Programm der Kinowerkstatt St. Ingbert vom 4. – 7. Mai 2018

„Das Konzert“ (Freitag, 4. Mai, 20 Uhr)
„Heavens Gate“ (Samstag, 5. Mai, 20 Uhr; Montag, 7. Mai, 20 Uhr)
„Madame“ (Sonntag, 6. Mai, 20 Uhr)
„Die grüne Lüge“ (Montag, 7. Mai, 18 Uhr)

„Das Konzert“

Eine wunderbare Verwechslungskomödie ist „Das Konzert“ (Frankreich / Belgien / Italien / Rumänien 2009) von Radu Mihaileanu mit Aleksei Guskov, Dmitri Nazarov, Mélanie Laurent, François Berléand, Miou-Miou – (FSK: ohne Altersbeschränkung – Länge: 122 min.), zu sehen in der Kinowerkstatt am Freitag, den 4. Mai, um 20 Uhr.
In Frankreich war „Das Konzert“ ein Publikumshit. Zu Recht: Regisseur Mihaileanu („Zug des Lebens“) hat sein Leitmotiv, das des Hochstaplers, wunderbar variiert und lässt einen abgesetzten Dirigenten seine alten Musiker zusammensuchen: Aus Möbelpackern und Handy-Verkäufern wird für einen Abend das Bolschoi-Orchester.
Filipov, einst Moskauer Stardirigent, weigerte sich während der Herrschaft des kommunistischen Regimes, die jüdischen Musiker seines Orchesters zu entlassen und wurde zur Strafe zur Putzhilfe degradiert. Nun also ist er schwermütig geworden, alkoholkrank und zudem das Opfer des Hohns des Direktors. Als Filipov im Zuschauerraum entdeckt wird, schicken sie ihn umgehend zum Putzen ins Büro des Chefs.
Dort findet Filipov ein Fax. Es ist der Hilferuf eines Pariser Konzerthauses. Dringend sucht man dort ein Orchester. Filipov versteckt die Nachricht und fasst an diesem Tag einen Plan: Er wird seine alten Musiker zusammensuchen, sie werden sich als das Bolschoi-Orchester ausgeben, nach Paris reisen und dort ein letztes Konzert spielen. Dabei arbeiten die Musiker längst als Möbelpacker oder Handy-Verkäufer. Ihnen fehlen Instrumente und Übung und Geld für Flugtickets…
Radu Mihaileanu („Zug des Lebens“) ist ein fulminanter, rasanter Film über Menschlichkeit, Liebe, Verantwortung und die alles verbindende Macht der Musik gelungen.

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„Heavens Gate“

Ein Monumentalfilm und Legende der Filmgeschichte ist „Heavens Gate – das Tor zum Himmel“ (USA 1980) von Michael Cimino („Die durch die Hölle gehen“) mit Isabelle Huppert – jetzt am Samstag, den 5. Mai, um 20 Uhr, Wiederholung am Montag, den 7. Mai, um 20 Uhr, dann in der Originalfassung mit deutschen Untertiteln, in der Kinowerkstatt zu sehen: Grossartige Bilder – ein wunderbarer Soundtrack und grossartige Schauspieler – ein Meisterwerk.

Kris Kristofferson, Christopher Walken, John Hurt, Sam Waterston, Brad Dourif, Isabelle Huppert, Joseph Cotten, Jeff Bridges, Mickey Rourke u.v.a. – ein Staraufgebot bekannter Schauspieler konnte Regisseur Michael Cimino für seinen Film gewinnen. Die Handlung spielt um 1890 im US-Bundesstaat Wyoming. Hintergrund ist der historische Johnson County War, in dem amerikanische Großfarmer versuchten, osteuropäische Einwanderer zu vertreiben.

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„Madame“

„Madame“ (Frankreich 2017) von Regisseurin Amanda Sthers ist eine französische Gesellschaftskomödie, hochkarätig besetzt mit Toni Collette, Rossy de Palma und Harvey Keitel: Ein Hausmädchen wird aus Versehen mit einem britischen Aristokraten verkuppelt, zu sehen noch einmal am Sonntag, den 6. Mai, um 20 Uhr.
Das reiche amerikanische Ehepaar Bob (Harvey Keitel) und Anne (Toni Collette) wohnt seit einiger Zeit in Paris und gehört dort zur Oberschicht der Gesellschaft. Im prunkvollen Ambiente ihrer Wohnung laden sie regelmäßig zum Dinner. Doch als Bobs Sohn aus erster Ehe, der Autor Steven (Tom Hughes), kurzfristig seinen Besuch anmeldet, sitzen 13 Gäste am Tisch – eine Unglückszahl wie die abergläubische Anne befürchtet. Kurz entschlossen bittet sie ihr spanisches Hausmädchen Maria (Rossy de Palma), die Uniform abzulegen und sich als High-Society-Dame auszugeben.
Am Tisch der Reichen und Schönen macht Maria eine unerwartete Bekanntschaft. Neben ihr sitzt der britischen Aristokraten David (Michael Smiley), mit dem sich Maria gut unterhält. Um sich weiterhin mit David zu treffen, muss Maria die Fassade wahren. Als jedoch Anne darauf aufmerksam wird, wie das junge Glück blüht, wird sie neidisch auf die Beziehung. Denn das eigene Liebesglück mit Ehemann Bob ist schon vor einiger Zeit eingeschlafen. Stück für Stück beginnt die Fassade zu brechen, als Anne versucht, die junge Liebe zwischen Maria und David zu sabotieren.
Nur eine Gesellschaftskomödie um ein reiches Paar und sein Hausmädchen? Der Film „Madame“ macht die Arroganz der Oberschicht sehr witzig zur klassenpolitischen Frage und Vorsicht: Es gibt kein Happy-End!

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„Die grüne Lüge“

Weiterhin zu sehen ist „Die grüne Lüge“ – der Film von Werner Boote zum Buch von Kathrin Hartmann,vor zwei Wochen in „Fragen an den Autor“ zu hören, am Montag, den 7. Mai, um 18 Uhr.
Dem Kampf den Umweltlügen der Konzerne hat sich Werner Boote angenommen in seinem Film „Die grüne Lüge“: Die Umwelt lässt sich so leicht retten, man muss nur die richtigen Produkte kaufen – das suggerieren einige Konzerne. Doch, würde die Gesetzgebung funktionieren, gäbe es keine Lobbyisten, die scharfe Gesetze verhindern, dürfte es diese „unfairen“ Produkte gar nicht geben.
Regisseur Werner Boote und Autorin Kathrin Hartmann decken jetzt in dem Dokumentarfilm „Die grüne Lüge“ und dem gleichnamigen Buch solche Umweltlügen z.B. von BP, Unilever, RWE, Ikea uvm. auf.
Aber es geht nicht nur um Unternehmer, auch die Politik ist mitverantwortlich: Statt strenge Vorgaben zu machen, verlässt sie sich auf freiwillige Versprechungen, die nicht einklagbar sind.

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