St. Ingbert ist glücklicherweise ein Magnet für Menschen. Die attraktive Lage am Rande der Biosphärenregion Bliesgau, die Nähe zur Landeshauptstadt und zur Universität des Saarlandes und ein -in Nicht-Pandemiezeiten- vielseitiges städtisches Kultur-, Vereins- und Freizeitangebot tragen dazu bei, dass sich trotz des demographischen Wandels immer mehr Menschen St. Ingbert als ihr Zuhause wünschen. Für Bleibewilige wird es aber immer schwerer eine Wohnung oder ein Haus zu finden.
„Die Grünen St. Ingbert stellen sich der Verantwortung unsere Stadt nachhaltig weiterzuentwickeln und zusätzliche Flächen für Wohnbebauung zur Verfügung zu stellen, werden dabei aber auf einen ausgewogenen Mix aus bebauten Flächen, Revitalisierungsflächen und Grünflächen achten. Neben der Schaffung zusätzlicher Möglichkeiten durch Arrondierung steht zudem für uns schon aus Nachhaltigkeitsaspekten die Förderung der Sanierung vorhandener Altbausubstanz bspw. mittels steuerlicher Anreize im Fokus“, so der Fraktionsvorsitzende der St. Ingberter Grünen, Rainer Keller.
„Diesbezüglich stimmen wir mit den Vorschlägen des Oberbürgermeisters überein. Jedoch legen wir Wert darauf, dass bei allen Maßnahmen ökologische Aspekte mitberücksichtigt werden“, ergänzt Markus Schmitt, Grüner Beigeordneter für Stadtentwicklung und Klimaschutz.
Nach Vorstellung der Grünen Stadtratsfraktion sollte die Energieeffizienz neu geschaffener Wohnbauten optimiert, der Einsatz erneuerbarer Energien gefördert und stadtweite Maßnahmen zur Schaffung eines ausgeglichenen Mikroklimas ergriffen werden.
„Neben der Bereitstellung zusätzlichen Wohnraums hat für uns Grüne vor allem der Erhalt, die Pflege und die Schaffung zusätzlicher innerstädtischer Grüner Schutzzonen entscheidende Bedeutung. Darum fordern wir die Festschreibung innerstädtischer „Biosphären-Grünschutz- und Nutzzonen“, welche zukünftig von einer Bebauung generell ausgenommen bleiben sollen. Dass die Pfuhlwiese und die Fideliswiese als Grünflächen erhalten bleiben, können wir als Teilerfolg feiern – jedoch reicht dies stadtweit nicht aus, wenn Arrondierungsmaßnahmen umgesetzt werden sollten“, betont Beigeordneter Schmitt.
„St. Ingbert als Biosphärenstadt hat hier eine umfassende Verpflichtung: Zusammenhängende innerstädtische Grünflächen sind wichtige „grüne Inseln“, von denen wir noch weitere schaffen wollen: Zusätzliche „Biosphären-Grünschutzzonen und Nutzzonen“ hätten als Erholungsräume essentielle Bedeutung für die Lebensqualität der Bürgerinnen und Bürger. Darüber hinaus würden sie eine Reihe weiterer wichtiger ökologischer Funktionen erfüllen: Sie fördern die Grundwasserbildung, sind ein wirksamer Schutz vor Überschwemmungen, erhalten die biologische Vielfalt und tragen dazu bei, Hitzebelastungen im Sommer zu reduzieren und die Luft von Schadstoffen zu reinigen“, erläutert Schmitt und Keller gemeinsam.
„Dicht bebaute innerstädtische Gebiete sind aufgrund der versiegelten Oberflächen gigantische Hitzespeicher. Straßen und Gebäude speichern die Hitze stärker als bewachsene Flächen, hinzu kommt die Abwärme von Betrieben und Autos. Städtische Wärmeinseln, die in der Nacht kaum auskühlen, sind die Folge. Grünflächen helfen das Mikroklima entscheidend zu verbessern. Darum fordern wir für jede neu ausgewiesene Wohnbebauungsfläche im Rahmen von Arrondierungsmaßnahmen einen mindestens dreifachen Ausgleich an Grünen Schutzzonen, welche zukünftig generell von eine Versiegelung ausgenommen bleiben sollen und Grünen Nutzzonen, welche bspw. als Wiesen- und Rasenflächen den Bürgerinnen und Bürgern zur aktiven Erholung bereitstünden. Die Formel ist klar: Drei zu eins, wobei 3 die Ökologie ist und die 1 ökonomisch genutzt werden kann“, fordert Schmitt abschließend.