Werner Herzog-Interview (Freitag, 7. August, 18 Uhr)
„Fata Morgana“ (Freitag, 7. August, 19 Uhr)
„Salt and Fire“ (Samstag, 8. August, 18 Uhr)
Alan Parker: “Pink Floyd – The Wall“ (Samstag, 9. August, 20 Uhr)
„Königin der Wüste“ (Sonntag, 9. August, 18 Uhr)
„Die Höhle der vergessenen Träume“ (Montag, 10. August, 18 Uhr)
Im Mittelpunkt: Werner Herzog
Werner Herzog gehört zu den weltweit wichtigsten Filmemachern – und wird zu den einflussreichsten Persönlichkeiten im Filmbereich überhaupt gezählt. Sein Leben gehe voll und ganz in seinem Werk auf, so hat er es sinngemäß einmal formuliert.
Wer sich am Wochenende weiter mit dem Regisseur Werner Herzog beschäftigen will, hat die Möglichkeit dazu in der Kinowerkstatt St. Ingbert, dort steht weiterhin Werner Herzog im Mittelpunkt, sowohl mit einem langen Interview, zwei Dokumentationen und zwei langen Spielfilmen in der Wiederholung vom letzten Wochenende: „Königin der Wüste“ mit Nicole Kidman und „Salt and Fire“ mit Veronica Ferres.
Zum Einstimmen gibt es am Freitag, den 7. August, um 18 Uhr das frühe Gespräch von Werner Herzog mit Alexander Kluge von 1991. Im Anschluss daran ist „Fata Morgana“ (BR Deutschland – 1968/70 – 79 min.), ein visuelles Erlebnis über Kreation und Transformation zu sehen. Herzog verbindet faszinierende Landschaftsaufnahmen der afrikanischen Wüste mit halluzinativen Szenen und poetischen Bildern. Seine Mentorin und Filmkritikerin Lotte Eisner liest aus einer guatemaltekischen Erschaffungssaga. Unterlegt ist die visionäre Collage mit Musik von Johnny Cash, Blind Faith und Leonard Cohen.
Es schließt sich am Samstag, den 8. August, um 18 Uhr der Spielfilm „Salt and Fire“ (Deutschland, USA, Frankreich, Mexiko 2016) mit Veronica Ferres, Michael Shannon, Matt Riley, Gael García Bernal ist ein Thriller mit romantischen Elementen, bei dem Werner Herzog sowohl Regie führte als auch das Drehbuch schrieb. „Salt and Fire“ basiert auf der Kurzgeschichte „Aral“ des US-amerikanischen Autors Tom Bissell.
In Werner Herzogs Film „Salt und Fire“, in dem es schon dem Titel nach um eine (neue?) Lehre von den Elementen geht, kommt eine deutsche Wissenschaftlerin namens Laura Sommerfeld (Traumrolle für Veronika Ferris) in ein nicht näher genanntes Land in Lateinamerika: Sie hat einen wissenschaftlichen Auftrag von der EU: Sie soll die Welt auf eine Katastrophe aufmerksam machen: „El diablo blanco“ – Der weiße Teufel. In einer Salzwüste in Bolivien kündigt sich etwas an, das den ganzen Planeten betrifft. Ein Unglück, zu dessen Abwendung man auch den Vulkan Uturuncu beobachten sollte. Aber lässt sich etwas abwenden, das die Menschheit (oder zumindest der „weiße Teufel“ in ihr) über Jahrzehnte hinweg angerichtet hat?
Am Sonntag, den 9. August, um 18 Uhr, ist noch einmal Nicole Kidman als Gertrude Bell zu sehen. „Königin der Wüste“ (USA 2015) mit James Franco, Robert Pattinson, Damian Lewis, Jenny Agutter, Holly Earl, erinnert an das Leben der englischen Forscherin Gertrude Bell, die ihr Leben und ihr Herz der Wüste widmete. Der Film begleitet Gertrude Bell auf ihrer Reise durch weite Teile des noch bestehenden osmanischen Reiches, sie betreibt archäologische Forschungen, schreibt über Land und Leute und erkundet die Beduinenstämme. Nicole Kidman verkörpert mit kühler Noblesse die englische Forschungsreisende. Die Historikerin erwarb sich den Respekt rivalisierender Stammesführer und war vor genau hundert Jahren als Beraterin der Briten ebnso wie Lawrence von Arabien an der Neuordnung der arabischen Welt beteiligt.
Zum Abschluss dann am Montag, den 10. August, um 18 Uhr, ist der Film (in 3D) „Die Höhle der vergessenen Träume“ zu sehen. „Der Film zeigt Besuche Werner Herzogs in der südfranzösischen Chauvet-Höhle mit einem dreiköpfigen Filmteam. Musikuntermalt werden die einzigartigen Höhlenmalereien, Handabdrücke, Knochenreste und Kristallformationen gezeigt, dazu schildert Werner Herzog eigene Eindrücke. Zwischen den Szenen werden Wissenschaftler interviewt, die ihre Erkenntnisse über die prähistorische Fundstätte preisgeben.“(Wikipedia) Werner Herzog war seit seiner Kindheit von Höhlenmalereien fasziniert. Für die allgemein nicht öffentliche Chauvet-Höhle erhielt er eine Sondergenehmigung. Das Team durfte an sechs Tagen jeweils nur vier Stunden drehen und durfte den metallenen Laufsteg am Boden nicht verlassen. Zusätzlich mussten Schutzanzüge getragen werden. Die Premiere des Dokumentarfilms war am 13. September 2010 beim Toronto International Film Festival.
Britischer Regisseur Alan Parker gestorben
In den 70er-Jahren begann seine Karriere so richtig mit der Gaunerkomödie „Bugsy Malone“. Jetzt ist der Regisseur von „Fame – Wege zum Ruhm“ und „Angel Heart“ im Alter von 76 Jahren gestorben.
Zu seinem sehr unterschiedlichen Gesamtwerk gehört auch ein echter Musikfilm. „Pink Floyd – The Wall“, in dem er in der Tradition der Rock-Oper die bombastische Klangwelt der von Roger Waters angeführten Band Pink Floyd umsetzte, im Programm der Kinowerkstatt am Samstag, den 9. August, um 20 Uhr: „Eine technisch brillante Kakophonie aus Licht und Ton“, befand dazu der Filmkritiker Norbert Stresau, „überschüttet hier den Zuschauer und beraubt ihn jeglicher Möglichkeit der Verarbeitung des Gesehenen.“