„Zusammen St. Ingbert nach vorne bringen!“, dieses Fazit zieht Oberbürgermeister Ulli Meyer bei einer Pressekonferenz anlässlich „zwei Jahre im Dienst“. Corona war ein wichtiges Thema, aber dennoch habe die Stadtverwaltung wichtige Zukunftsthemen vorangetrieben, so z. B. zusätzliche Kindergarten- und FGTS-Gbäude, neue Arbeitsplätze in St. Ingbert, den CISPA Innovation Campus oder ein Wohnflächenentwicklungskonzept für mehr bezahlbaren Wohnraum in der Stadt.
Ganz nach vorne stellte er die gute Zusammenarbeit der Verwaltung mit dem Stadtrat. Natürlich gäbe es auch mal Diskussionen, aber das sei ja auch konstruktiv und wünschenswert. Es werden Fraktionsgespräche geführt und somit der Stadtrat in die Planungen mit einbezogen. Ziel sei es schließlich, mit Augenmaß und Weitsicht Entscheidungen zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu treffen, auch über politische Grenzen hinaus. „Und wenn alle zusammen nach einer Stadtratssitzung noch ein Bier trinken, dann haben wir alles richtiggemacht und die Stimmung passt“, so die Überzeugung von Ulli Meyer.
Als eine große Herausforderung empfindet der OB die Führung einer Stadtverwaltung, bei der von A wie Abfall bis Z wie Zulassung zum täglichen Arbeitsprozess gehöre. „Hier im Rathaus erlebe ich täglich ein unglaublich breites Spektrum an Aufgaben, aber genau das macht es ja auch spannend“, so der Verwaltungschef. In der Verwaltung selbst sind ca. 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig, ebenso viele arbeiten in den Außenstellen, z. B. den städtischen Kitas oder beim Baubetriebshof.
Innenstadtkonzept soll auf den Weg gebracht werden
In den letzten beiden Jahren habe er in Zusammenarbeit mit den Geschäftsbereichen im Rathaus und den Gremien viele Weichen gestellt und auch schon einiges auf den Weg gebracht. Zu den großen Projekten, die zeitnah umgesetzt werden sollen, gehöre auch das Innenstadtkonzept mit einer Verkehrsberuhigung der Poststraße und damit einhergehend der Anbindung des WVD-Geländes an die Innenstadt. „Ich möchte ein Konzept erarbeiten, in dem sich alle Verkehrsteilnehmer – also Autos, Fahrräder, Fußgänger und auch der öffentliche Nahverkehr – wiederfinden, denn sie alle haben ihre Berechtigung“, so der Plan des Verwaltungschefs.
Besonders stolz schätzt sich Dr. Meyer mit den jüngsten Gewerbe-Neuansiedlungen in der Mittelstadt. Hier seien regelrechte Glücksgriffe in Bezug auf die Schaffung neuer Arbeitsplätze gelungen, wie beispielsweise mit der Ansiedlung von abat+, Daimler Protics, Kettler Alu-Rad und der Lidl-Verwaltung auf dem Klebergelände. Ein großer Gewinn sei auch das Coworking-Space-Projekt im ehemaligen Sinn-Gebäude mitten in der Stadt. Das Konzept richtet sich vor allem an Start-ups, die hier in der der ersten Phase ihrer Existenzgründung Fuß fassen und sich so auf dem Markt etablieren können. Auch in Sachen CISPA Innovation Campus auf dem Gelände der Alten Schmelz gäbe es Fortschritte, allerdings seien bei diesem komplexen Projekt in den nächsten Jahren noch „dicke Bretter zu bohren“.
Aber nicht nur Gewerbeansiedlungen in der Stadt seien ein wichtiges Thema, sondern auch die Schaffung von Wohnraum. Zahlreiche Anfragen von jungen Menschen oder auch Senioren bei der Stadtverwaltung nach bezahlbarem oder barrierefreiem Wohnraum seien an der Tagesordnung und auch hier müsse Abhilfe geschaffen werden. Das eigens dafür erarbeitete Wohnraumflächenentwicklungskonzept „Grünes & lebendiges St. Ingbert sei derzeit mit verschiedenen Arealen in der Prüfung. „Auf heftigen Widerstand traf die Prüffläche in der Straße Am Stiefel, da hier eine Waldfläche mit weniger als 10.000 qm für eine Bebauung gerodet werden müsste. Eine Entscheidung sei hier längst nicht getroffen und es werde sehr wohl abgewägt, ob Wald abgeholzt wird oder ob es bessere Alternativen gibt.
Es tut sich was in Sachen ehemaliges Hallenbad
Neuigkeiten gab es in Bezug auf den Abriss des ehemaligen Hallenbades. So kündigte Oberbürgermeister Dr. Meyer einen baldigen Rückbau des maroden Gebäudes an: „Da wir als Stadt ohnehin die Abrisskosten beihilferechtlich vom Wert des Grundstücks abziehen müssen, können wir den Abriss auch zeitnah vornehmen und die Bauruine aus dem Stadtbild entfernen.“ Ebenso sei man mit der Bahn in Verhandlung über den Ankauf des Bahnhofsgebäudes, um die Idee eines Biosphärenbahnhofes in die Tat umzusetzen. Als Eingangstor zur Biosphärenstadt sei es wichtig, dieses durchaus schmucke Gebäude in Szene zu setzen und wiederzubeleben. Auch ein Mobilitätszentrum wäre an diesem Standort gut vorstellbar.
Als gebürtiger St. Ingberter, der seiner Heimatstadt seit jeher eng verbunden ist, sagte er auch mit Überzeugung: „Ich habe die Entscheidung keinen Tag bereut.“ Sicher gäbe es schwierige Zeiten mit unbequemen Entscheidungen, aber auch das gehöre dazu. Und dabei hat er immer einen Anspruch an sich selbst vor Augen: „Die Stadt muss in den entscheidenden Dingen einen Tick schneller sein als alle anderen.“
(Pressemitteilung der Stadt St. Ingbert)