„Finsterworld“ (Freitag, 8. November, 20 Uhr; Samstag, 9. November, 20 Uhr; Sonntag, 10. November, 20 Uhr, Montag, 11. November, 18 Uhr)
„Der Mondmann“ (Sonntag, 10. November, 16 Uhr)
„Taxi Driver“ (Montag, 11. November, 20 Uhr)
„Finsterworld“
Neu im Kino ist „Finsterworld“ (Deutschland 2013 – 91 min.)von Frauke Finsterwalder – Drehbuch: Frauke Finsterwalder, Christian Kracht mit Christoph Bach, Margit Carstensen, Jakub Gierszal, Corinna Harfouch, Sandra Hüller, Carla Juri, Johannes Krisch, Michael Maertens, Max Pellny, Leonard Scheicher, Bernhard Schütz, Ronald Zehrfeld, jetzt in der Kinowerkstatt zu sehen, am Freitag, den 8. November, um 20 Uhr, am Samstag, den 9. November, um 20 Uhr, am Sonntag, den 10. November, um 20 Uhr, und am Montag, den 11. November, um 18 Uhr.
„I listen to the wind, to the wind of my soul“ – wenn ein Film mit Cat Stevens anfängt, mit idyllischen Waldbildern, mit einem freien Raben als Gefährten eines freien Mannes: Dann kann das nicht schlecht sein. Oder? In Frauke Finsterwalders großartigem Spielfilmdebüt „Finsterworld“ ist Deutschland ein surrealer, vom Nationalsozialismus traumatisierter Ort. Willkommen in der unbehaglichen Finsterworld. Zwischen Tragik und absurder Komik seziert die Regisseurin Frauke Finsterwalder, die das Drehbuch mit ihrem Mann Christian Kracht schrieb, deutsche Identität und Vergangenheitsbewältigung. Themen wie „Einsamkeit, Ausgrenzung und alltäglichen Faschismus, die man auf der ganzen Welt kennt“ habe sie behandeln wollen, erklärt die Regisseurin im Interview. Und das ist ihr in diesem beachtlichen Spielfilmdebüt, das in mehreren Episoden individuelle und kollektive Schuld reflektiert, beeindruckend gelungen.
Wobei klar zu sagen ist: Finsterworld ist eine Komödie, eine böse, schwarze, satirische, aber auch unglaublich witzige Komödie. Christian Kracht, Finsterwalders Mann, hat das Drehbuch mitgeschrieben, der Film steckt voller bösartiger Beobachtungen, karikierter Figuren, klarsichtiger Apperçus, scharfer Bonmots. Was daran ernst gemeint ist, was ironisch, was banal ist und was ganz einfach Quatsch: Das herauszufinden ist Aufgabe des Zuschauers. Eine Aufgabe, die nicht leicht, vielleicht unmöglich ist. Die aber Spaß macht.
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Am Sonntag: Der Mondmann
Im Rahmen des Familienkinos läuft am Sonntag, den 10. November, um 16 Uhr für alle ab 6 Jahre „Der Mondmann“ (Deutschland, Frankfreich, Irland, 2012), Regie: Stephan Schesch, Drehbuch: Stephan Schesch, Tomi Ungerer, Darsteller: Sprecher: Katharina Thalbach, Ulrich Noethen, Corinna Harfouch, Ulrich Tukur u.a. (BJF-Empfehlung: ab 6 Jahren, FSK: o.A. (besonders wertvoll))
Es gibt ihn wirklich, den Mondmann. Er ist ein sehr neugieriges Wesen und möchte nur zu gern wissen, wie es auf der Erde so ist. Er nimmt den nächsten Kometen und beginnt ein tolles Abenteuer: Blumen, Tiere und Düfte lernt er auf der Erde kennen – und den schlauen Erfinder Bunsen van der Dunkel. Die beiden werden Freunde. Nur der mächtige Präsident hält den Mondmann für eine gefährliche Bedrohung. Er ist das Oberhaupt der Erde und möchte nun auch den Mond erobern. Dafür soll ihm der Erfinder van der Dunkel eine Rakete bauen. Der Mondmann hat sich unterdessen bei dem etwas verrückten Erfinder versteckt und hilft fleißig beim Raketenbau. Doch eben nicht für den Präsidenten! Sondern für sich und seine Reise nach Hause. Wird es ihm und van der Dunkel gelingen, den garstigen Präsidenten auszutricksen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt.
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Taxi Driver
Die Kinowerkstatt zeigt am Montag, den 11. November, um 20 Uhr „Taxi Driver“ (USA 1976) Regie: Martin Scorsese, Drehbuch: Paul Schrader, Darsteller: Robert De Niro (Travis Bickle), Cybill Shepherd (Betsy), Peter Boyle (Wizard), Jodie Foster (Iris Steensma), Harvey Keitel (‚Sport‘ Matthew), Leonard Harris (Senator Charles Palantine), Albert Brooks (Tom).
Taxi Driver ist eines der größten Meisterwerke der Filmgeschichte. Er bedeutete für Schauspieler- Legende Robert De Niro den endgültigen Durchbruch und war der erste große Welterfolg des damals 34 jährigen Ausnahmeregisseurs Martin Scorsese. Robert De Niro liefert als einsamer Antiheld eine geniale Leistung, in einem Film, an dem zwangsläufig kein Weg vorbei führt. Ein melancholisches Großstadtdrama, das wohl eine der tiefgehendsten Charakterstudien überhaupt ist und in seiner inhaltlichen Tiefe vielen Filmen ein Vorbild war und hoffentlich noch sein wird. Das Drehbuch stammt von Paul Schrader, der auch die Storys zu weiteren berühmten Scorsese-Klassikern wie Wie ein wilder Stier (ebenfalls mit Robert De Niro in der Hauptrolle) und Bringing out the Dead schrieb.
Am Mittwoch, den 13. November, um 19:30 Uhr wird „Taxi Driver“ im Rahmen des Neuen St. Ingberter Filmkollegs von Matthias Ziegler besprochen.