„Iuventa: Seenotrettung – ein Akt der Menschlichkeit“ (Freitag, 27. Juli, 20 Uhr; Samstag, 28. Juli, 20 Uhr; Sonntag, 29. Juli, 18 Uhr; Montag, 30 Juli, 20 Uhr)
„Sternenjäger – Abenteuer Nachthimmel“ (Samstag, 28. Juli, 18 Uhr; Montag, 30. Juli, 18 Uhr)
„Konrad aus der Konservenbüchse“ (Sonntag, 29. Juli, 16 Uhr)
Jugend rettet e.V.
Wie ein Fischkutter 14.000 Geflüchtete rettet, zeigt der Film „Iuventa: Seenotrettung – ein Akt der Menschlichkeit“ – zu sehen in der Kinowerkstatt am Freitag, den 27. Juli, um 20 Uhr, am Samstag, den 28. Juli, um 20 Uhr, am Sonntag, den 29. Juli, um 18 Uhr und am Montag, den 30 Juli, um 20 Uhr.
Um die „Lifeline“ – ebenso wie die „Iuventa“ ein Rettungsschiff im Mittelmeer – wird im Moment heftig gestritten. Das Schiff, das Tausende Menschen aus dem Mittelmeer rettete, liegt in Malta vor Anker, der Kapitän ist angeklagt und ganz Europa diskutiert die moralische Frage: Retten oder nicht?
Die „Iuventa“ ist ein ähnliches Schiff, welches Tausende Geflüchtete aus Seenot rettete. Ein Dokumentarfilm begleitete die „Iuventa“ bei ihrer Mission im Mittelmeer und zeigt, dass sich junge Leute für Politik interessieren und sogar aktiv helfend eingreifen. Der Film läuft im Sommer in ausgewählten Kinos in Berlin, Leipzig, Magdeburg, Dresden, Halle und St. Ingbert. Es ist ein Lehrfilm in Sachen „Menschlichkeit und Engagement“, den alle Politiker sich ansehen sollten.
Eine Gruppe von Jugendlichen, einige haben gerade Abitur gemacht, wollten etwas tun. Sie gründeten JUGEND RETTET e.V., ein Netzwerk junger Menschen, die sich organisiert haben, um gegen das Sterben im Mittelmeer anzukämpfen. „Wir haben ein Schiff, die IUVENTA, mit crowdfunding gekauft, umgebaut und angefangen, Menschen im Mittelmeer aus Seenot zu retten. Damit wirken wir der humanitären Katastrophe auf dem Mittelmeer und dem kollektiven politischen Versagen an europäischen Außengrenzen entgegen,“ so Titus Molkenbur, Crewmitglied und Koordinator der Aktion. Mit der IUVENTA machen sie das, was die Regierung nicht schafft – die Rettung von Menschen aus Seenot. Sie sagen aber auch: „Die Lösung wären sichere Fluchtrouten und staatliche Rettungsprogramme. Doch Europa übernimmt weiterhin keine Verantwortung für das unbeschreibliche Leid an unseren Außengrenzen.
Stattdessen sollen die Menschen in libyschen Lagern aufgehalten werden. Die Zustände, die dort herrschen, wurden uns von Geflüchteten als menschenunwürdig und grausam beschrieben. Die europäische Staaten finanzieren nun die Akteure, die gestern skrupellose Schlepper waren, damit sie heute im Dienste Europas Flüchtende von der Überfahrt abhalten: Das Ziel der europäischen Migrationspolitik ist es, den humanitären Korridor zu schliessen. Um das zu erreichen, werden die im Mittelmeer tätigen NGO’s von Rettungsaktionen abgehalten. Die Situation eskalierte in einer Kampagne der Verleumdung und Kriminalisierung durch Politik und Medien, die JUGEND RETTET e.V. fälschlicherweise der Zusammenarbeit mit Schleppern beschuldigt.“
Am 2. August 2017 wurde die IUVENTA in Lampedusa durch italienische Behörden beschlagnahmt. Bis heute gibt es weder tatsächliche Beweise, noch Anklagen gegen die Organisation, oder Einzelpersonen. Seit dem Tag der Beschlagnahme starben mindestens 1.026 Menschen bei der Überfahrt auf der zentralen Mittelmeerroute.
