Selbst ansehen und vor Ort Fragen stellen ist besser, als lediglich aus den Medien von dritter Hand – möglicherweise unvollständig – informiert zu werden: So organisierte die Bürgerfraktion „Die Unabhängigen“ (UCD) im Stadtrat für die Mitglieder der UCD einen Besichtigungstermin in der Baumwollspinnerei mit Eigentümer, Werner Deller.
Die vorhandene Skepsis war einigen Besuchern anzumerken: Wegen der zurückliegenden Entscheidungen des Stadtrates, die UCD-Fraktion nicht mehr zu beteiligen bei der weiteren Diskussion des Projektes im Unterausschuß und der Form der umstrittenen Form der Vergabe von Nachträgen beim Projekt, war es zur Verärgerung bei einigen Unabhängigen gekommen. Auch die zu erwartenden künftigen Unterhaltskosten und die zurückliegenden Streitereien zwischen den Baubeteiligten, sowie der Mißbrauch des Projektes zu Propagandazwecken im letzten OB-Wahlkampf, verursachten einiges Bauchweh bei den Bürgern.
„Nicht ohne eine gewisse Distanz zum Projekt Baumwollspinnerei zu haben, faszinieren mich die Besuche der Baumwollspinnerei jedes Mal. Es ist ein Industriedenkmal, wie es wenige gibt. Und Werner Deller schafft es immer wieder, diese Faszination zu vermitteln“, fasste UCD-Fraktionsgeschäftsführer, Michael Trittelvitz die Stimmung unter den Besuchern zusammen.
Nach einer Einführung in die kommunalpolitische Historie der Baumwollspinnerei durch den Fraktionsvorsitzenden Dr. Markus Gestier, dessen Großeltern selbst als Arbeiter in der Spinnerei beschäftigt waren, führte Eigentümer Werner Deller sachkundig die Gruppe durch den Bau und erläuterte die aktuellen Arbeiten. Dass mittlerweile auch samstags gearbeitet wird, konnten die Besucher feststellen. Die Auflagen des Denkmalschutzes und die Brandbestimmungen, die sich u.a. auf die Gestaltung der Fenster und die Verkleidung der Säulen auswirken, wurden dargestellt. Ebenso berichtete Deller über statisch bedingte Maßnahmen in der Museumsebene.
Die Besucher waren sich einig in der Hoffnung, daß nun das Projekt hoffentlich zügig abgeschlossen werde und die Kosten des mit 70 % von Land, Bund und EU geförderten Projektes im Rahmen bleiben. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Wagner und den zuständigen Mitarbeitern der Verwaltung werden die Unabhängigen im Stadtrat (UCD) das Projekt weiter kritisch begleiten.