Das Filmjahr in der Kinowerkstatt St. Ingbert, Pfarrgasse 49, startet wie bereits seit 24 Jahren mit den französischen Filmtagen in Zusammenarbeit mit dem Institut des Études francaises und in diesem Jahr wieder unter der Schirmherrschaft der französischen Generalkonsulin, Madame Catherine Robinet: 24èmes Journées du film français / 24. Französische Filmtage vom 7. – 10 Februar 2020 !
Im Fokus steht das Männerbild im Film im Laufe der Filmgeschichte: Der anarchistische Michel Poiccard (Jean Paul Belmondo), der keine Moral kennt, die Abenteurer Manu und Roland (Alain Delon und Lino Ventura) werden abgelöst von Vincent Lacoste oder Pierre, gespielt von Benjamin Lavernhe, von Pierre Niney, die eine emanzipatorische Beziehung anstreben und Verantwortung übernehmen.
L’accent est mis sur l’image masculine dans le cinéma français tout au long de l’histoire du cinéma : Après l’anarchiste Michel Poiccard (Jean Paul Belmondo) qui ne connaît aucune morale, les aventuriers Manu et Roland (Alain Delon et Lino Ventura), Vincent Lacoste (Benjamin Lavernhe) ou Pierre ( Pierre Niney) prennent le relais. Tous les deux aspirent à une relation émancipatrice et en assument la responsabilité.
Die Ouverture / Eröffnung findet am Freitag, den 7. Februar, um 19 Uhr mit dem Abenteuerfilm „Les Aventuriers / Die Abenteurer“ (Frankreich, Italien 1967, 113 Minuten) Regie: Robert Enrico, Besetzung: Alain Delon, Lino Ventura, Joanna Shimkus, Serge Reggiani statt.
„Richtige“ Männer (Alain Delon und Lino Ventura, Serge Reggiani), die kein Tempolimit bei Autos kennen, sie basteln eines, das 400 km/h fahren soll, fliegen waghalsige Flugmanöver, spielen die Hauptrolle. „Drei abenteuerlustige Franzosen starten zu einer Schatzsuche in den Kongo, die am Ende für zwei von ihnen tödlich ausgeht. Vom Haben und vom Nichthaben berichtet Enricos bittersüßer Abenteuerfilm, der seine Helden zunächst mit Scheuklappen versieht, um sie schließlich blindlings in ihr Verderben laufen zu lassen. Dem lebendig inszenierten Film geht es nicht so sehr um vordergründige Spannung als vielmehr der Zeichnung verschiedener Charaktere unter extremen Bedingungen.“ [Lexikon des Internationalen Films]
Après le film, vous êtes invités au vin d’honneur de Madame la Consule Générale de France, Catherine Robinet.Im Anschluss an den Film lädt Madame Catherine Robinet, die französische Generalkonsulin, zu einem „Vin d’honneur“ ein.
Wer mehr über die Entstehung dieses Films erfahren will, hat Gelegenheit dazu am Samstag, den 8. Februar, um 18 Uhr: Ein „Making of von „Die Abenteurer“ und ein Interview mit Joanna Shimkus, der weiblichen Hauptdarstellerin, stehen auf dem Programm. Die Entstehungsgeschichte des Films: Wo wurde er gedreht, über die Zusammenarbeit und das Verhältnis zwischen dem „Star“ Alain Delon und dem weniger bekannten Lino Ventura. Zusätzlich ein längeres Interview mit Joanna Shimkus, wie sie entdeckt wurde und welche Rolle Jean-Luc Godard dabei spielte.
Am Samstag, den 8. Februar, um 20 Uhr, ein weiterer Höhepunkt mit „A bout de souffle / Außer Atem“ (Frankreich 1960, 87 Minuten) Réalisation : Jean-Luc Godard, Scénario : François Truffaut, Besetzung: Jean-Paul Belmondo, Jean Seberg, Jean-Pierre Melville.
