„James Bond 007 – Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (Freitag, 18. September, 18 Uhr; Samstag, 19. September, 20 Uhr)
„Man spricht Deutsh“ (Samstag, 19. September, 18 Uhr; Sonntag, 20. September, 18 Uhr; Montag, 21. September, 18 Uhr)
„Deadlock“ (Sonntag, 20. September, 20 Uhr)
„Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (Montag, 21. September, 20 Uhr)
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ mit Diana Rigg !
Die Kinowerkstatt St. Ingbert zeigt zum Tode von Diana Rigg am Freitag, den 18. September, um 18 Uhr und am Samstag, den 19. September, um 20 Uhr „James Bond 007 – Im Geheimdienst ihrer Majestät“ (Vereinigtes Königreich 1969, Originaltitel „On Her Majesty’s Secret Service“) von Peter Hunt mit George Lazenby, Diana Rigg, Telly Savalas.
„Im Geheimdienst ihrer Majestät“ bietet mit der charismatischen Diana Rigg („Mit Schirm, Charme & Melone“) eine der faszinierendsten Bond-Girls der Reihe auf: Sie spielt in dem 6. Bond – Film die eigenwillige, korsische Mafioso-Tochter Contessa Teresa „Tracy“ di Vincenzo und ist eine der wenigen, die sich von dem Macho nicht auf der Nase herumtanzen lässt – „Die Heldenbrust zum Anlehnen hat sie nie gebraucht“, so Tobias Kessler in seinem Nachruf in der Saarbrücker Zeitung. Inhaltlich orientiert sich „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ sehr eng am Roman von Ian Fleming, der von 1953 bis 1966 14 Bond-Bücher schrieb.
Gedreht vor der herrlichen Schnee- und Bergkulisse der malerischen Schweizer Alpen sind die Actionszenen für damalige Verhältnisse exzellent, die Landschaftspanoramen aus dem Berner Oberland überwältigend und die von Willy Bogner inszenierten Skiverfolgungsjagden spektakulär. Und dank Diana Rigg als atemberaubendem Bond-Girl, das 007 hier ständig die Show stiehlt, macht dies alles zusammen „Im Geheimdienst Ihrer Majestät“ zu einem der besten Bond-Filme – ein trotz seiner Mängel völlig unterschätzter Bond. Zu erwähnen ist die Musik von John Barry & His Orchestra, ebenso das Liebeslied „We have All The Time in the World“, von Louis Armstrong gesungen: Es ist der letzte Song, der von Louis Armstrong aufgenommen wurde. Er starb 1971 in New York.
Sommerkomödie von Gerhard Polt.
Als Wiederaufführung aus dem Jahr 1988 und aus aktuellen Anlass spielt die Kinowerkstatt nochmal eine garantiert coronafreie Sommerkomödie: Gerhard Polt in „Man spricht Deutsh“ (Deutschland 1988) von Hanns Christian Müller mit Gerhard Polt, Gisela Schneeberger, Dieter Hildebrandt und Werner Schneyder. Termine: Samstag, 19. September, Sonntag, 20. September und Montag, 21. September, jeweils 18 Uhr.
Valcina Mare – südlich von Rom: Während das gepackte Auto sicherheitshalber in Sichtweite abgestellt ist, gönnt sich das Ehepaar Erwin (Gerhard Polt) und Irmgard Löffler (Gisela Schneeberger) mit Sohn Heinz-Rüdiger (Thomas Geier) am Strand noch einen letzten wohlverdienten Urlaubstag. Brütende Hitze, Teer und Abfall am Strand, deutsche Mahlzeiten, Bild-Zeitung, Staumeldungen auf Bayern 3 und viele liebe Zeitgenossen runden das heimelige Urlaubsbild ab. Wären da nur nicht diese Italiener…
Der frühe Mario Adorf.
Roland Klicks frühes Meisterwerk „Deadlock“ mit Mario Adorf und Marquard Bohm ist eine Mischung aus psychedelischem Western und absurdem Theater, zeigt zwei Gangster die sich in einem ausgestorbenen Wüstenkaff die Beute streitig machen. Er gewann den Bundesfilmpreis 1971 (Filmband in Gold, Bester Regisseur) und läuft am Sonntag, den 20. September, um 20 Uhr in der Kinowerkstatt.
Auch nach 50 Jahren hat „Deadlock“ bis heute nichts an seiner Einzigartigkeit verloren – zeitloses Kino, das sein Publikum noch immer begeistert: Die Banditen Sunshine und Kid flüchten nach einem Bankraub in die Geisterstadt Deadlock in der mexikanischen Sierra. Die einzigen Bewohner sind Charles Dump und seine Tochter Jessy. Dump versucht, den Banditen ihre Beute abzujagen…Nach klassischer Dramaturgie wandert der Geldkoffer der demolierten Gangster von einem zum anderen, unterstützt von dem schier Beckett’schen Unvermögen der Galgenvögel, den jeweiligen Besitzer umzulegen. Mario Adorf als rührend tolpatschiger Pechvogel, Anthony Dawson als alternder Killer und Marquard Bohm, „Schwabings Understatement-Ungeheuer“, als verletzter Gangster schleichen zu dem psychedelischem Soundtrack der Avantgarde-Rockband CAN um die Beute wie die Katzen um den heißen Brei.
Caroline Links gelungener Film „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“
Er lief im Seniorenkino letzte Woche und wird am Montag, den 21. September, um 20 Uhr wiederholt: „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ (Deutschland, Schweiz 2019), Regie: Caroline Link, Drehbuch: Caroline Link und Anna Brüggemann, nach dem gleichnamigen Roman von Judith Kerr, mit Riva Krymalowski, Oliver Masucci, Carla Juri, Marinus Hohmann, Justus von Dohnányi, Ursula Werner u. a.(119 min.,Prädikat: Besonders wertvoll)
Mehr als 1,3 Millionen mal wurde Judith Kerrs Buch „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ in Deutschland verkauft. Bis heute ist es ein Jugendbuchklassiker. Seit Ende Dezember läuft der Film von Regisseurin Caroline Link in den Kinos. Zudem hat der Film es bereits in die Vorauswahl für den Deutschen Filmpreis geschafft.
Im Februar 1933, kurz nach der Machtübernahme Adolf Hitlers, ist für die neunjährige Anna Kemper die Welt noch in Ordnung. Da wird ihr Vater, ein berühmter Berliner Theaterkritiker und erklärter Gegner der Nationalsozialisten, gewarnt, dass er verhaftet werden soll. Noch in der Nacht flieht er über Prag nach Zürich. Seine Frau und die beiden Kinder Anna und Max folgen ihm kurz darauf. In der Hoffnung, dass der Abschied von der Heimat Berlin nur von kurzer Zeit sein wird, hat die Familie fast ihr ganzes Hab und Gut zurückgelassen – auch Annas geliebtes rosa Stoffkaninchen. Doch bald bewahrheiten sich die schlimmsten Befürchtungen: Juden wie die Familie Kemper werden in Deutschland zunehmend ausgegrenzt und verfolgt, auf den Vater ist gar ein hohes Kopfgeld ausgesetzt worden. Die Kempers fliehen weiter in ein Schweizer Bergdorf, dann nach Paris und schließlich im September 1934 nach London. Im Exil erleben sie eine Zeit der großen Entbehrungen, in der sich die Familie gegenseitig Halt und Geborgenheit gibt, aber auch aufgeschlossen gegenüber neuen Erfahrungen und Herausforderungen reagiert.