Der Film „Iuventa: Seenotrettung – ein Akt der Menschlichkeit“ wirft einen Blick auf die tägliche Arbeit auf hoher See der privaten Rettungsinitiative und die politischen Hindernisse durch die italienische Behörden: authentische Informationen aus erster Hand in Bild und Ton.
„Für uns von JUGEND RETTET ist klar, dass eine unmenschliche Migrationspolitik, Rechtspopulismus und Rassismus keine Optionen sind. Aber genau diese Positionen sehen wir gerade in der europäischen Gesellschaft erstarken. Deswegen ist unsere Arbeit immer noch notwendig. Und deswegen werden wir mit unserer Arbeit auch weitermachen.“
MDR KULTUR sprach mit zwei Protagonisten, Benedikt Funke, Kapitän und Titus Molkenbur, ebenfalls Crewmitglied und Koordinator der Aktion.
MDR KULTUR: „Würden Sie das heute nochmal tun und auf einem Rettungsschiff anheuern?“
Titus Molkenbur: „Ja. Zu merken, dass man tatsächlich etwas verändern kann, dass wir mit dieser Energie und Naivität gestartet sind und auf einmal 14.000 Menschen aus dem Wasser gezogen haben – ich bin da wahnsinnig stolz drauf. Für mich steht die „Iuventa“ für eine Utopie!“
(https://www.mdr.de/kultur/film-iuventa-fluechtlinge-100.html)
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„Sternenjäger – Abenteuer Nachthimmel“+
In der Dokumentation „Sternenjäger – Abenteuer Nachthimmel“ , von Christian Schidlowski und Rohan Fernando, am Samstag, den 28. Juli, und am Montag, den 30. Juli, jeweils um 18 Uhr zu sehen, werden fünf der besten Sternefotografen der Welt bei ihren abenteuerlichen Reisen zu den abgelegensten Plätzen der Erde begleitet. Ihr selbst erklärtes Ziel ist es, den Menschen den schönen Nachthimmel wieder nahe zu bringen, der im Angesicht permanenter Luftverschmutzung und andauernder Beleuchtung zu verblassen droht.
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Für Kinder und Erwachsene: „Konrad aus der Konservenbüchse“
Für Kinder und Erwachsene läuft am Sonntag, den 29. Juli, um 16 Uhr „Konrad aus der Konservenbüchse“ nach dem Kinderbuch von Christine Nöstlinger, Regie: Claudia Schröder mit Daniel Thorbeke, Violetta Ferrari, Heinz Schubert.
Frau Bartolotti liebt das Leben und ist selbst sehr liebenswert, wenn auch etwas schlampig und leicht vergesslich. Als sie eines Tages den Jungen Konrad in einer Konservenbüchse ins Haus geliefert bekommt, kann sie sich nicht mehr so genau erinnern, ob sie ihn überhaupt bestellt hat. Egal, sie findet ihn nett und nimmt ihn bei sich auf. Konrad ist das Gegenteil seiner Wahlmutter. Er ist ordentlich und vernünftig, anpassungsfähig und fleißig. Frau Bartolottis Verlobtem gefällt das sehr gut, aber sie selbst hätte so gerne, dass Konrad manchmal einfach frech und unvernünftig wäre – wie jedes normale Kind. Als sich Konrad als Fehlzustellung erweist, fangen die Probleme erst richtig an …doch er lernt sehr schnell, auch mal frech zu sein.
Eine liebenswerte Geschichte, die auf Grund des unkonventionellen Mutterbildes bei den Kindern großen Anklang findet. Ab 6 Jahren.