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Besuch im Elstersteinpark

Ein Andenken an die Zeit, als man seine Anwesenheit an einem besonderen Ort noch nicht mit Graffittis dokumentierte. Krämers ließen sich ein Gästebuch illustrieren, in dem die geladene "Haute-Volé" ihre persönliche Signatur hinterließ. Das Original ist noch erhalten und liegt i,m St. Ingberter Stadtarchiv unter Verschluss. Repro: Stadtarchiv St. Ingbert, Dieter Wirth

Besuch im Elstersteinpark

Wann

22.04.2018    
10:30

Wo

St. Ingbert
Am Markt, St. Ingbert, 66386

Zu einer ganz besonderen Zeitreise durch die Gärten mit Geschichte im Saarpfalz-Kreis laden der VFG (Verein zur Förderung der Geschichtsarbeit im Saar-Lor-Lux Raum e.V.) und die Geschichtswerkstatt St. Ingbert ein: Einem Spaziergang über den Elsterstein in St. Ingbert.
Der Elsterstein mit seinem Schloss, das ja in Wahrheit „nur“ ein großes Herrenhaus inmitten eines wunderbaren Parks war, galt einst als Adresse, auf die man in St. Ingbert stolz war. Unübersehbar thronte das prächtige Haus über der Stadt, eine künstlich angelegte Sichtachse und eine Fontaine, deren Strahl höher war als das Schloss, lenkten alle Blicke zwangsläufig nach oben; dorthin wo die „Kraemersch“ residierten. Karl Uhl, der St. Ingberter Heimatdichter erinnerte sich noch, dass in der St. Ingberter Weltordnung der Herr Kraemer direkt nach dem Herrgott kam. Kein Wunder also, dass die so nahe am Himmel gebaut hatten.
Doch da nur die himmlische Ordnung Bestand hat, ist von der Pracht des Elstersteins wenig geblieben. Knapp hundert Jahre ist es her, dass die letzte „Schlossfrau“ verstarb und vor mehr als 50 Jahren wurde das Haus wegen Baufälligkeit abgerissen. An dieser Stelle steht jetzt das neue „Haus Elstersteinpark“, die DRK-Reha-Klinik samt Rettungsschule.
Der Waldpark, einige Jahre auch städtischer Volkspark, verfiel in einen Dornröschenschlaf. Stück für Stück verwandelte die Natur, die nun anstelle der Gärtner Regie führte, die alte Herrlichkeit in einen „Urwald“. Doch wer mit offenen Augen und Interesse sucht, der findet manche Spur. Hat man das Träumen noch nicht verlernt, lässt sich aus den Mosaiksteineinen ein fantastisches Bild mit ganz spannenden Möglichkeiten für die Nutzung des heutigen Elstersteins zusammensetzen.
Daher hat sich auch der Ortsrat St. Ingbert Mitte des Geländes angenommen und interessante Ideen entwickelt, von denen einige bereits in Ansätzen sichtbar werden: Der Wald wird wieder lichter, die Baumsubstanz durch gezielte Auswahl prächtiger und wertvoller. Aus den Resten des Kraemerschen Arboretums, einer Baumsammlung, entsteht wieder ein kleiner Hain mit Edelkastanien. Die Sichtachse wird wieder freigestellt, die Wege sollen verbessert werden, neue Sitzgelegenheiten mit interessanten Aussichten entstehen. Ganz im Sinne des Biosphärengedankens wird schonend und umweltverträglich gearbeitet. Schafe und vor allem Ziegen sollen die Flächen freizuhalten. Sie ersetzen künftig teure Handarbeit und laute Maschinen, zeigen gleichzeitig, dass St. Ingbert zu Recht urbanes Zentrum im Biosphärenreservat Bliesgau ist und es versteht, seine Ressourcen kreativ zu nutzen.
Lassen Sie sich von Hans-Werner Krick bei einem entspannten Sonntagsmorgenspaziergang in die Vergangenheit und vor allem die Zukunft des Elsterstein-Parks entführen. Erleben und entdecken Sie einen Teil der Visionen, Ideen und Möglichkeiten, die in diesem Areal für die Stadt, ihre Bewohner und Gäste versteckt sind. Und wenn das Wetter mitspielt, das Gras weiterhin so gut wächst und die Arbeiten wie geplant vorangehen, wird auch die „Elsterstein-Alm“ wieder besetzt sein und die Schafe mit ihren Lämmern sorgen für ein stimmungsvolles Ambiente.

Repros aus dem Gästebuch der Familie Krämer, in dem sich die Gäste großer Empfänge verewigten. Mit freundlicher Genehmigung: Stadtarchiv St. Ingbert, Repros: Stadtarchiv St. Ingbert
Schloss Elsterstein, Gartenseite. Gemalt 1968 von Oswald Hoffmann, Repro: M. Boecker

Weitere Informationen und Fotos auf www.geschichtswerkstatt-im-vfg.de

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