Margriet Zieder-Ripplinger neue Vorsitzende der ASF Saar
Die ASF-Landeskonferenz wählte Margriet Zieder-Ripplinger zur neuen Landesvorsitzenden.
Das Sudhaus der ehemaligen Becker-Brauerei in St. Ingbert war ein würdiger
Rahmen für die 21. Ordentliche Landeskonferenz der Arbeitsgemeinschaft Sozialdemokratischer
Frauen – ASF – in der SPD Saar.
Die scheidende Vorsitzende Sabine Theobald konnte zahlreiche Delegierte und weitere
Gäste begrüßen. Nach Grußworten von Sven Meier (Stadtverbandsvorsitzender der
SPD St. Ingbert) und von Dr. Theophil Gallo (stv. Fraktionssprecher der SPDKreistagsfraktion),
SPD-Kandidat für das Amt des Landrats des Saarpfalz-Kreises,
resümierte Sabine Theobald in einer engagierten, kritischen Rede über die Aktivitäten
in ihrer 14jährigen Amtszeit als Vorsitzende. Ihr Fazit: Es gibt noch vieles zu tun,
auch innerparteilich, um die Ziele der ASF in Bezug auf die Gleichstellung der Frau
durchzusetzen. Sabine Theobald erläuterte schließlich ihre Beweggründe, nach 14
Jahren den Vorsitz abzugeben.
Auch die weitere Prominenz kam zu Wort. Elke Ferner, MdB, Bundesvorsitzende der
ASF und Staatssekretärin im Bundesfamilienministerium, führte aus, dass mit Beteiligung
der SPD in der Bundespolitik endlich wieder Bewegung in die Thematik gekommen
sei. Die Ansätze, die im Programm der SPD und im Koalitionsvertrag festgeschriebenen
Ziele der Gleichstellungspolitik auch tatsächlich umzusetzen, seien vielversprechend.
Bundesjustizminister Heiko Maas setze Meilensteine um, im Moment
werde Geschichte geschrieben. Es sei keine Frage mehr, „ob“ Forderungen zur Realisierung
der Gleichstellung umgesetzt würden, sondern nur noch „wie“ und „wann“.
Ähnlich äußerten sich Jo Leinen, Mitglied des Europaparlaments, Petra Berg, MdL und
neue Generalsekretärin der SPD Saar, Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Bildungsminister
Ulrich Commerçon und Philipp Weis, Juso-Landesvorsitzender.
Sie alle betonten die Bedeutung der tatsächlichen Gleichstellung der Frauen in der
Gesellschaft, die mit Blick auf die Herausforderungen des demographischen Wandels
zusätzlich eine ganz besondere Brisanz erhalte, weil, so Anke Rehlinger, wegen des
zunehmenden Mangels an Fachkräften alle Potentiale zu heben seien. Es wurden Einzelaspekte
genannt wie die Herstellung der Parität in börsennotierten und mitbestimmten
Unternehmen, das Tarifpaket und die dringende Notwendigkeit der Aufwertung
vor allem sozialpflegerischer Berufe. In der Frage der Vereinbarkeit von Familie
und Beruf müsse nach Möglichkeiten der Arbeitszeitreduzierung gesucht werden. Es
müsse taugliche Lohnersatzleistungen geben, die Eltern die paritätische Bewältigung
ihrer Aufgaben ermöglichen können. Großes Lob erhielt Sabine Theobald für ihre Arbeit
als Vorsitzende, vor allem angesichts der Tatsache, dass sie ohne Verankerung
über ein Mandat gute politische Arbeit geleistet hat.
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In den anschließenden Wahlen wurde Margriet Zieder-Ripplinger zur neuen Vorsitzenden
gewählt. Sie forderte in ihrer Rede vor allem die Verankerung einer absolut
notwendigen Frauenquote im Kommunalwahlrecht, das, was Bundesjustizminister
Heiko Maas derzeit von der Wirtschaft verlange, müsse auch hier umgesetzt werden.
Ihre Vertreterinnen sind zukünftig Anita Fritz (KV Saarbrücken-Land), Ruth Henrich
(KV Saarpfalz), Christine Steinke (KV Saarbrücken-Stadt) und Christine Koch (KV
Neunkirchen).
Weitere Wahlergebnisse: Als Schriftführerinnen wurden gewählt Nicole Hofmann und
Claudia Servas; zur Internetbeauftragten wurde Marina Krutten gewählt. Die ASFLandeskonferenz
wählte in den Vorstand als Beisitzerinnen: Karin Eisfeld, Rita
Hänsch, Waltraud Hammad, Birgit Heidinger, Birgit Jenni, Dunja Sauer, Miriam Schäfer
und Regina Schäfer-Maier.
Die Konferenz befasste sich ferner mit Anträgen u.a. zu dem Transatlantischen Freihandelsabkommen
(TATFA), zum Mindestlohn, zu Flexible Arbeitszeiten. Darüber
hinaus wurde ein „Manifest an ein neues Europa – gleichberechtigt, sozial und demokratisch!“
verabschiedet. Ferner wurden „10 Thesen für eine zukunftsfähige Kommune“
aufgestellt.
Am Ende einer arbeitsreichen anspruchsvollen Sitzung dankte die neue Vorsitzende
Margriet Zieder-Ripplinger nochmals Sabine Theobald für ihre Arbeit und allen Teilnehmerinnen
und den Gästen für ihre engagierte Mitwirkung. Zieder-Ripplinger hat
dies mit der Hoffnung verbunden, mit neuem Schwung aktiv die Gleichstellungspolitik
voranzubringen.