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Kinowerkstatt St. Ingbert: Programm vom 14.- 17. August 2020 !

Kinowerkstatt

„Im Lauf der Zeit“ (Freitag, 14. August, 18:00 Uhr)
„Land of Plenty“ (Samstag, 15. August, 18:00 Uhr)
„Wim Wenders trifft Werner Herzog“ (Samstag, 15. August, ca. 20 Uhr; Sonntag, 16. August, 18 Uhr)
„Buena Vista Social Club“ (Sonntag, 16. August, 19 Uhr)
„Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“ (Montag, 17. August, 18:00 Uhr)

Werner Herzog trifft Wim Wenders.

Letzte Woche stand die Filmkunst Werner Herzogs im Mittelpunkt des Programms der Kinowerkstatt, diese Woche steht Wim Wenders im Mittelpunkt: Anlass ist sein 75. Geburtstag. Zu Wenders‘ bekanntesten Filmen gehört „Der Himmel über Berlin“, „Buena Vista Social Club“ oder „The Million Dollar Hotel“.

Sie haben viel gemeinsam, die beiden bekanntesten deutschen Filmemacher. Zu einem bewegenden Gespräch trafen sie sich ganz aktuell und tauschten ihre Einstellungen zum Filmemachen aus: Wann sie sich zum ersten Mal gesehen haben, was hat sie bewegt, ihr Leben dem Kino zu widmen. Es sind die Orte, die zu ihm sprechen, sagt Wenders. Wolken, Himmel, Wüste – sogar die Zeit hält er in Bildern fest, ebenso wie Werner Herzog.
Das Gespräch ist am Samstag, den 15. August, im Anschluß an „Land of plenty“ und am Sonntag, den 15. August, um 18 Uhr zu sehen.

Zu sehen ist bereits am Freitag, den 14. August, um 18 Uhr „Im Lauf der Zeit“ ein Roadmovie aus dem Jahre 1976: Mit „Im Lauf der Zeit“ erkundet Wenders Westdeutschland. Zwei Männer begeben sich auf eine Grenzfahrt entlang der deutsch/deutschen Grenze, äußerlich wie innerlich. In diesem Roadmovie setzt sich Wenders mit seiner eigenen Biografie auseinander. Eine harsche Konfrontation mit dem Vater: Wer bin ich, wenn ich nicht du sein will? Der Film wird zu den Filmfestspielen Cannes eingeladen, doch bleibt er wegen einer inkriminierten Szene, die Wenders verweigert, zu schneiden, ohne Preis.

Einer der wenigen dezidiert politischen Filme von Wenders ist „Land of Plenty“ (2004). Amerika nach 9/11: Der traumatisierte Vietnam-Veteran Paul (John Diehl) beschattet und beobachtet in Los Angeles alle, die er für Terroristen hält. In seinem von Paranoia bestimmten Leben taucht unvermittelt seine Nichte Lana (Michelle Williams) auf, eine christliche Missionarin. Als sie beide einen Mord beobachten, machen sie sich gemeinsam auf den Weg quer durch Amerika, um mehr über die Hintergründe der Tat herauszufinden. Halb Thriller, halb Roadmovie endet die Reise des ungleichen Paares durch ein zerrissenes, desillusioniertes Amerika voller Ängste und Armut am Ground Zero. Wim Wenders hält „Land of Plenty“ für den vielleicht politischsten Film, den er je gemacht habe. Die Presse lobte „Momente, bei denen einem schier der Atem stockt.“ (FAZ), zu sehen am Samstag, den 15. August, um 18 Uhr.

Am Sonntag, den 16. August, um 19 Uhr läuft „Buena Vista Social Club“ (1999): 1998 reist Wim Wenders mit einem kleinen Team nach Havanna. Der US-Musiker und Komponist Ry Cooder hatte ihm den Tipp gegeben: Fahr dorthin und sieh sie Dir an, die legendären Soneros der 30er, 40er und 50er Jahre. Wenders fuhr. Und filmte.

„Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“ (1989) läuft zum Abschluss der kleinen Auswahl am Montag, den 17. August, um 18 Uhr. „Aufzeichnungen zu Kleidern und Städten“ ist ein vielschichtiges, dokumentarisches Porträt über den Modeschöpfer Yōji Yamamoto (*1943). Dessen Kunst und Können Wenders anregte, sein eigenes Handwerk zu reflektieren. Bis zu diesem Film hatte Wenders kaum die Videotechnik genutzt. Vom Kulturjournalisten Peter W. Jansen dazu befragt, meint Wenders, es habe ihm „Spaß gemacht, weil es mir erlaubt hat, alles mehr oder weniger allein zu machen“. Gegenüber den Anfängen dieser Technik sei Video mittlerweile „demokratischer geworden, es kann eigentlich jeder damit machen, was er will. (…) Ich will damit nicht sagen, dass man jetzt plötzlich keine Filme mehr machen soll, im Gegenteil.“

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