Die Familien-Partei sieht in ehrenamtlicher Betätigung einen wichtigen, gesellschaftlichen Beitrag.
Bürgerinnen und Bürger brächten sich je nach Talent und Interesse ein. Je mehr sich auf diese Art und
Weise Menschen engagierten, desto bunter und lebendiger werde eine Stadtgemeinschaft. Allen gelte es
Dank zu sagen. Dabei erführen aber lange nicht alle in ihrem Tun die gebührende Aufmerksamkeit,
Dankbarkeit und Anerkennung.
In der Absicht das Ehrenamt zu fördern, lag im jüngsten Haupt- und Personalausschuss (öffentlicher Teil)
ein Antrag einer Fraktion als auch eine Anfrage der Feuerwehr vor, das ehrenamtliche Engagement der
Feuerwehr besonders zu würdigen. (Gratis-Besuche von Freibad und Blau). Mit Blick auf deren
Leistungen in diesem Jahr, wir erinnern an den Starkregen Ende Mai, sei dieser Antrag zu begrüßen.
Vorm Hintergrund der Gleichbehandlung bzw. Abgrenzung stelle sich aber dennoch die Frage: was ist mit
dem THW und dessen Helfern? Den Gedanken hatte die Familien-Partei nicht exklusiv und so wurde der
Antrag zur Anerkennung der Leistungen der Freiwilligen Feuerwehr um die aktiven Mitglieder des THW
erweitert.
Wie aber sei dies abzugrenzen von den ehrenamtlichen Stunden von DRK, beispielsweise in Sachen
Erstversorgung, Ausbildung, Diensten bei Großveranstaltungen? Soll das DRK für seine Helfer und
Jugendorganisation ebenfalls freien Eintritt im Freibad beantragen? Was sei mit den Maltesern mit ihren
Besuchsdiensten von Senioren, was mit den Sport treibenden Vereinen mit Trainern, Betreuern, aber
auch Eltern, die Fahrdienste erbringen? Was sei mit den Helfern von Treff im Gässje oder der Tafel?
Verdienten die keine Anerkennung? Was sei mit den Flüchtlingshelfern und deren überragenden
Leistungen in den letzten Jahren? Was sei mit den Menschen, die sich für Fair Trade und im EineWelt-
Laden engagieren und einen ganz anderen Fokus haben? Was sei mit den ganzen Ehrenamtlichen, die
sich kirchlich für ein Vergelt´s Gott engagieren? Wie sei es beispielsweise mit den Eltern, die Stunden um
Stunden an der Rischbachschule aufbringen, weil ein Sanierungsstau aus Jahrzehnten bei vorhandenem
Bedarf nicht von heute auf morgen beseitigt werden könne? Vorlese-Oma, Schüler-Lotse,
Elternvertreter, Krankenbesucher, Seniorenbeirat, … Die Liste ließe sich erweitern.
Alle ehrenamtliche Betätigung verdiene Anerkennung. Weil man die ehrenamtliche Arbeit nicht
unterschiedlich bewerten könne, beantragte die Familien-Partei eine Anerkennung auf alle ehrenamtlich
Tätigen auszuweiten. Leider konnten sich die anderen Fraktionen diesem Gedanken nicht anschließen
und stimmten dagegen. Schade.
Kein ehrenamtlich Tätiger tue dies wegen einer zu erhaltenden Anerkennung. Eine Anerkennung aber
nicht allen zuteilwerden zu lassen, werde der Sache nicht gerecht und schaffe Ehrenamt der 1. Klasse
und der 2. Klasse. Das Ehrenamt sei vielleicht die letzte Klammer, die diese Gesellschaft zusammenhalte.
Hier gelte es daher die getroffene Regelung nur als ersten Schritt zu sehen und … nachzubessern.
gez. Roland Körner, Fraktionsvorsitzender