„Tel Aviv on Fire“ (Freitag, 16. August, 20 Uhr)
„Auf Liebe und Tod“ (Samstag, den 17. August, 20 Uhr)
„Der unsichtbare Dritte“ (Sonntag, 18. August, Montag, 19. August, 20 Uhr)
„Tel Aviv on Fire“
Am Freitag, den 16. August, um 20 Uhr steht der aktuelle Spielfilm „Tel Aviv on Fire“ (Luxemburg, Frankreich, Israel, Belgien 2018) Regie: Sameh Zoabi, mit Kais Nashif, Lubna Azabal, Nadim Sawalha noch einmal auf dem Programm der Kinowerkstatt.
In Tel Aviv geht es heiß her. Zumindest laut der schnulzigen Soap Opera „Tel Aviv on Fire“, die jeden Abend über die TV-Bildschirme flimmert und Israelis wie Palästinenser vor der Glotze vereint. Der junge Palästinenser Salam ist Drehbuchautor des Straßenfegers und muss für die Dreharbeiten jeden Tag die Grenze zwischen Israel und dem Westjordanland überqueren. Bei einer Checkpoint-Kontrolle gerät das Skript der nächsten Folge in die Hände des israelischen Kommandeurs Assi. Das kommt dem gelangweilten Grenzwächter gerade recht. Um seine Frau zu beeindrucken, zwingt er Salam das Drehbuch umzuschreiben. Ein Bombenerfolg! Von nun an denken sich Salam und Assi immer neue schnulzige Dialoge und absurde Plotentwicklungen aus. Der Einfluss des israelischen Militärs auf die populäre, eigentlich antizionistische Seifenoper wird immer größer. Aber dann soll die Serie abgesetzt werden, und Salam steht plötzlich vor einem Riesenproblem.
„Vor dem Hintergrund des Nahostkonfliktes gelingt Regisseur Sameh Zoabi (UNDER THE SAME SUN) das Kunststück einer absurden und unglaublich witzigen Komödie. TEL AVIV ON FIRE lief im Wettbewerb des Toronto International Film Festivals 2018 und in der Sektion Orizzonti auf der Biennale in Venedig 2018, wo der Film mit dem INTERFILM-Preis zur Förderung des interreligiösen Dialogs und Kais Nashif als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde.“ (filmkritik)
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Ein Film zu Ehren Alfred Hitchcocks.
Zum 120. Geburtstag von Alfred Hitchcock zeigt die Kinowerkstatt am Samstag, den 17. August, um 20 Uhr als Hommage an Alfred Hitchcock noch einmal die Krimikomödie „Auf Liebe und Tod“ von Francois Truffaut, der letzte Woche auf dem Programm des Seniorenkinos stand. Am 13. August 1899 kam Alfred Hitchock zur Welt. Der britische Regisseur lehrte Generationen von Kinogängern ein ganz neues Gefühl des Unbehagens: Suspense. Ein großer Bewunderer von Alfred Hitchcock war Francois Truffaut: 1962, zu Alfred Hitchcocks 63. Geburtstag, interviewte François Truffaut den verehrten Meister. Es sollte ein Interview der besonderen Art sein. Daraus wurde vier Jahre später, ergänzt durch weitere Werkstattgespräche, das berühmteste Buch der Filmgeschichte: „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ Nie zuvor konnten Leser so genau miterleben, wie das Denken eines Filmemachers funktioniert.
Auf Liebe und Tod wurde von Truffaut bewusst in Schwarzweiß als Hommage an Hollywoods Films noirs der 1940er Jahre inszeniert. Zudem zollt Truffaut mit Filmmotiven Tribut an sein Vorbild, z. B. auf „Das Fenster zum Hof“ (1954) und „Frenzy“. Die Frau – in dem Film „Auf Liebe und Tod“ – die Sekretärin Barbara Becker – die in den Verdächtigen verliebt ist und ihm deshalb hilft, findet sich sowohl in Hitchcocks „Ich kämpfe um dich“ (1945) als auch in „Der unsichtbare Dritte“ (1959), den die Kinowerkstatt am Sonntag, den 18. August, und am Montag, den 19. August, jeweils um 20 Uhr zeigt.
