Ein Nachmittag mit Freunden

Letzten Samstag war es wieder soweit. Fast ist es schon Tradition – ein Sommernachmittag am Wombacher Weiher, den die Mitglieder des St. Ingberter Bündisses für Weltoffenheit, Vielfalt und Toleranz organisiert hatten. Eingeladen waren alle Geflüchteten, deren Weg in Deutschland sie schon seit Jahren begleiten. Jede:r brachte eine kleine kulinarische Köstlichkeit mit, so dass ein vielfältiges Büffet für einen deutsch-orientalischen Gaumenschmaus sorgte.

Leider waren dieses Mal die Ukrainer und Eritreer verhindert. So war die Gesellschaft etwas weniger bunt.

Bei diesen Treffen ist es immer wieder schön, die jährlichen Fortschritte unserer neuen Mitbürger:innen zu sehen. “Die erste meiner Schützlinge, deren Hausaufgaben ich einmal pro Woche betreue, besucht nun das Gymnasium und hat gute Noten”, erzählt Angelika K. stolz. “Ich habe bei der Geburt von inzwischen schon 10 Kindern den Mütttern beigestanden. Die Ersten besuchen nun bereits die Schule,” ergänzt Monika U. Tamim, der dieses Jahr sein Abitur gemacht hat: “Ich bin sehr dankbar, dass Frau Roselie mich die vergangenen fünf Jahre unterstützt hat. So konnte ich mich in Deutschland gut einleben und werde im Herbst mein Studium beginnen.”
Alle anwesenden Kinder, spätestens ab dem Schulalter, sprachen akzentfrei deutsch – auch miteinander!

Foto: Angelika Kussler
Ein Nachmittag mit Freunden

Diese Migrantinnen haben wirklich Großes geleistet. Nachdem das jüngste Kind einen KiTa-Platz hatte, konnten auch sie eindlich ihren Integrationskurs machen. So sind inzwischen die Sprachbarrieren fast vollständig überwunden. Zwei möchten nun eine Ausbildung zur Kinderplegerin machen und haben schon einen Ausbildungsplatz gefunden. “Die Erledigung der Formalitäten und die Suche nach einem Praktikumsplatz war sehr nervenaufreibend” berichtet Mayada, vierfache Mutter, ehemals Lehrerin in Syrien, “Aber umso größer ist die Freude, dass es im September endlich losgehen wird” pflichtet ihr Beriwan bei. Sie musste vor Jahren in Syrien ihr Studium abbrechen, als der Krieg dort begann, und hat nun 2 eigene Kinder zu versorgen.

Dies sind nur einzelne Beispiele, an denen wir, die hier immer in Ruhe und Sicherheit leben durften, uns vorstellen können, was es für Menschen bedeutet, die einmal alles verloren hatten, endlich in ihrer neuen Heimat angekommen zu sein und hoffnungsvoll in die Zukunft blicken zu können.

Bei Spiel, Spaß und netter Plauderei verging der Nachmittag viel zu schnell.

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