-Jahren. Zwischen ihnen und der muslimischen Dorfbevölkerung herrscht eine friedliche Koexistenz, die Mönche helfen u.a. medizinisch und wenn behördliche Dinge zu regeln sind.
Jean-Marie Rouart, ein französischer Schriftsteller, der das Kloster besucht hat, bevor es aufgegeben wurde, hat es so beschrieben: „Das Kloster lag umgeben von Palmen, Mandarinenbäumen und Rosenstöcken, dahinter die verschneiten Berge des Atlas. Es gab beim Kloster eine klare Quelle, die den Garten bewässerte, es gab Vögel, Federvieh, Esel, lauter Leben. Die Menschen, die hier lebten, waren von allem weit entfernt und zugleich doch nah am Essentiellen: an der Schönheit, am Himmel, an den Wolken.“
In einer kalten Nacht im März 1996 aber, auf dem Gipfel des algerischen Bürgerkriegs, wurden die Türen des Klosters aufgesprengt. Etwa zwanzig bewaffnete Männer drangen in den Wohntrakt ein und entführten sieben französische Mönche. Eine islamistische Terrorgruppe hatte sich der Region bemächtigt, der dieses „Leben im Unglauben“ ein Dorn im Auge ist…

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