Wenngleich sich viele Menschen über die aktuell sehr hohen Temperaturen freuen, ist aus Sicht von Medizinern vor allem für ganz junge und ältere Menschen Vorsicht geboten, um gesundheitliche Beeinträchtigungen zu vermeiden.
Wird dem Körper bei Hitze nicht genügend Flüssigkeit zugeführt, drohen Austrocknung (Exsikkose) und der Verlust wichtiger Mineralstoffe, da der Körper über den Schweiß Wärme abgibt und somit an Flüssigkeit und Elektrolyten verliert. Insbesondere bei älteren Menschen kann ein solcher Flüssigkeitsverlust ein ernsthaftes Gesundheitsrisiko darstellen und sogar lebensbedrohlich werden. Einen Flüssigkeitsmangel erkennt man häufig an Symptomen wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindelanfällen. Weitere äußere Anzeichen im Verlauf eines solchen Schwächeanfalls sind ein zunächst gerötetes, dann aber ein zunehmend blasses Gesicht. Abhilfe schaffen Schatten und sofortiges Trinken. „Insbesondere bei älteren Menschen oder Personen mit einer Herzkrankheit, kann das Durstgefühl jedoch nicht richtig intakt sein, sodass nicht ausreichend viel getrunken wird“, betont der Chefarzt der Medizinischen Klinik am Kreiskrankenhaus St. Ingbert, Herr Priv.-Doz. Dr. Oliver Adam. Zudem ergibt sich bei Patienten mit Herzproblemen die Besonderheit, dass sowohl zu wenig als auch zu viel Flüssigkeitszufuhr gefährlich sein kann. Eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr kann bei herzkranken Menschen zu einer Verschlechterung ihrer Herzleistung führen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Trinkmenge, aber auch die Medikamenteneinnahme mit dem betreuenden Arzt abzustimmen.
Ein weiteres gesundheitliches Risiko, das Menschen mit Blutdruckproblemen besonders betrifft, liegt in Kreislaufproblemen. Diese entstehen dadurch, dass der Körper versucht, sich über die Haut abzukühlen, weshalb sich die Blutgefäße erweitern und der Blutdruck plötzlich absinkt. Die Beschwerden reichen dabei von Schwindel bis zum hitzebedingten Kollaps.
„Um sich vor der Hitze zu schützen und die Gesundheit nicht zu gefährden, sollten einige grundsätzliche Dinge beachtet werden“, erklärt Chefarzt Dr. Oliver Adam. „Bei hohen Temperaturen sollten körperliche Belastungen möglichst vermieden werden, da insbesondere anstrengende Arbeiten oder übertriebene sportliche Aktivitäten das Herz-Kreislauf-System schwer belasten. Es empfiehlt sich zudem die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden, luftige Kleidung zu tragen und sich mit einer Kopfbedeckung und Sonnenschutzmittel ausreichend zu schützen.“ Bei hohen Temperaturen sollte man außerdem Kinder, ältere Menschen und Tiere, auch bei kurzen Einkäufen, auf keinen Fall im Auto warten lassen, da sich dieses auf bis zu 70 Grad aufheizen kann und somit Lebensgefahr droht.
(Pressemitteilung Kreiskrankenhaus St. Ingbert)