Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 2. – 5. Oktober 2020

„Styx“ (Freitag, 2. Oktober, 18 Uhr; Montag, 5. Oktober, 18 Uhr)
„Vorwärts immer“ (Samstag, 3. Oktober, 18 Uhr)
„Das deutsche Kettensägemassaker“ (Samstag, 3. Oktober, 20 Uhr)
„Ein Amerikaner in Paris“ (OmU) (Sonntag, 4. Oktober, 18 Uhr)
„Manhattan“ (Sonntag, 4. Oktober, 20 Uhr)

Spielfilm „Styx“ zum Tag des Flüchtlings

Das St. Ingberter BÜNDNIS FÜR WELTOFFENHEIT,VIELFALT UND TOLERANZ zeigt in Zusammenarbeit mit der Kinowerkstatt St. Ingbert zum Tag des Flüchtlings 2020 (Interkulturelle Woche) am Freitag, den 2.Oktober und am Montag, den 5. Oktober, jeweils um 18 Uhr den Spielfilm „Styx“ (D/Ö 2018)-Regie: Wolfgang Fischer. Buch: W. Fischer, IkaKünzel. Kamera: Benedict Neuenfels. Schnitt:Monika Willi. Musik: Dirk von Lowtzow. Mit: SusanneWolff, Gedion Oduor Wekesa, (94 Minuten).
Der Titel des Films „Styx“ verweist auf den Fluss in der griechischen Mythologie, der die Lebenden von den Toten trennt. Damit deutet er auf das Meer hin, in dem sich täglich Tragödien ereignen. Die Notärztin Rike (Susanne Wolff) hat endlich einmal Urlaub und beschließt, ihre freie Zeit für einen Segelausflug auf dem Atlantik zu nutzen. Allein sticht sie von Gibraltar aus in Richtung Ascension auf Island in See. Doch auf ihrem Weg stößt sie im Ozean auf ein überfrachtetes, beschädigtes Fischerboot, das kurz vor dem Sinken steht. Wie sie es als Seglerin gelernt hat, meldet Rike den Vorfall und bittet per Funk um Unterstützung. Sie alarmiert die Küstenwache, die Hilfe verspricht, aber erst einmal nicht eintrifft. Ein Containerschiff darf nicht eingreifen, die Reederei hat die Aufnahme von Flüchtlingen verboten. Doch nach ihrer Anfrage treffen keine Rettungskräfte ein, und wenn sie nicht bald selbst etwas tut, könnten viele Menschen ertrinken. Rike trifft schließlich eine radikale Entscheidung. Nur so scheint Hilfe möglich…

 

2 Filme zur „Wiedervereinigung“ am 3. Oktober

Als erster Film zum Tag der Deutschen Einheit läuft „Vorwärts immer!“ (Deutschland 2017) R: Franziska Meletzky, mit Jörg Schüttauf, Josefine Preuß, Jacob Matschenz, Devid Striesow, Marc Benjamin, André Jung, Hedi Kriegeskotte, Alexander Schubert, zu sehen am Samstag, den 3. Oktober, um 18 Uhr. Eine wunderbar witzige Satire auf die DDR.
„Vorwärts immer!“ lässt an eine Verwechslungskomödie denken, in denen jemand durch die eine Tür rausgeht und der Doppelgänger zur anderen Tür hereintritt oder dergleichen.
Solche Szenen kennt man nur noch von Boulevardtheaterbühnen oder aus der Kinogeschichte von Komödien mit Louis de Funès – oder aber dem Klassiker »Sein oder Nichtsein« von Ernst Lubitsch aus dem Jahr 1942. Genau jenes Meisterwerk scheint sich Franziska Meletzky in »Vorwärts immer!« zum Vorbild genommen zu haben – mit dem Unterschied, dass sie nicht die Nazidiktatur persifliert, sondern Honecker und das Stasiregime.
Der Regisseurin Meletzky gelingt eine amüsante Politkomödie mit ausgefeiltem Sprachwitz und der Portion Retro-Charme samt Trabi, Creme 21 und Udo-Lindenberg-Schallplatte, die ein solcher Film braucht.

 

Der zweite Film zum 3. Oktober stammt von Christopf Schlingensief.

„Das deutsche Kettensägemassaker“ (1990) ist „nach der Vereinigungssoße jetzt der Film um aufzuwachen!“ – so der Regisseur. In das Schweigen hineinschreien: Laut und agressiv! Es ist Christoph Schlingensiefs Antwort auf die deutsche Wiedervereinigung! Mit so wunderbaren deutschen Schauspielern wie Volker Spengler, Alfred Edel, Brigitte Kausch-Kuhlbrodt, Dietrich Kuhlbrodt, Udo Kier, der kürzlich verstorbenen Irm Hermann u. a. Zu sehen am Samstag, den 3. Oktober, um 20 Uhr.
Schlingensief zeichnet die erste Stunde der Wiedervereinigung als ein nationales Schlachtfest nach: Die Nachricht von der Maueröffnung versetzt eine westdeutsche Metzgerfamilie in einen schier hemmungslosen Blutrausch. In einer verwahrlosten Hotelküche meuchelt sie ehemalige DDR-Bürger dahin. Die Ostdeutschen werden zu Wurst verarbeitet!
Mit den Elementen des Trash interpretiert der Film die deutsche Einheit, als bluttriefenden, kannibalistischen Kolonialakt der Übernahme und Einverleibung des Ostens durch den Westen.
Man macht Ihnen Geschenke und verkauft ihnen ausgediente VW-Passats zu überhöhten Preisen wie damals den Indianern glitzernden wertlosen Schmuck.

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