Anm. d. Redaktion:
Die Bürgerinitiative “Wir sind St. Ingbert” steht in keinerlei Verbindung zur politischen Gruppierung “Wir für St. Ingbert e.V.”
Weiterentwicklung der Biosphäre: St. Ingbert soll Zugpferd der Biosphäre bleiben
Das Biosphärenreservat Bliesgau wurde 2009 durch die UNESCO anerkannt. Auch die Gesamtstadt St. Ingbert ist Teil der Biosphäre, was der Region durch die Einbindung einer industriell geprägten Stadt, einen besonderen Charakter verleitet. In den vergangenen Jahren wurden viele Maßnahmen begonnen, um sich nach den Zielen der UNESCO als Modellregion fortzuentwickeln. „Auch St. Ingbert hat hier seinen Teil beigetragen“, so Dominik Schmoll, Fraktionsvorsitzender von „Wir für St. Ingbert“. Biosphären-VHS, Radwegeausbau, ÖPNV-Ausbau und Biosphärenmarkt seien nur einige Punkte, die von St. Ingbert ausgingen. „Doch haben wir den Eindruck, dass man nach ersten konkreten Maßnahmen in der letzten Zeit nur noch Bestehendes rituell weiterpflegt und sich ansonsten auf Kleinst-Projekte beschränkt,“ so Schmoll. Die „Marke Biosphäre“ müsse dabei mehr als ein Werbemittel sein. „Wir wollen, dass die Biosphäre trotz und gerade wegen des Stadt-Land-Gefälles enger zusammenwächst, um eine gemeinsame regionale Identität zu entwickeln.“ Man dürfe nicht vergessen, dass es sich bei dem Biosphären-Konzept der UNESCO nicht nur um klassischen Naturschutz im engeren Sinne handele, sondern auch der Mensch eine zentrale Rolle spielt. Gesellschaftliche und ökonomische Fragen seien ebenso wie Klimaschutz und Wahrung der biologischen Vielfalt zu beachten. Dominik Schmoll: „Wir wollen, dass in der Biosphäre durch ein schlüssiges Wirtschaftskonzept auch nachhaltige Arbeitsplätze geschaffen werden.“ Hier gelte es aber breiter zu denken, als sich nur auf die Entwicklung eines sanften Tourismus zu beschränken und die Zusammenarbeit mit den anderen Gemeinden zu suchen. „Wir für St. Ingbert“ zielt hier insbesondere auf die Stadtwerke, die mit ihren Partnern in der Biosphäre Modellcharakter beweisen müsse, indem nachhaltige Energiegewinnung weiterhin Thema bleibt. „So wie das Blockheizkraftwerk am DNA-Gelände Wärme erzeugt, müsse auch mit Hilfe von Holzgaskraftwerken durch Holz Strom erzeugt werden“, so der Fraktionsvorsitzende von „Wir für St. Ingbert“ im Stadtrat. Bei dieser Art der Energiegewinnung wird das Holz erhitzt und entstehendes Holzgas dann zur Stromerzeugung genutzt. Diese Holzgaskraftwerke produzieren neben dem Strom auch Wärme, die dann ähnlich der bestehenden Anlage am DNA nutzbar wäre und Wirkungsrade von bis zu 80% haben. „Gerade wo unser Stadtgebiet zu 50 % aus Wäldern besteht muss in St. Ingbert diese Form der Nachhaltigkeit einen besonderen Stellenwert haben.“
„Wir für St. Ingbert“ erkennt an, dass St. Ingbert seit seiner Zugehörigkeit in der Biosphäre stets Zugpferd unter den beteiligten Gemeinden war. Schmoll: „Diese Rolle wünschen wir uns auch weiterhin. Eine konzeptuelle Weiterentwicklung – selbstverständlich in Abstimmung mit dem Zweckverband und den anderen Gemeinden – sollte daher auch weiter von St. Ingbert ausgehen.“