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Programm der Kinowerkstatt St. Ingbert vom 20. – 23. Mai 2016

„Metropolis“ (Fr. 20. Mai 20 Uhr)
„Much Loved “ (Sa. 21. Mai 20 Uhr; Mo. 23. Mai, 20 Uhr)
„The Cut“ (So. 22. Mai, 20 Uhr)

Fritz Langs „Metropolis“ – ein Klassiker!

Noch einmal läuft Fritz Langs Stummfilmklassiker und Meisterwerk der Filmästhetik, ein Meilenstein in der Geschichte des Science-Fiction-Films am Freitag, den 20. Mai, nur um 20 Uhr!
In der Zukunftsstadt Metropolis führt ein Aufstand der geknechteten Massen zu Zerstörung, aber auch zur Versöhnung zwischen den Klassen.

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Aus Marokko „Much Loved“

Ganz neu im Kino ist ein starker, wahrhaftiger, bewegender und bisweilen auch humorvoller Spielfilm um eine Gruppe Frauen, die sich als Prostituierte in Marokko durchschlagen ist „Much Loved“ (Frankreich/ Marokko 2015) Regie & Buch: Nabil Ayouch, Darsteller: Loubna Abidar, Halima Karaouane, Asmaa Lazrak, Sara El Mhamdi Elaaloui, Abdellah Didane (Länge: 104 Minuten), am Samstag, den 21. Mai, und am Montag, den 23. Mai, jeweils um 20 Uhr in der Kinowerkstatt zu sehen.Die drei Freundinnen Noha (Loubna Abidar), Soukaina (Halima Karaouane) und Randa (Asmaa Lazrak) leben in Marrakesch und arbeiten in der Nacht als Prostituierte. Die jungen Frauen haben eine freche Art und nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn es um ihren Job geht. Dabei werden sie von ihrem Bodyguard, Chauffeur und Zuhälter begleitet, der sie durch die Bar- und Nachtclubszene bis zu den Hotels kutschiert. Nach außen hin wirken sie wie selbstbestimmte Frauen, die sich nichts gefallen lassen und ihre finanzielle Unabhängigkeit schätzen. In Wirklichkeit werden die Freundinnen jedoch von ihren Familien verstoßen und von Klienten, Polizisten und Zuhältern zu Menschen zweiter Klasse degradiert. In einer islamisch geprägten Kultur ist ihre Arbeit noch gefährlicher und stärker verpönt als anderswo. Deshalb müssen sich die jungen Frauen tägliche Anfeindungen, Diskriminierung und Ausbeutung gefallen lassen. Die loyalen Freundinnen finden nur untereinander Trost und Wärme, wobei sie von einer besseren Zukunft und dem persönlichen Glück träumen. In Marokko löste „Much Loved“ starke Kontroversen aus und wurde schließlich als Skandalfilm verboten, da die Regierung das Thema als Beleidigung für alle ehrbaren muslimischen Frauen angesehen hat. Die Hauptdarstellerin Loubna Abidar wurde wegen der Nacktszenen im Film mit Morddrohungen überschüttet und musste Marokko nach einem gewalttätigen Angriff verlassen. Das Drama des französischen Regisseurs Nabil Ayouch (“Les chevaux de Dieu“), der bei den Drehbucharbeiten zahlreiche Prostituierten interviewt hat, wirft einen Blick auf das Leben von Frauen, die es gar nicht geben sollte. Dabei wird der Film zu einer notwendigen Abrechnung mit der Doppelmoral der dominanten Macho-Kultur. Der Film wurde in Cannes und auf dem Filmfest in München gezeigt.

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„The Cut“ von Fatih Akin

Die Kinowerkstatt zeigt nur am Sonntag, den 22. Mai „The Cut“ (Deutschland, Frankreich, Polen, Türkei, Kanada, Russland, Italien 2014 | 138 min), Regie: Fatih Akin, Darsteller: Tahar Rahim, Simon Abkarian, Makram J. Khoury, Hindi Zahra, Kevork Malikyan, Bartu Küçükçağlayan, Trine Dyrholm, Moritz Bleibtreu.
„The Cut“ ist in vielerlei Hinsicht ein besonderer Film in der Karriere von Fatih Akin („Gegen die Wand“, „Soul kitchen“) – und großes Kino!
So wagt sich der deutsch-türkische Regisseur mit seinem Spielfilm hier an ein ebenso gewichtiges wie umstrittenes Thema: Die in der Türkei über Jahrzehnte systematisch totgeschwiegene Vertreibung und Ermordung Hunderttausender Armenier (einige Historiker sprechen sogar von 1,5 Millionen Opfern) vor genau 100 Jahren während des Ersten Weltkriegs. Was nicht nur in Armenien, sondern auch in Frankreich und vielen anderen Ländern, jetzt auch in Deutschland, offiziell als Völkermord eingestuft wird, will Akin unbedingt einer möglichst großen Öffentlichkeit ins Bewusstsein rufen.

Die an Schauplätzen rund um die Welt gedrehte Produktion ist Fatih Akin’s bislang teuerste. Sie ist auch das Werk, bei dem der Hamburger Regisseur seinem großen Vorbild Martin Scorsese nicht nur filmisch (wie bei seinem Debüt „Kurz und schmerzlos“), sondern auch persönlich ganz nahe kam: Akin holte sich zum einen Scorseses früheren Drehbuchschreiber Mardik Martin als Co-Autor an Bord, vor allem aber sah sich Scorsese persönlich eine frühe Rohfassung von „The Cut“ an und gab Akin Hilfestellungen für den weiteren Schnitt.

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