Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 15. – 18. Juli 2022

„Axiom“ (Freitag, 15. Juli, 20:00 Uhr)
„A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ (Samstag, 16. Juli, 20 Uhr; Montag, 18. Juli, 20 Uhr)
„Elling“ (Sonntag, 17. Juli, 19 Uhr)

„Axiom“

Er war die Entdeckung der diesjährigen Berlinale: In seinem zweiten Film „Axiom“ erzählt Jöns Jönsson von einem systematischen Lügner. „Axiom“ läuft in der zweiten Woche in der Kinowerkstatt und ist am Freitag, 15. Juli, 20:00 Uhr zu sehen.

Die Hauptrolle Julius spielt Moritz Treuenfels: Auf den ersten Blick wirkt Julius wie ein aufgeweckter junger Mann – doch er entpuppt sich als notorischer Lügner. Julius hat einen Job als Aufsicht in einem Kunstmuseum. Dort gibt es einen neuen Kollegen, Erik (Thomas Schubert). Julius lädt ihn, zusammen mit anderen Kollegen, zu einer Bootstour ein, die er, wie wir erfahren, offenbar schon ein paar Mal abgesagt hat. Julius‘ Familie gehört ein Boot, schließlich ist er von der Mutter her adelig. Sagt er.

„Mehr sollte über »Axiom« aber nicht verraten werden, denn der Reiz der toll inszenierten und noch besser gespielten Geschichte (neben Treuenfels sticht, wie eigentlich immer, Thomas Schubert aus dem Ensemble hervor) ist, dass man so gut wie nichts über Julius weiß und sich ständig ein neues Bild von ihm zusammensetzen muss. Die Spannung, die dabei entsteht, wirkt subkutan. »Axiom« ist ein Krimi, der keinem Verbrechen, sondern Menschlichkeit auf der Spur ist: Warum wir lügen, warum wir vertrauen, wo wir auch auf Julius hereingefallen wären, wo wir misstrauisch geworden wären. Sicherheiten gibt es kaum welche in »Axiom« – nur die, dass mit Jönsson ein echtes Regietalent auf den Plan getreten ist. Hannah Pilarczyk.“ (Spiegel-online)

Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11829/

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„A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ (zweite Woche)

In Nicolette Krebitz‘ unterhaltsamen Film „A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe“ begehrt die unvergleichliche Sophie Rois (Anna) einen sehr viel jüngeren Mann. Zu sehen am Samstag, den 16. Juli und am Montag, den 18. Juli, jeweils um 20 Uhr.
Anna wird überfallen: Im Neonlicht vor der Paris Bar raubt ihr ein junger Mann die Handtasche. Dabei war der Tag ohnehin schon mies. Anna ist in einem Alter – um die 60. Kurze Zeit später trifft sie den Dieb unverhofft wieder, als er vor ihrer Altbauwohnung steht. Sie soll ihm Sprechunterricht geben. Adrian, so heßt er, lebt bei Pflegeeltern, geht noch zur Schule und soll für eine Theateraufführung fit gemacht werden. Und so üben die beiden sprechen und richtig atmen und umkreisen sich liebevoll, sie kocht ihm Suppe, er stiehlt eine Designertasche für sie. Und irgendwie sind sie dann so etwas wie ein Liebespaar.

Georg Seeßlen schreibt:“ Es ist einer der sieben Gründe, ins Kino zu gehen: Leichtigkeit. Filme, die sich um nichts scheren als die Freude an ihrem Spiel. Filme, die man behänderen Fußes und entspannteren Herzschlags verlässt, auf Wolkenschuhen womöglich. Ein Effekt, der leider nicht lang anhält. Rasch holt dich das Gewicht der Wirklichkeit wieder zurück. Aber er war da, dieser Moment. Nenne es meinethalben Glück.
A E I O U – Das schnelle Alphabet der Liebe von Nicolette Krebitz ist so ein Film der Leichtigkeit.“

Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11825/

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„Elling“

„Elling“ von Petter Næss ist ein Film, von dem man spricht: Zu sehen am Sonntag, den 17. Juli, um 19 Uhr.
„Eigentlich ist das Leben gar nicht so schlecht in der anheimelnden psychiatrischen Anstalt, die Elling (Per Christian Ellefsen) und Kjell (Sven Nordin) beherbergt. Das Essen steht stets pünktlich auf dem Tisch, und auch die anderen Sorgen des Alltags dringen nicht durch den Schutzpanzer der staatlichen Fürsorge. Doch dann beschließt die Klinikleitung, einige Patienten langsam wieder an das normale Leben heranzuführen. Und auch Elling und Kjell sind unter den Auserwählten, die – gemeinsam mit dem Sozialarbeiter Frank Asli (Jørgen Langhelle) – eine Wohnung mitten in Oslo beziehen dürfen und die sich nun den Widrigkeiten des Alltags stellen müssen.“

„Lakonisch, witzig und ohne falsches Mitleid erzählt der Regisseur Petter Næss die wohl bekannte Geschichte vom schwierigen Weg zurück in die Normalität, gewürzt mit kräftigen Seitenhieben auf die liberale norwegische Gesellschaft. Basierend auf den vier Romanen von Ingvar Ambjørnsen und dem Theaterstück, das Næss bereits mit der gleichen Darstellerriege erfolgreich inszenierte… Ein im wahrsten Wortsinne irre guter Film, den man nicht verpassen sollte und dem man sich – Hand aufs Herz – dann und wann wieder erkennen kann, wenn man den Mut hat sich einzugestehen, dass „normal“ eine sehr relative Kategorisierung ist.“ (Joachim Kurz, film-zeit.de)

Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/11834/

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