Nach der Flutkatastrophe haben die Menschen im Ahrtal ihr gesamtes Hab und Gut verloren. Ein Großteil der Infrastruktur konnte noch nicht instandgesetzt werden und viele Menschen stehen auch jetzt, wo der Winter vor der Tür steht, noch ohne Heizung. Übergangsweise erhalten daher viele Haushalte Brennholz-Heizungen, für die dringend Holz benötigt wird.
Angeregt durch die Grünen Merzig, die bereits mehrere Lieferungen mit Holz ins Ahrtal transportiert haben, stellten die Grünen St. Ingbert an den Stadtrat einen Antrag auf eine Spende aus den Beständen des Stadtwaldes an den Stadtrat, der auch angenommen wurde. Nun werden etwa 90 Festmeter (ca. 100 Raummeter) Holz, das vor etwa 1,5 Jahren im Stadtwald geerntet wurde, in drei LKW-Fahrten in die Stadt Ahrbrück geliefert. Finanziert wird der Transport aus dem Budget des Geschäftsbereichs „Stadtentwicklung und Bauen“ unter der Leitung von Herrn Martin Ruck.
Kaputte Infrastruktur, keine Heizungen – Sachspenden helfen wirklich
„Das große Problem vor Ort ist, dass es keine Lagerplätze gibt. Wir müssen daher das Holz so liefern, dass es in kleinen Stapeln abgelegt wird. Die Helfergruppe in Ahrbrück verfügt über eine Maschine zum Spalten der Stämme. Danach wird das Brennmaterial direkt und unbürokratisch an die Anwohner verteilt. Selbst wenn dieses Holz noch nicht perfekt zum Heizen getrocknet ist, kommt die Hilfe gut an“, erklärt Rainer Keller, Vorsitzender der Grünen St. Ingbert. Geldspenden seien zwar gut gemeint, gibt er die Erfahrung der Helfergruppen aus dem Ahrtal weiter, doch könne man mit dem Geld vor Ort kein Holz kaufen, weil es keines gibt. Und der St. Ingberter Förster Michael Weber fügt hinzu: „Die Stämme sind gutes Brennholz. Es verfügt noch über eine Restfeuchte von ca. 30 %. Wenn jeder Nutzer es jedoch noch ein wenig zum Trocknen vor dem Ofen ausbreitet, dann sollte es gut brennen.“
Eine Spende, an der sich viele beteiligen. Der ehemalige Förster Bodo Marschall lobt vor allem das Transportunternehmen Jakob Transporte GmbH aus Schiffweiler von Stefanie und Michael Wachter. „Natürlich kosten die drei geplanten Fahrten Geld, zumal der Transporteur aufgrund der kaputten Infrastruktur im Ahrtal und der kleinen Stapelplätze im Ort gar nicht richtig einschätzen kann, wie lange er für Fahrt und Abladung benötigt. Aber die Eheleute Wachter haben uns ein sehr, sehr faires Angebot gemacht!“
Routiniert steuert Michael Wachter die Greifer, um die Stämme sortiert und auf Größe geschnitten auf dem LKW zu positionieren – ganz als würde er Zahnstocher auf einem Tisch sortieren. Und schon kann sich die erste Fuhre direkt aus dem St. Ingberter Wald auf den Weg machen. „Gruß ins Ahrtal“ – schreiben die Förster mit Sprühfarbe auf einen der Baumstämme. Ein herzlich gemeinter und Mut zusprechender Gruß aus der St. Ingberter Bürger an die betroffenen Menschen aus Ahrbrück.
(Pressemitteilung der Stadt St. Ingbert)