St. Ingbert muss Messungen durchführen
Das Edelgas Radon klingt harmlos, ist es aber nicht. Das Einatmen des radioaktiven Gases erhöht das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken. Es entsteht als Zerfallsprodukt von Uran und sammelt sich bei Vorkommen in höherer Konzentration vorwiegend in unbelüfteteten Kellern und Erdgeschossen an. Seit 2017 existiert in Deutschland erstmals ein Referenzwert für Aufenthaltsräume und Arbeitsplätze, geregelt in der Strahlenschutzverordnung des Bundesamtes für Strahlenschutz.
„Was die Belastungen des Gases in Räumlichkeiten anbelangt, herrscht ein Nord-Süd-Gefälle in Deutschland. In St. Ingbert wirkt zudem der Bergbau negativ nach.“ So Roland Körner, Fraktionsvorsitzender der Familien-Partei im Stadtrat.
Um die Gesundheit der Bevölkerung schützen zu können, möchte die Familien-Partei gerne Klarheit erzielen und fordert in St. Ingbert qualifizierte Messungen durchzuführen. Diese sollten als Langzeitmessungen über 1 Jahr erfolgen. Beim Umweltministerium sollte zudem ein Antrag zur Teilnahme an deren Programm gestellt werden.
Ein Nebeneffekt neben der reinen Gewissheit über die in St. Ingbert vorhandenen Konzentrationen liegt nach Auffassung der Parte auch darin, im Vorfeld einer möglichen Grubenflutung in St. Ingbert einen Ausgangswert der Radon-Konzentration zu dokumentieren. Sollte durch Grubenflutungen die Radon-Konzentration steigen, bestünde die Möglichkeit Sanierungskosten an den Verursacher weiterzureichen.