Kinowerkstatt: „Die verlorene Sonnenwende“

„Die verlorene Sonnenwende“ und Andrej Tarkowskij, Filmemacher sind anwesend.

Die Darstellung des menschlichen Strebens nach Glück war die Ausgangsidee zu dem Film „Die verlorene Sonnenwende“ (1995) der beiden Filmemacher Thomas Wagner und Bernd Mohr. „Die verlorene Sonnenwende“ mit Esther Dörr, Emina Posluk, Werner Schmitt, Michael Müller, Jörg Drießler u.a. entstand im Saarland und gewann beim Worldfest Houston in Texas (USA) den Silver Award als bester Film. Ursprünglich geplant als Kurzfilm von 20 Minuten forderte sich das filmische Material dann seine eigene Zeit.(56 Minuten) Es darf behauptet werden: „Ohne Andrej Tarkowskij (1936 – 1986), der zu den bedeutendsten Filmemachern unserer Zeit gehört, gäbe es den Film „Die verlorene Sonnenwende“(1995) in dieser Form nicht, so die beiden Filmemacher, die auch persönlich anwesend sein werden. Und weiter „..da scheint es naheliegend 30 Jahre nach Drehbeginn „Die verlorene Sonnenwende“ wieder ins Kino zu bringen.“ Dies zum ersten Mal gemeinsam mit zwei Filmen von Andrej Tarkowskij, Nostalghia“(1983) und „Stalker“ (1979). Aufgrund der Herausforderung von Filmen, die sich dem Konsum entziehen, an zwei aufeinanderfolgenden Abenden: Am Samstag, den 29. April mit „Nostalghia“ und am Sonntag, den 30 April mit „Stalker“ jeweils ab 19 Uhr.

„Die verlorene Sonnenwende“ erzählt vom tragischen Scheitern dreier unterschiedlicher Daseinshaltungen und der Unsterblichkeit der menschlichen Seele. Einzig ein Kind, frei von allem, was den modernen Zivilisten ausgemacht hat, bleibt beheimatet im Vertrauen auf das Wunderwirken Gottes.

Der russische Regisseur Andrej Tarkowskij (1922 – 1986) beeindruckt in seinen Filmen durch die rätselhafte Poesie ihrer Bildsprache. Seine Filme wurden zu vieldiskutierten Kultfilmen: In „Nostalghia“ (1983) begibt sich ein russischer Schriftsteller auf Spurensuche nach einem Komponisten des 19. Jahrhunderts in Italien und findet in einem „Verrückten“ einen Seelenverwandten. Doch die Sehnsucht nach der verlorenen Heimat bleibt.
In „Stalker“ (1979) begeben sich ein Wissenschaftler und ein Schriftsteller unter Führung des Stalker in eine mysteriöse „Zone“, um ein Zimmer aufzusuchen, in dem, wenn man es betritt, angeblich die geheimsten Wünsche in Erfüllung gehen.
Hans-Dieter Jünger schreibt dazu: „Filme wie „Stalker“ oder „Nostalghia“ sind Reisen ins Innere der Zeit, in die Zone der umgreifenden Zeit des Erinnerns, wo die Uhren ganz anders gehen und die Wahrnehmung dieser anderen Zeitlichkeit zugleich ein verändertes Wahrnehmen überhaupt
bewirkt.“ (Kunst der Zeit und des Erinnerns. edition tertium. 1995)

Info zum Film: https://kinowerkstatt.de/de/filme/detail/10114/

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