„Der Bliesgau – Entdeckung einer Landschaft“ (Freitag, 23. März, 19 Uhr)
„Eine bretonische Liebe“ (Samstag, 24. März, 20 Uhr; Sonntag, 25. März, 20 Uhr; Montag, 26. März, 18 Uhr)
„Unser letzter Sommer“ (Montag, 26. März, 20 Uhr)
Biosphärenfilmnacht in der Kinowerkstatt!
Zu einer Biosphärenfilmnacht unter dem Motto „Entdeckung einer Landschaft“ laden die Rosa-Luxemburg-Stiftung in Zusammenarbeit mit der Kinowerkstatt St. Ingbert am Freitag, den 23. März, ab 19 Uhr in die Pfarrgasse 49 nach St. Ingbert ein.
Gezeigt werden selten zu sehende Filme aus dem Bliesgau: »Am Anfang war der Muschelkalk« (28 Min.), »Herr Schiel findet einen Schatz« (28 Min.), »Medelsheimer Jude läßt König von Frankreich warten« (29 Min.), »Das Mandelbachtal« (37 Min.) und »Fernbleiben der Christenlehre bestraft« (45 Min.).
In einer Pause wird ein Imbiss gereicht, der Eintritt ist frei!
Die fünfteilige SR-Produktion aus dem Jahr 1982 rückt den Bliesgau ins Zentrum einer umfangreichen Betrachtung. Behutsam nähert sich der Autor und Filmemacher Rudolf Lais dieser Landschaft und seinen Menschen und lässt einige Originale von sich, von der Gegend und vom Leben erzählen.
Der Zuschauer erfährt schon damals fast vergessene, manchmal kuriose, Geschichten. Einblicke werden gewährt, wie sich nach der Gebietsreform im Jahr 1974 das Zusammenleben in den Dörfern neu gestaltete, wie sich demonstrative Religiosität und Obrigkeitsdenken paarten und wie der heutige Saarpfalzkreis als »Wiege republikanisch-demokratischen Geistes« vor dieser Kulisse kontrastiert.
Begleitet werden in den Filmen beispielsweise die Arbeiten des Archäologen Jean Schaub und seinen vielen Helfern. Ohne nennenswerte öffentliche Unterstützung spürten sie den ältesten Bewohnern des Bliesgaus nach und machten so die Idee eines »Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim« denkbar. Alles natürlich aus ihrer Liebe zum Beruf und zur Heimat.
Dieses ehrenamtliche Engagement ermöglichte es der Politik später, eine Anerkennung als UNESCO- Biosphärenreservat einzuheimsen. Die Leistungen vieler Enthusiasten und Pioniere bleiben bis heute leider weitgehend unerwähnt.
Aus Frankreich: „Eine bretonische Liebe“
Die Kinowerkstatt zeigt am Samstag, den 24. März, um 20 Uhr, am Sonntag, den 25. März, um 20 Uhr, sowie am Montag, den 26. März, um 18 Uhr „Eine bretonische Liebe“ (Frankreich 2017) Original-Titel: „Ôtez-moi d’un doute“, Regie: Carine Tardieu, FSK: Ohne, mit Francois Damiens, Alice de Lencquesaing, Cécile de France, Guy Marchand, André Wilms, Lyès Salem u.a. Der Film hatte seine Weltpremiere in Cannes, bei den Quinzaine des Réalisateurs.
In der wunderschönen Landschaft der Bretagne geht Erwan (François Damien) dem ungewöhnlichen Beruf des Minenentschärfers nach. Mit der dafür benötigten Ruhe ist es vorbei, als er erfährt, dass seine Tochter Juliette (Alice de Lencquesaing) schwanger ist und ihm nicht verraten will, wer der Vater der Kindes ist.
Durch Zufall erfährt er auch noch, dass sein Vater Bastien (Guy Marchand) ihn nur adoptiert hat. Auf der Suche nach seinem leiblichen Vater trifft Erwan auf den spitzbübischen 70-jährigen Joseph (André Wilms), der Erwans Liebe zu der ungestümen Anna (Cécile de France) gehörig durcheinanderbringt.
Eine bretonische Liebe ist eine außergewöhnliche Liebes- und Familienkomödie, die mit explosiver Komik die unterschiedlichsten Liebeskonstellationen ergründet. Mit François Damiens und Cécile de France brillieren zwei der größten Stars des französischsprachigen Kinos neben großen Darstellern wie Andre Wilms (Aki Kaurismäkis „Le Havre“) und Alice de Lencquesaing (François Ozons „Frantz“) vor der umwerfend schönen Kulisse der Bretagne.
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„Unser letzter Sommer“
Michal Rogalski erzählt in seinem sensiblen Kinodebüt in schönen Bildern „Unser letzter Sommer“ (Polen/Deutschland 2015) von der Unbekümmertheit und Schönheit der ersten Liebe, dem Wunsch nach Normalität, aber auch von dramatischen Ereignissen. „Unser letzter Sommer“ mit Jonas Nay, Filip Piotrowicz, Urszula Bogucka, André M. Hennicke, Gerdy Zint, Steffen Scheumann läuft in der Kinowerkstatt am Montag, den 26. März, um 20 Uhr. Der jetzt verstorbene Jochen Senf spielt in Michal Rogalski’s Film seine letzte Kinorolle.
Romek ist 17 Jahre alt und arbeitet als Heizer auf einer Rangierlokomotive. Er träumt davon, einmal als Lokführer die Warschaustrecke fahren zu dürfen und will das Herz der wunderschönen Franka erobern. Die Tochter eines örtlichen Bauern hat eine Anstellung als Küchenhilfe im deutschen Gendarmerieposten. Dort lernt sie den jungen Deutschen Guido kennen. Er wurde für das Hören von entarteter Musik zur Besatzungspolizei strafversetzt, die dort ihren Stützpunkt unterhält. Mit seinen Kameraden soll er die Bahnstrecke absichern, nach Flüchtigen suchen und Partisanen aufspüren. Die Liebe zum Jazz bringt die drei Jugendlichen zusammen. In diesem Sommer scheint der Krieg weit weg, fernab von der Ostfront haben sich Deutsche und Polen in einer trügerischen Idylle eingerichtet. Es ist der Sommer 1943!