Rund um das Rathaus zeigt der Januar sein nass-graues, kaltes Gesicht. Doch geht man im Rathaus in den ersten Stock, ist es, als beträte man eine saftig grüne Wiese mit rotem Klatschmohn unter einem tiefblauen Himmel, von dem die gelb-goldene Sonne lacht.
Genauso strahlt Marianne Pflug, die Künstlerin, die die Bilder geschaffen hat, die noch bis zum 28. Januar die Wände der Rathaus-Galerie zieren. Die 90-jährige St. Ingberterin stellt hier 48 ihrer Werke aus den letzten sieben Jahren aus. Die teils abstrakten, teils gegenständlichen Bilder strahlen mit ihren bunten Farben die gleiche Lebensfreude aus wie ihre Schöpferin. Aus künstlerischer Sicht, aber auch mit dem rein genussvollen Auge betrachtet, laden sie den Betrachter zur Muße, Fantasie und purer Freude ein. „Die Ausstellung ist ein großer Erfolg“, freut sich die Kunsthistorikerin Andrea Fischer vom Geschäftsbereich Kultur, Biosphäre und VHS der Stadt. „Alle Besucher sind begeistert von der Wärme und Strahlkraft der Bilder.“
Zum Dank an ihre Heimatstadt überreicht Marianne Pflug der Stadt St. Ingbert zwei ihrer Werke. Oberbürgermeister Dr. Ulli Meyer darf auswählen, welche Bilder am besten passen. „Die Werke von Marianne Pflug sind so vielseitig, dass die Wahl wirklich schwer fiel“, bestätigt Dr. Ulli Meyer. Letztendlich entscheiden sich Künstlerin und OB für zwei Werke mit dem Titel „ohne Titel (à la Richter)“. „Ich habe mich bei diesen Bildern an der Technik des Künstlers Gerhard Richter orientiert, der die feuchten Farben mit einem Metallstab verwischt“, erklärt Frau Pflug. So entstanden ein horizontales und ein vertikales Werk, die zueinander in Bezug stehen und doch ganz unterschiedlich sind. Die intensive Spannung und Leuchtkraft der Bilder lassen viele individuelle Assoziationen zu.
Die Ausstellung in der Rathausgalerie dauert noch bis 28. Januar
Die aktuelle Ausstellung der nunmehr 90-Jährigen ist nach Anmeldung unter 06894/13-352 noch bis zum 28. Januar zu bewundern. Voll Optimismus strahlt die lebensfrohe Seniorin: „Ich mache einfach weiter, weil ich Freude am Malen habe und mich immer wieder fordern möchte.“ Im letzten Jahr habe sie eine Fortbildung zu Thema Siebdruck absolviert, fährt sie fort. „Aber das ist mir für zu Hause aufwändig. Ich bleibe lieber bei meinen Acrylfarben.“ So sucht sie nicht nur in der Kunst, sondern auch im Haushalt täglich neue Herausforderungen, die sie mit Begeisterung meistert. Hierbei steht sie auch in regelmäßigen Kontakt mit vielen Kunstschaffenden und Künstlergruppen, mit denen sie sich monatlich zum gemeinsamen Malen und Austausch trifft. „Die Freude am Malen spricht aus jedem ihrer Bilder. Die kraftvollen Farben und die Dynamik sind eine Bereicherung für die Kunstsammlung von St. Ingbert“, bedankt sich der Oberbürgermeister.
(Pressemitteilung der Stadt St. Ingbert)