Links, laut und selbstverwaltet: Film „Freie Räume“
„Wir werden kämpfen, wir werden siegen, ein Jugendzentrum werden wir kriegen“, das war eine der Parolen (auch in St. Ingbert), die schon vor 50 Jahren im Kampf um die ersten Jugendzentren im Saarland entstanden und mit ihnen der Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung. Die Entwicklung im Saarland war Teil einer bundesweiten Bewegung, der der Filmemacher Tobias Frindt mit seinem Film „Freie Räume“ ein Denkmal gesetzt hat und der am Donnerstag, den 23. November um 18:30 Uhr in der Kinowerkstatt gezeigt wird.
Nachdem die 68er-Bewegung sich mit der sexuellen Revolution, der Studentenrevolte und den Tätern und Helfern der Nationalsozialisten beschäftigt hat, folgte Anfang der 1970er Jahre in Westdeutschland eine Jugendbewegung, die selbstverwaltete Jugendzentren und Treffpunkte forderte, in denen sie ihre Freizeit selbst gestalten konnten, ohne durch ihre Eltern kontrolliert oder in der Stadt zum Konsum genötigt zu werden. Es folgten Demonstrationen, Unterschriftenaktionen und Diskussionen mit Kommunalpolitikern. So wie bei den Vorgängern der 68er-Bewegung fand auch ihre Initiative bald Ableger in vielen westdeutschen Städten und Gemeinden. Die Jugendzentrumsbewegung sollte Erfolg haben und so kam es, dass die selbstverwalteten Treffpunkte selbst in kleinen dörflichen Gemeinden kleine politisch-kulturelle Revolutionen auslösten. In seinem Dokumentarfilm zeichnet der Regisseur Tobias Frindt den Werdegang der Jugendbewegung nach und versucht herauszufinden, was von ihr heute noch übrig ist.
Der Regisseur des Films wird anwesend sein. Nach der Veranstaltung sind alle eingeladen in den Räumen des Juz sich in gemütlicher Runde über eigene Geschichten aus dem Verband und den Jugendzentren auszutauschen
Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/12204/
Zur Jugendzentrumsbewegung im Saarland im Internet 50 Jahre VSJS http://vsjs50.de/