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Ein toller Tag – ukrainische Schüler forschen am SFTZ in St. Ingbert

Sechs Schüler und zwei Schülerinnen aus der Ukraine verbrachten einen Tag am Schülerforschungs- und technikzentrum (SFTZ) in St. Ingbert. Die geflüchteten Kinder und Jugendlichen im Alter von 10 bis 16 Jahren stammen aus Familien, deren Eltern in einer Niederlassung der Firma Dr. Theiss, Homburg arbeiteten. Die Firma hat die Familien aus einem Vorort von Kiew nach Deutschland evakuiert und in Privatunterkünften oder von Fa. Dr. Theiss bereitgestellten Unterkünften untergebracht. Seit etwa vier Wochen gehen die Kinder an die Robert-Bosch-Schule in Homburg. „Die Schülerinnen und Schüler haben sich schnell eingelebt. Dazu tragen auch die vielen deutschen Schüler bei, die Russisch sprechen und alles für die Geflüchteten übersetzen. Sie sind eine große Hilfe“, lobt die Lehrerin Myriam Backes. „Und die ukrainischen Kinder lernen ungemein schnell Deutsch, sie sind wirklich motiviert.“

Foto: T. Bastuck
Myriam Backes (hinten) betreut zwei ukrainische Schülerinnen (im Vordergrund) bei einem Versuch im SFTZ

Den Besuch am SFTZ hat Myriam Backes organisiert, selbst ehrenamtliche Praktikumsleiterin am SFTZ. „Ich möchte das für die Kinder und Jugendlichen tun, was in meiner Kraft steht“, erklärt sie. Das Thema Krieg wurde an diesem Tag gar nicht angesprochen, sollten die Kinder doch einen interessanten, lehrreichen und freudigen Ferientag in St. Ingbert verbringen. Alles drehte sich um das Thema Kunststoff und Nachhaltigkeit. So erhielten die Schülerinnen und Schüler unterschiedlich schwierige Aufgaben, bei denen sie z. B. aus abbaubaren Produkten wie Milch und Cola den umweltfreundlichen Kunststoff Polylaktat herstellen oder den Superabsorber in Windeln untersuchen. „Ein toller Tag“, freut sich Nikita, „Chemie interessiert mich schon immer und das hier ist sehr spannend.“ Die sprachlichen Hürden werden dank Victoria Gofferberg überwunden, die ihren Bundesfreiwilligendienst im SFTZ leistet und fließend Russisch spricht. Diese Sprache ist der ukrainischen relativ nah.

„Die Alte Schmelz als Standort des SFTZ war ehemals ein Eisenwerk“, so erklärt Prof. Rolf Hempelmann, Leiter des SFTZ, den Schülern. „Aus diesem Grund haben wir für den Nachmittag einen Besuch im Rischbachstollen in St. Ingbert geplant – das wird den Jugendlichen bestimmt Spaß machen.“ Der Mint-Campus Alte Schmelz e.V. (www.mintcampus.de/SFTZ) als Betreiber des SFTZ setzt sich mit diesem und zahlreichen weiteren Projekten dafür ein, dass Kinder und Jugendliche in außerschulischen Veranstaltung in einer authentischen Forschungsumgebung an die MINT-Fächer herangeführt werden. Neben den fachlichen Kenntnissen entwickeln sie dabei auch die Fähigkeit, Probleme zu lösen, sich in einer Gruppe zu verhalten sowie neugierig und motiviert zu arbeiten.

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