Seit 1982 verleiht die Sozialdemokratische Partei Deutschlands auf ihren Parteitagen den Wilhelm-Dröscher-Preis. Sie erinnert damit an Wilhelm-Dröscher, ihren ehemaligen Schatzmeister und rheinland-pfälzischen Landesvorsitzenden, dessen Todestag sich in diesem Jahr zum 40. Mal jährt. Wilhelm Dröscher, der „gute Mensch von Kirn“, stand für Dialog und Bürgernähe. Jeder einzelne Mensch war ihm wichtig. Mit dem Preis werden Gliederungen der Partei sowie nahestehende Initiativen und Organisationen ausgezeichnet, die sich in seiner Tradition für sozialdemokratische Ziele und Grundsätze engagieren.
Auf ihrem diesjährigen Parteitag Anfang Dezember in Berlin wurde der Preis zum 18. Mal vergeben. Aus der großen Zahl von Bewerbungen wurden in einer Vorauswahl 35 Gruppierungen für den Preis nominiert. Sie konnten während des Parteitages ihr Projekt im Rahmen einer Begleitausstellung den Delegierten und zahlreichen Besuchern des Parteitages präsentieren. Mit von der Partie war das „Ebru Kunst- und Integrationsprojekt“ des Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Saarpfalz. Ziel des 2013 gestarteten Projektes ist es, zwischen den Teilnehmern, Frauen und Kindern je hälftig mit und ohne Migrationshintergrund, kulturelle Schranken abzubauen und zum gegenseitigen Verstehen beizutragen. Dies geschieht durch die Vermittlung der alten osmanischen Malkunst Ebru. Es ist eine Generationen übergreifende Kunst, die schon nach kurzer Ausbildung schöne Erfolge für die Teilnehmer zeigt. Gemalt wird auf flüssigem Untergrund. Die fertigen Gemälde werden auf Papier übertragen.
Wenn es letztendlich zu einem Preis nicht reichte, so war es doch eine große Ehre für den AWO-Kreisverband Saarpfalz sein Projekt im Verbund mit großen deutschen Unternehmen, Spitzenverbänden der Wirtschaft, Gewerkschaften und Sozialverbänden an herausragender Stelle zu präsentieren. Vor Ort vertreten war der Kreisverband durch Gülhan Efkar und Siegfried Thiel, die beiden Protagonisten des Projekts, sowie Mathilde Thiel als Unterstützerin. Sie standen interessierten Besuchern für Auskünfte zur Verfügung. Dabei konnten sie auf Bildtafeln und einen kleinen Film zurückgreifen. Die Besucher machten in großer Zahl von dem Angebot
Gebrauch, sich unter Anleitung von Gülhan Efkar ihr eigenes kleines Kunstwerk zu schaffen. Auch politische Prominenz zeigte sich interessiert. So zählten die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoğuz, Bundesjustizminister Heiko Maas, die saarländischen Minister Anke Rehlinger und Ulrich Commerçon sowie alle saarländischen Delegierten zu den zahlreichen Besuchern des AWO-Standes.