„Schachnovelle“ (Donnerstag, 31. März, 19 Uhr
„Spencer“ (Freitag, 1. April, 19 Uhr; Samstag, 2. April, 19 Uhr)
„Helden der Wahrscheinlichkeit“ (Sonntag, 3. April, 19 Uhr; Montag, 4. April, 19 Uhr)
Schachnovelle von Stefan Zweig
Philipp Stölzl hat Stefan Zweigs „Schachnovelle“ verfilmt: „Die rätselhafte Vorlage haben Stölzl und sein Drehbuchautor Eldar Grigorian sehr selbstbewusst als formbares Material aufgefasst“, schreibt Nicolas Freund in der Sueddeutschen Zeitung.
Die Kinowerkstatt zeigt „Schachnovelle“ (Deutschland 2021) von Philipp Stölzl mit Oliver Masucci, Birgit Minichmayr, Albrecht Schuch, Samuel Finzi, Andreas Lust noch einmal, am Donnerstag, den 31. März, um 19 Uhr.
Im Mittelpunkt des Films steht die Binnenerzählung über Dr. B.s Isolationshaft. „Das ändert natürlich den Fokus und die Aussage der Geschichte.“ Wo Zweigs Buch „bis zur Beliebigkeit vage bleibt, haben sich Stölzl und Grigorian für eine klarere Haltung entschieden, ohne aber die Motive und Themen der Vorlage aufzugeben. Am Ende geben sie der ganzen Geschichte noch eine dramatische Wendung, die man als Zuschauer schon geahnt hat, die aber sogar als Deutungsansatz für die Buchvorlage taugen könnte. Die Neuverfilmung der ‚Schachnovelle‘ ist einer der seltenen Fälle, in denen es der Film geschafft hat, die Vorlage nicht nur hinter sich zu lassen, sondern sie zu übertreffen.“ (Nicolas Freund in der Sueddeutschen Zeitung)
Im Mai 2021 wurde „Schachnovelle“ in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis aufgenommen. Von den Produzenten wurde „Schachnovelle“ für die Auswahl des deutschen Beitrags für die Oscarverleihung 2022 eingereicht.
Info zum Film mit Interview: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11761/
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Prinzessin Diana „Spencer“ im Kino.
Die Kinowerkstatt zeigt am Wochenende, Freitag, 1. April und Samstag, 2. April, jeweils um 19 Uhr „Spencer“, (Deutschland, Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten, Chile 2021) – das preisgekrönte Drama über Prinzessin Diana, eine geborene Spencer, von Pablo Larraín mit Kristen Stewart als Prinzessin Diana.
„Diana wird von Kristen Stewart gespielt – sie ist die perfekte Wahl für die Hauptrolle. Sie ist famos. Famos in der Rolle und famos gegen den Strich besetzt, äußerliche Ähnlichkeiten gibt es kaum. Die Dissonanz im Casting funktioniert fantastisch, weil Stewart nie versucht, Diana zu kopieren, sondern ihr etwas Eigenes mitgibt. Was ihr großartig gelingt, ist der traurige Blick. In einem einzigen Augenaufschlag liegt das gesamte Drama. Die Suche nach der eigenen Identität, das Schwanken zwischen Zweifel und Entschlossenheit bis hin zum Befreiungsschlag. Für sich selbst und ihre Kinder.“ (Anna Wollner auf kino-zeit.de) Kristen Stewart wirft sich komplett in die Rolle der verlorenen Diana.
Zu einer Klaviersonate fährt sie im offenen Porsche durch die englische Landschaft, betritt in Chanels Tartan-Tweet gewandet und mit blondem Föhnhaar ein Pub, um nach dem Weg zu fragen. Alle Gäste erkennen sie, flüstern ihren Namen, erstarren zu einem „Tableau vivant“, während sie fragend im schönsten Upper-Class-Englisch die Runde haucht: „Excuse me, I’m looking for somewhere. There are no signs. Where am I?“
Diana ist auf dem Weg zur dreitägigen Weihnachtsfeier der königlichen Familie auf Schloss Sandringham und die Frage müsste wohl vielmehr heißen: „who am I“, denn die junge Frau hat nicht nur den Weg verloren, sie ist auf der Suche nach sich selbst.
„Spencer“ ist ein fantastisch ausgestattetes royales Märchen mit Elementen des Horrors und des Freejazz – vor allem auf der Tonspur. Eine Fabel, basierend auf einer Tragödie, heißt es im Vorspann. Eine Tragödie über eine Ikone, Mutter und am Ende ganz normale Frau, auf der Suche nach ihrer eigenen Identität. Ein Film, der in seiner Vielschichtigkeit Diana Princess of Wales, Königin der Herzen, mehr als gerecht wird.
„Goodbye England’s Rose“, singt Rockstar Elton John bei der Beerdigung von Lady Diana am 6. September 1997. Noch immer hat die ehemalige Frau von Kronprinz Charles als „Königin der Herzen“ einen Ehrenplatz im Gedächtnis ihrer britischen Landsleute. Wegen ihres sozialen Engagements für Kranke und Bedürftige gilt sie als Inbegriff von Warmherzigkeit und Hilfsbereitschaft. Und auch ihr sicheres Händchen für Mode ist legendär – immer wieder tauchen bei Versteigerungen Roben der Prinzessin auf, die zu Höchstpreisen den Besitzer wechseln.
Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11763/
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Helden der Wahrscheinlichkeit
Es ist der neueste Film des dänischen Regisseurs fürs Skurrile, den die Kinowerkstatt nach „Adams Äpfel“ und „Dänische Delikatessen“ zeigt: „Helden der Wahrscheinlichkeit“ (Dänemark 2020) von Anders Thomas Jensen mit Mads Mikkelsen, Andrea Heick Gadeberg, Nikolaj Lie Kaas, Lars Brygmann, Nicolas Bro.
„In Ottos Leben spielen Zahlen eine sehr wichtige Rolle. Der Statistiker beschäftigt sich mit Wahrscheinlichkeitsberechnungen. In der S-Bahn bietet der Mathematiker einer Frau seinen Sitzplatz an. Kurz darauf entgleist der Zug und die Frau und viele andere kommen ums Leben. Otto (gespielt von Nikolaj Lie Kaas) ist davon überzeugt, dass es kein Unfall war, findet bei der Polizei aber kein Gehör.
Auf eigene Faust ermittelt er zusammen mit seinen schrägen Nerd-Kollegen Lennart (Lars Brygmann) und Emmenthaler (Nicolas Bro) und wendet sich mit seiner Theorie an Markus, den Witwer der verstorbenen Frau. Dieser, dargestellt von Mads Mikkelsen, der mit Rauschebart einen emotionsgestörten Berufssoldaten spielt, ist sofort Feuer und Flamme.
Otto und seine Freunde haben durch ihre Berechnungen die Rockergang Riders of Justice als mögliche Täter ausgemacht. Und der Witwer, ein dänischer Rambo-Verschnitt, sinnt nur auf eines: Rache. Otto und seine Kumpels, obwohl offensichtlich von ganz anderem Kaliber und anders in der Wahl ihrer Mittel, schlagen sich jedoch auf seine Seite.“ (wikipedia)
Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11764/