„Auf Liebe und Tod“ von Francois Truffaut ist damit ein Leckerbissen für alle Kinoliebhaber. „Auf Liebe und Tod“ entstand 1983 und war leider auch der letzte Film von Francois Truffaut, der viele Filme drehte, die eine ähnliche Leichtigkeit wie dieser heitere Kriminalfilm aufweisen.
Immobilienmakler Julien (Jean-Louis Trintignant) soll in einer südfranzösischen Kleinstadt den Geliebten seiner untreuen Frau und später auch seine Frau ermordet haben. Während die Polizei von seiner Schuld überzeugt ist, nimmt Juliens resolute Sekretärin Barbara (Fanny Ardant), die ihn im Keller seines Büros versteckt, eigene Ermittlungen auf, in deren Verlauf eine Kinokassiererin und ein Bordellbesitzer ermordet werden. Barbara fädelt mit einem Detektiv und dem Kommissar eine Intrige ein und kann den wirklichen Mörder stellen…Einer Hochzeit steht nun nichts mehr im Wege…
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Hitchcocks „Der unsichtbare Dritte“.
Der unsichtbare Dritte (Original: „North by Northwest“) aus dem Jahr 1959 von Alfred Hitchcock mit Cary Grant, Eva Marie Saint und James Mason läuft am Sonntag, den 18. August und am Montag, den 19. August, jeweils um 20 Uhr.
Im Alfred Hitchcock-Klassiker wird Cary Grant nicht nur für einen Spion gehalten, sondern bald auch für einen Mörder. Dies zwingt ihn zu einer abenteuerlichen Odyssee quer durch die USA.
Der Drehbuchautor Ernest Lehman wollte mit „Der unsichtbare Dritte“ den ultimativen Hitchcock-Film schaffen, der alle Elemente von Hitchcocks Lieblings-Szenario, dem unschuldigen Mann auf der Flucht, auf die Spitze treibt. Zusammen mit Alfred Hitchcock dachte er sich die aberwitzigsten Verwicklungen aus, in die der Hauptcharakter geraten könnte: Die Verfolgung von Cary Grant durch ein Schädlingsbekämpfungs-Flugzeug in einem Maisfeld gehört zu den bekanntesten Szenen der Filmgeschichte. Eigenen Angaben zufolge wollte Hitchcock damit einen Gegenpol zu den üblichen Szenen schaffen, in denen ein Bösewicht seinem Opfer zum Beispiel nachts in einer dunklen Gasse auflauert: In „Der unsichtbare Dritte“ ereignet sich der Mordversuch am hellichten Tag und auf offenem Felde.
Die Musik stammt, wie so oft bei Hitchcock, von Bernard Herrmann.
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„Dene wos guet geit“ !
„Dene wos guet geit“ von dem Schweizer Cyril Schäublin ist ein stiller Krimi über Trickbetrug. Aber eben auch viel mehr. Über Kommunikationsdefizite und Kälte in der Gesellschaft. Zu sehen noch einmal am Montag, den 19. August, um 18 Uhr !
Alice arbeitet in einem Callcenter in der Peripherie von Zürich. Sie versucht, Menschen einen günstigeren Handyvertrag („Everywhere Schweiz“) oder eine bessere Krankenkasse („Dezentra“) anzudrehen. Mit Emotionen soll sie verkaufen, sagt ihr Supervisor. Und wenn die Leute schon bereit sind, Auskunft über ihr Leben und sogar den Kontostand zu geben, nutzt Alice in ihrer Freizeit die gesammelten Informationen, um alte Frauen als angebliche Enkelin in Not anzurufen und sie um mehrere Tausend Franken zu erleichtern. Dabei nutzt sie die Sehnsucht nach menschlicher Wärme und Zuwendung aus. Nötig hat sie das Geld nicht. Wie allen anderen Personen im Film geht es ihr gut, aber einigen geht es eben richtig gut, und zu denen will sie auch gehören. Die Polizei ist ihr bald auf der Spur und stellt ihr eine Falle. Oft blickt der Zuschauer von oben auf das Geschehen, als seien die Bilder von Überwachungskameras aufgenommen und bemerkenswert bis zur Abstraktion inszeniert.