Es ist der erste Langfilm von Jean-Luc Godard, der als Klassiker des französischen Kinos und der „Nouvelle Vague“ gilt. Er entstand nach einem von Godard umgeschriebenen Drehbuch von François Truffaut, das wiederum auf einem Zeitungsbericht über einen Polizistenmord basierte. Der Kleinkriminelle Michel ist mit einem gestohlenen Wagen auf dem Weg nach Paris. Als er bei einer Verkehrskontrolle von der Polizei gestellt wird, erschießt er einen Polizisten und ist fortan auf der Flucht. Er findet Unterschlupf bei der amerikanischen Studentin Patricia, die er in Südfrankreich kennengelernt hat und in die er sich verliebt. Michel versucht, Geld für seine Flucht nach Italien zu beschaffen, doch das Fahndungsnetz der Polizei zieht sich immer enger zusammen. Schließlich ist es an Patricia, sich zwischen Karriere und Liebhaber zu entscheiden…
Am Sonntag morgen, 9. Februar, um 11 Uhr zur Matinée mit anschliessendem Frühstück der sonnig-schöne Filme aus der Provence „Le goût des merveilles / Birnenkuchen und Lavendel“ (France 2015, 100 Min., Regie, Drehbuch: Éric Besnard, Besetzung: Virginie Efira, Benjamin Lavernhe.
Louise Legrand lebt in der Provence (au cœur de la Drôme ), ist 37 Jahre alt und verwitwet, hat zwei Kinder und versucht, den Hof ihres Mannes mit Birnbäumen und Lavendel weiterzuführen.
Nach dem Einkauf, auf dem Rückweg vom Markt fährt Louise mit ihrem Kombi einen jungen Mann namens Pierre an und verletzt ihn leicht. Ihr Leben verändert sich grundlegend…
Nach dem Film gibt es das traditionelle Frühstück mit Croissant, Vin, Pain, Fromage.
Ein sehr selten gezeigter politischer Film ist „Rouge baiser / Rote Küsse“ (F-BRD 1985, 113 min) Réalisation : Vera Belmont, Avec : Charlotte Valandrey, Lambert Wilson, Günter Lambrecht, am Sonntag, den 9. Februar, um 18 Uhr. Die Geschichte spielt in Paris 1952. Eine 15jährige kommunistische Aktivistin, Tochter polnischer Emigranten, lernt einen Fotografen (der junge Lambert Wilson) und sein bürgerliches Milieu kennen. Als der ehemalige Geliebte ihrer Mutter aus der Sowjetunion zurückkehrt und statt vom Arbeiterparadies von Straflagern berichtet, gerät ihre Vorstellung von der Welt ins Wanken.Einfühlsame dramatische Komödie über den Verlust von Illusionen und Überzeugungen; gleichzeitig eine ironische Auseinandersetzung mit politischem Schwärmertum. [Lexikon des Internationalen Films]
Um 20 Uhr Dimanche 9 février, 20h00
„Amanda / Mein Leben mit Amanda“ (2018, 107 min.) Réalisation : Mikhaëlel Hers, Avec : Vincent Lacoste, Isaure Multrier, Ernst Stötzner.
Vincent Lacoste ist der neue sensible Mann im Film: Sommer in Paris. David, 24 Jahre alt, führt ein unbekümmertes Singleleben, das er sich mit verschiedenen Jobs finanziert. Gelegentlich schaut er auf einen Sprung bei seiner Schwester und ihrer kleinen Tochter Amanda vorbei. Und da ist noch seine neue Nachbarin Lena, in die er sich verlieben könnte. Doch von einem auf den anderen Tag findet die sommerliche Unbeschwertheit ein Ende. David ist gezwungen, eine große Entscheidung zu treffen und eine noch größere Verantwortung zu übernehmen. Für sein Leben und das seiner siebenjährigen Nichte Amanda. Und die clevere Kleine hat so ihre eigenen Vorstellungen, wie das aussehen soll.
Zum Abschluss, am Montag, den 10 Februar, um 19 Uhr der mehrfach ausgezeichnete „Frantz / Frantz“ (2016, 113 min.) Réalisation: François Ozon, Avec : Pierre Niney, Paula Beer, …
Quedlinburg, im Jahr 1919: Die junge Anna sucht regelmäßig das Grab ihres Verlobten Frantz auf, der im Ersten Weltkrieg in Frankreich gefallen ist. Eines Tages bemerkt sie dort einen jungen Mann, der an dem Grab Blumen ablegt, ein Franzose…
François Ozon’s „Frantz“ ist ein Film mit pazifistischer und völkerversöhnender Botschaft, elf Mal nominiert für den französischen Filmpreis César – basiert in der ersten Hälfte auf dem Ernst-Lubitsch-Film „Der Mann, den sein Gewissen trieb“ aus dem Jahre 1932.
Alle Filme (ausser „Rouge Baisser“ nur Original) laufen in der französischen Originalfassung mit dt. Untertiteln. Preise pro Film: 4.- Euro, 3.- Euro Mitglieder, Schüler/Studenten 2,50 Euro)
Wer alle Film sehen will: Es gibt eine „Carte festival“ für 15 Euro)