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Erasmus Schöfer liest in der Stadtbücherei St. Ingbert

Am Dienstag, 29. April um 19.30 Uhr, veranstaltet das St. Ingberter Literaturforum eine Lesung mit Erasmus Schöfer in der Stadtbücherei St. Ingbert, Kaiserstr. 71.

Erasmus Schöfer, 1931 bei Berlin geboren und dort aufgewachsen, hat später in Köln, Freiburg, München, Neuss, in Paris und auf den Inseln Patmos und Ithaka als freier Schriftsteller gelebt.
Er arbeitete mehrere Jahre in Berliner und Kölner Fabriken, promovierte in Bonn in Sprachwissenschaft und Philosophie, war einer der Gründer und Vorsitzender des „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt“, Mitinitiator und Autor des „Industrietheater Der Wahre Anton“ und Mitarbeiter im Bundesvorstand des Deutschen Schriftstellerverbandes (VS).

Er ist seit 1980 Mitglied des Deutschen P.E.N.-Zentrums. Seine zahlreichen literarischen und publizistischen Arbeiten sind in Theatern, Rundfunkanstalten, Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen veröffentlicht worden. Für „Die Kinder des Sisyfos“ erhielt Erasmus Schöfer am 25. Mai 2008 den Gustav-Regler-Preis der Stadt Merzig.

An diesem Abend stellt er sein Buch „Der gläserne Dichter“ vor. Zahlreich sind in den vergangenen Jahrhunderten die Zeugnisse über die Entbehrungen, die manchmal sogar lebensgefährdenden Anstrengungen der Autoren bei der Herstellung ihrer Kunstwerke. Der gläserne Dichter ist ein Buch, das anschaulich macht: Kunst geht aufs Ganze. Der Dichter, dessen Existenzweise Erasmus Schöfer hier erkundet, wird einer Analyse unterworfen, die wie eine Computertomografie den Autor seziert – bis in die feinsten und geheimsten Antriebe und Bedingungen seines Lebens. Es ist eine unbarmherzig radikale Expedition in das Dasein dieses namenlosen Künstlers. Zu Schöfers bitter-ironischem Porträt gehört die Schilderung sowohl des alltäglich-banalen Arbeitskampfes des Dichters am Schreibtisch mit seinen eigenen Schwächen, mit seinem Text und seiner Sprache, als auch seines Kampfes mit den Menschen und Kräften, die in der gesuchten Öffentlichkeit, dem Literaturmarkt, der Gesellschaft, einen Anerkennung und Wirkung seines Werks behindern. Der in dem Buch geschilderte Dichter ist kein versponnener Romantiker. Er ist ein Realist, scharfsichtig und selten barmherzig gegenüber sich selbst und der Welt, in die er geboren worden ist.

Das St. Ingberter Literaturforum lädt in die Stadtbücherei St. Ingbert herzlich ein.

Info: Stadtbücherei St. Ingbert, Kaiserstr. 71, Tel. 06894/92250.

Pressefoto Schöfer von Ikhlas Abbis
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