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Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 25. – 26. Dezember 2019

„Rendezvous nach Ladenschluss“ (25. Dezember, 20 Uhr)

„Dingo“ (26. Dezember, 20 Uhr)

Das Weihnachtsprogramm steht fest.

An eine alte Tradition anknüpfend, zeigt die Kinowerkstatt am 25. Dezember, um 20 Uhr die romantische Komödie „Rendezvous nach Ladenschluss“ (USA 1940) von Ernst Lubitsch mit dem jungen James Stewart, mit Margaret Sullavan, Frank Morgan, Joseph Schildkraut, Felix Bressart u.a.

Die Wiederaufführung ist gleichzeitig eine Reminiszenz an Ernst Lubitsch, „einen für uns inspirierenden und wichtigen Regisseur“ (so die Kinowerkstatt).

Die romantische Komödie „Rendezvous nach Ladenschluss“(„Shop around the Corner“, so der Originaltitel), spielt im Budapest der 30er Jahre und handelt von der Romanze zwischen zwei in anonymem Briefwechsel stehenden Menschen, die nicht wissen, dass sie in Wirklichkeit Arbeitskollegen sind. Die Geschichte könnte auch in Zeiten des Internet angesiedelt sein, tatsächlich wurde sie später aufgegriffen in der auf Meg Ryan und Tom Hanks zugeschnittenen romantischen Komödie „E-Mail für dich“

„Dingo“ – selten zu sehendes Filmjuwel aus Australien.

Am 2. Weihnachtsfeiertag um 20 Uhr ist der Spielfilm „Dingo“ aus dem Jahr 1991 mit Miles Davis zu sehen – in Australien und Frankreich gedreht, ca. ein Jahr vor dem Tod von Miles Davis. Es ist ein fast vergessenes Juwel im Jazz-Film-Bereich und der Abschluss der Reihe „Jazzfilm-Raritäten“: Ein australischer Amateurmusiker ist auf der Suche nach seinem großen Idol Miles Davis. Jazz-Musik von Michel Legrand/Miles Davis/Chuck Findley, hervorragende Schauspieler (u. a. Colin Fries) und ausgezeichnete Landschaftsaufnahmen machen diesen Film sehenswert.

Der etwa 40-jährige John ‚Dingo‘ Anderson (Colin Fries) übt im australischen Outback mit seiner Trompete (geghostet von dem amerikanischen Trompeter Chuck Findley). Er experimentiert mit Klängen und dem Echo seiner Trompete in der sonnendurchfluteten Landschaft. Seine Erinnerungen schweifen etwa 25 Jahre zurück, als er ein musikalisches Schlüssel-Erlebnis hatte:

In der Nacht zum 14. Januar 1969 wird ein Transport-Düsenflugzeug aus Japan kommend in die australische Outback-Stadt Poona Flat umgeleitet. Die Einheimischen, darunter der damals zwölfjährige John ‚Dingo‘ Anderson, der mit seinen gleichaltrigen Freunden Peter und Jane sich in der kleinen Gemeinde im australischen Outback mit Spielen vergnügt, eilen neugierig zu dem kleinen Ausweich-Flughafen. Die riesenhafte Boeing 707 muss wegen eines Schadens am Boden repariert werden. An Bord sind der legendäre Jazz-Trompeter Billy Cross (Miles Davis) und seine Band, die auf einer Tournee sind. Als Cross die kleine Schar von Leuten sieht, beschließt er spontan ein Begrüßungskonzert auf dem Flugfeld zu spielen. Die Band wird von der Bevölkerung von Poona Flat wie außerirdische Aliens begutachtet. Die Musik explodiert plötzlich und rollt wie eine Flutwelle durch die Wüste: John ‚Dingo‘ hat noch nie in seinem Leben so schöne Musik gehört. Er führt einen kurzen Dialog mit Billy Cross, der ihm rät doch auch Musik zu spielen und ein Instrument zu lernen. Er lädt den Jungen ein – falls er einmal nach Paris kommt – ihn zu besuchen und ihm dann seine Musik zu präsentieren. Die Bandmitglieder steigen wieder ein und das Flugzeug driftet wie ein Traum davon.

Zwanzig Jahre später sieht man John ‚Dingo‘ in der australischen Wildnis Fallen für gefährliche Wildhunde (Dingos) stellen. Um seinem Lebenstraum – ein Konzert mit Billy Cross zu spielen – näher zu kommen, übt der Trompeter mit Schallplatten von seinem Idol. Dieser lebt mittlerweile im Jazz-Mekka Paris. Also macht er sich aus dem Outback auf, um in der französischen Metropole Cross (Miles Davis) zu treffen und mit ihm ein Konzert zu spielen.

Der Film läuft im englischen Original-Ton mit deutschen Untertiteln. Verantwortlich hierfür ist der Kurator der Reihe, der Riegelsberger Musiker und Musikjournalist Prof. Klaus Huckert, der auch persönlich in den Film einführt.

 

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