Die Stadt St. Ingbert stampft das Jazz-Festival nach über 30 Jahren Bestehen ein. Stattdessen soll ein „innovatives Kulturprojekt“ das Jazz-Festival ersetzen. Ein Konzept gibt es noch nicht. Die SPD Stadtratsfraktion kritisiert das Vorgehen.
Bereits im September teilte das Rathaus auf Anfrage der SPD mit, dass das Jazz-Festival durch ein „Experience Music“-Festival abgeschafft werden soll. Die Mehrheitskoalition sah Jazz nur als „Nische“ und möchte mehr Musikgenre anbieten. Diese Argumentation zeigt sich auch bei der Ankündigung das Jazz-Festival einzustampfen. Bei dem neuen „innovativen Kulturprojekt“ sollen „neue Zielgruppen“ erschlossen werden.
Die SPD Stadtratsfraktion St. Ingbert kritisiert die Einstellung des Jazz-Festivals scharf. Das Jazz-Festival besteht seit 1987 und hat sich zu einer festen internationalen Größe entwickelt. Jedes Jahr werden international renommierte Musiker und Musikerinnen angezogen, die vor einem großen Publikum spielen können.
Zudem gibt es derzeit kein neues Konzept, wie das Geld aus dem Haushalt eingesetzt werden soll. Es ist fragwürdig, ob überhaupt in diesem Jahr das neue Kulturprojekt stattfinden soll. Zumal das Ziel „neue Zielgruppen“ zu erschließen ohne entsprechende Vorbereitungen kaum zu erreichen ist. Ebenso wird ein „innovatives Kulturprojekt“ nicht innovativ nur weil man es so nennt.
Zum Jazz-Festival der SPD-Fraktionsvorsitzende und MdL Maximilian Raber “Als Mitglieder des Stadtrates haben wir von der Einstellung des Jazz-Festivals durch den Bericht im SR erfahren. Eine solche Entscheidung sollte zunächst im Rat besprochen werden. Zumal wir bei den Haushaltsberatungen noch darüber gesprochen haben, dass das Jazz-Festival in veränderter Form fortgeführt werden soll.”
Ergänzend hierzu das SPD Fraktionsmitglied Ellen Straßberger: „Die Stadt Ingbert will mit der Ansiedlung des Cispa hochspezialisierte Fachkräfte aus aller Welt anwerben. Dem würde die geplante Streichung des international anerkannten Jazzfestivals in eklatanter Weise widersprechen. Zu St. Ingbert als interessantem Stand- und Wohnort gehört ein vielseitiges kulturelles Angebot. Neben den vorhandenen, durchaus hochwertigen klassischen und traditionellen Formaten, ist unser etabliertes Jazzfestival mit weltbekannten internationalen Künstlern dazu eine Ergänzung par excellence. Ein Verzicht darauf wäre nicht nur ein kultureller Frevel, sondern an strategischer Dummheit und Kurzsichtigkeit kaum zu übertreffen.“